Schwanentanz
standen, spürte er ein lautloses Seufzen über seine Haut streichen.
„Wirst du gleich wieder flüchten?“, fragte sie.
Er hörte Amüsement in ihrer Stimme, aber nicht nur. Er dirigierte ihre Hände durch sanften Druck an ihren Oberarmen, bis er ihre Fingerspitzen da hatte, wo er sie haben wollte. Direkt über seinen harten Brustwarzen. Ob es genau so leicht wäre, sie auf den Boden zu bekommen? Er stellte sich vor, wie sie vor ihm im Gras kniete, davonzukriechen versuchte. Doch er würde ihren Hintern zu sich hochziehen, ihr Gesicht ins Gras drücken und sie so hart nehmen, dass man ihre Schreie durch die Erde bis in den Síd hörte. Cara würde toben vor Eifersucht. Grandiose Vorstellung.
„Ist meine Frage so komisch?“
Erst ihre Worte machten ihm bewusst, dass ihm ein Grinsen im Gesicht stand. Ein ziemlich dreckiges, vermutlich. Verdammt, hatte er sich gerade vorgestellt, diese zierliche Frau gegen ihren Willen zu vögeln? Ja, sie machte ihn an, und noch mal ja, sie machte es bewusst. Aber rechtfertigte ihr Wunsch, verführt zu werden, seinen Drang, es mit Gewalt zu tun? Was für ein Monster war aus ihm geworden in der letzten Nacht?
„Wenn ich flüchte“, sagte er, nahm sie an der Hand und führte sie weiter, „dann nur, weil es für dich besser ist.“
„Den Eindruck hatte ich gestern auch.“
Ihrer Antwort zum Trotz verschränkte sie ihre Finger mit seinen und folgte ihm. Eine halb verfallene Trockenmauer, aus deren Ritzen Moos und Löwenzahn wucherten, grenzte die Weide von der nächsten ab. Dahinter grasten Schafe, nur wenige Tiere blickten zu ihnen auf, ehe sie die Köpfe wieder ins Gras senkten. Suzanna kletterte an einer niedrigen Stelle auf die unebene Mauerkrone und balancierte darüber. Kiesel rutschten unter ihren Füßen, größere Wackersteine schwankten. Statt wieder runterzukommen, ließ sie seine Hand los und breitete die Arme aus.
„Okay, geheimnisvoller Wanderer“, sagte sie, die Stimme weich und etwas rauchig wie nach gutem Whisky. „Du redest nicht gerne über dich. Dann reden wir doch über Lord Tennyson. Du magst seine Werke?“
„Das betrifft eher mich als den alten Tennyson, meinst du nicht? Aber ich muss dich enttäuschen. Ich mach mir nicht viel aus Poesie. Meine … Lehrerin mag ihn sehr. Wie auch alle anderen britischen Literaten seiner Zeit. Dickens, Wilde, Doyle, die Bronte-Schwestern.“ Stunden über Stunden hatte Cara ihn mit ihren Helden des viktorianischen Zeitalters gequält und ihre Bibliothek mit den kostbaren Erstausgaben deren Büchern hütete sie wie ein Adlerweibchen sein einziges Ei.
„Und von all den Büchern hat dir keins gefallen?“
„Am ehesten Wells. Aber ehrlich gesagt bevorzuge ich Filme.“
„Die Verfilmung seiner Zeitmaschine soll ja sehr gut …“, sagte sie, und dann passierte es.
Sie fiel. Ein Stein rutschte unter ihrem Fuß weg. Sie stürzte und schrie auf und sein erster Gedanke war, dass sie ein manipulatives Miststück sein musste und mit Absicht gefallen war, doch sein zweiter Gedanke war: Fang sie auf!
Sie war immer noch ein manipulatives Miststück, aber sie hing an seinem Hals. In seinen Armen. Ihre Brüste gegen seine gepresst, seine Hand auf ihrem Rücken und die andere an ihrem festen Hintern. Ihre Füße tasteten nach dem Boden, wobei ihre Oberschenkel an seinem Schwanz rieben. Sie keuchte etwas, das er nicht verstand. Vielleicht ‚oh Gott’. Er wollte es noch mal hören. Wenn sie kam. Wenn sie für ihn kam.
Nein. Wenn er sie zwang, für ihn zu kommen.
Er griff zu, knetete ihre Arschbacke, bis seine Fingerspitzen tief in die Spalte dazwischen drangen, von ihrem Fleisch nur durch den dünnen Stoff der Hose getrennt.
„Was …?“
Der Laut kam ihr widerwillig erregt über die Lippen und machte ihn so geil, dass er glaubte, das Blut rauschen zu hören, während es aus seinem Körper in sein Glied schoss. Er stellte sie auf die Füße, ihr Knie knickte ein wenig ein und er hielt sie. Am Hintern und an den Brüsten, die sich unter harten Atemstößen hoben. Ihre Hände glitten fahrig über seine Schultern und in seinen Nacken. Sie war unsicher, ob sie ihn wegstoßen oder an sich ziehen wollte, und genau so wollte er sie haben. Er packte unter ihren dünnen Pullover. Seine Finger fanden Spitze, er zerrte den BH nach unten und feste Brüste boten sich seinen Händen dar. Sie zog geräuschvoll die Luftein, stemmte sich gegen seine Brust. Einen Moment flackerte die Sorge auf, ihr Angst zu machen. Er wischte das
Weitere Kostenlose Bücher