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Schwanenschmaus im Porterhouse

Schwanenschmaus im Porterhouse

Titel: Schwanenschmaus im Porterhouse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Cathcart nur mitteilen, daß die Sache mit Skullions Schützlingen bald an die Öffentlichkeit dringen wird.«
    »Verflucht«, schrie der General, »wie zum Teufel ...?« Er verstummte und musterte erbittert den Dekan. »Ganz recht«, sagte der Dekan. Er nahm hinter dem Schreibtisch Platz, und der General ließ sich in einen Sessel sinken. »Die Angelegenheit ist dringend, sonst wären wir nicht hier. Wir haben nicht den Wunsch, Ihre Gastfreundschaft länger als unbedingt nötig zu mißbrauchen – falls das überhaupt möglich ist. Nehmen wir also an, daß Sir Cathcart sich zur Zeit in London aufhält.«
    Der General erklärte kopfnickend sein Einverständnis mit diesem taktvollen Vorschlag. »Was wollen Sie?« fragte er.
    »Wir stecken in einer Krise«, sagte der Obertutor und erhob sich aus seinem Klubsessel. »Wir wollen nur, daß der Premierminister eines erfährt: Sir Godber muß als Rektor abgelöst werden.«
    »Muß?« sagte der General. Das Wort hatte einen gebieterischen Klang, den er nicht gewohnt war. »Muß«, bekräftigte der Dekan.
    Hinter seiner Maske schaute Sir Cathcart skeptisch drein. »Das ist ein bißchen happig.«
    »Zweifellos«, sagte der Dekan. »Die mögliche Alternative wäre der Sturz der Regierung. Ich warte nur darauf, meine Informationen an die Presse zu geben. Die Konsequenzen können Sie sich wohl ausmalen.«
    Sir Cathcart konnte. »Aber warum, um Gottes willen?« fragte er. »Ich verstehe das nicht. Wenn das bekannt wird, ist das College ruiniert.«
    »Falls der Rektor bleibt, wird es kein College mehr geben, das man ruinieren könnte«, entgegnete der Dekan, »sondern höchstens noch ein Wohnheim. Mir liegen mehr als achtzig Namen vor, Cathcart.«
    Sir Cathcart spähte erzürnt aus seiner Maske hervor. »Achtzig? Und Sie sind gewillt, deren Ruf zu gefährden?« Der Mund des Dekans verzog sich zu einem höhnischen Grinsen. »Unter diesen Umständen finde ich Ihre Frage geradezu anstößig.«
    »Ich bitte Sie«, sagte der General. »Wir alle haben unsere kleinen Laster. Ich sage immer: Jedem Tierchen sein Pläsirchen.«
    Als sie gingen, machte sich ein Federviech an sie heran. »Die Gentlemen gehen soeben«, erklärte Sir Cathcart hastig. »Vor mir?« gackerte der Kapaun. »Das verstößt gegen das Protokoll.«
    Schweigend fuhren sie nach Porterhouse zurück. Die Erlebnisse im Schloß hatten sie ihrer letzten Illusionen beraubt. »Das ganze Land geht vor die Hunde«, verkündete der Obertutor, als sie den Neuen Hof durchquerten. Wie zur Antwort ertönte ein leises Stöhnen aus dem Garten. »Was um alles in der Welt war das?« fragte der Dekan. Sie drehten sich um und spähten in die Dunkelheit. Unter den Ulmen rappelte sich ein Schatten, noch dunkler als seine Umgebung, auf und brach wieder zusammen. Vorsichtig überquerten sie den Rasen und starrten auf die am Boden liegende Gestalt.
    »Ein Betrunkener«, sagte der Obertutor. »Ich hole den Pförtner«, doch der Dekan hatte schon ein Streichholz angezündet. Im Licht des kleinen flackernden Flämmchens sahen sie in das aschfahle Gesicht Sir Godbers hinunter. »Großer Gott«, sagte der Dekan, »es ist der Rektor.« Langsam und mühselig trugen sie ihn über den Kiesweg zum Rektorhaus, wo sie ihn auf das Sofa legten. »Ich rufe einen Rettungswagen« sagte der Obertutor, hob das Telefon vom Boden auf und wählte. Während sie warteten, schaute der Dekan unverwandt in das Gesicht des Rektors. Sir Godber lag offensichtlich im Sterben. Er rang nach Worten, brachte aber keine heraus.
    »Er will uns etwas sagen«, sagte der Obertutor leise. Alle Bitterkeit war fort. Im Sterben hatte der Rektor die Loyalität des Obertutors zurückerlangt.
    »Er muß betrunken sein«, sagte der Dekan, der den Whisky in Sir Godbers schwachem Atem roch.
    Der Rektor schüttelte den Kopf. Jetzt erwartete ihn eine unbestimmte Zukunft, in der er nur noch als Erinnerung existieren würde. Sein Andenken durfte auf keinen Fall durch falsche Gerüchte besudelt werden.
    »Nicht betrunken«, stammelte er mit einem herzerweichenden Blick auf den Dekan. »Skullion.«
    Dekan und Obertutor sahen sich an. »Was ist mit Skullion?« fragte der Obertutor, doch der Rektor blieb ihm die Antwort schuldig.
    Sie gingen erst, als der Rettungswagen eingetroffen war. Lady Mary war nicht erreichbar gewesen. Sie telefonierte mit einem Depressiven, der drohte, seinem Leben ein Ende zu setzen. Auf dem Rückweg durch den Garten entdeckte der Dekan die Whiskyflasche.
    »Davon braucht die

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