Schwanger Schwanger
Sie wusste nicht, wie es Jessie gelungen war, für eine Verspätung zu sorgen, die dazu führte, dass Abbie erst in letzter Minute aus dem Büro kam. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Wagen schon aus der Ranch gefahren, und jeder Platz war besetzt, bis auf der neben Mac.
"Du sollst wissen", begann sie, weil sie dieses vorwurfsvolle Schweigen nicht ertragen konnte, "das war nicht meine Idee."
"Sicher war es auch nicht meine." Er schaute nach dem Anhänger im Rückspiegel und erhöhte ganz leicht die Geschwindigkeit. "Versuche nicht, mich davon zu überzeugen, dass Jess ihre Hand im Spiel hatte."
"Sie hat mich gebeten, ihren Platz einzunehmen", erklärte Abbie und zog an ihrem Sicherheitsgurt, um ihn bequemer unter den Bauch zu legen. "Du solltest wissen, dass ich nicht mitgekommen wäre, wenn ich gewusst hätte, dass du dabei bist."
"Du wusstest, dass ich fahren würde."
Bei dieser Anschuldigung verspannte sie sich. "Jessie sagte, dass du nicht mitkommst. Sie erklärte mir, dass du spät hin und früh abfährst, wenn du überhaupt teilnimmst. Die meiste Zeit würdest du nicht zu den Shows fahren, weil du der Meinung bist, dass dein Job beendet ist, wenn das Pferd ausreichend trainiert ist und bei der Pferdeschau auftreten kann."
"Absoluter Quatsch", entgegnete er. "Seit meinem neunten Lebensjahr habe ich keine Schau in Dallas verpasst. Im Jahr nehme ich an mehr als zwanzig Shows teil. Häufig reise ich früh an und kehre spät zurück. In der ganzen Welt ist die Desert Rose für ihre Zucht berühmt, aber auf den Shows wird unser Name genannt, und die Pferde und Trainer erhalten die Anerkennung für ihre harte Arbeit. Das Ausbilden und Vorführen von Arabern ist mein Job, und den mache ich sehr gut. Niemals würde ich eine wichtige Schau versäumen, und Jessie weiß das." Zynisch blickte er sie an. "Meine Cousine hat sich in dieser Woche schon einiges geleistet, aber dieser Plan geht sicher nicht auf ihr Konto."
Abbie wurde rot vor Wut. "Ich bin also nicht nur eine notorische Lügnerin, sondern auch noch schuld an ... was? Auf die Pferdeschau zu gehen?
Firmengeheimnisse zu stehlen, um sie der Konkurrenz mitzuteilen?"
Sein Mund verzog sich zu einem schwachen Lächeln. "Wenn du glaubst, dass ich dir in dieser Woche Geheimnisse mitgeteilt habe, dann hast du nicht viel über Pferde oder über mich gelernt. Ich habe dir nur die ersten Grundkenntnisse vermittelt, nichts, was mit Insider-Information zu tun hat."
„Anscheinend muss ich noch andere ruchlose Dinge planen, um dein Leben zu zerstören." Sie richtete sich so gut es ging auf. "Schließlich ist es unmöglich, dass ich etwas lernen will, weil es mich einfach interessiert."
"Es hat mich schon überrascht, dass du dabei geblieben bist." Sein Blick traf sie, und sie verspürte ein Kribbeln im Nacken. "Ich fühle mich sogar geschmeichelt, dass du dich so um meine ungeteilte Aufmerksamkeit bemüht hast."
"Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich die Lektion über die Zahnpflege bei Pferden ausgelassen und dich noch einmal zum Mitternachtsschwimmen eingeladen."
Darüber musste er kurz nachdenken. "Zum letzten Schwimmen habe ich dich eingeladen."
"Oh ja", erwiderte sie verärgert. "Da dein Gedächtnis so viel besser als meines ist, muss es so gewesen sein." Angriffslustig reckte Abbie ihr Kinn nach vorn. "Du kannst dich nicht irren."
Er warf einen Blick auf sie, bevor er wieder auf die Straße schaute. "Soll ich anhalten und dich rauswerfen? Es ist ein langer Weg zur Ranch, aber ich will dir jetzt schon sagen, dass ich dein unerhörtes Verhalten auf der Show nicht zulasse, und von dort ist der Weg noch viel weiter."
Ihr wurde Böswilligkeit vorgeworfen, und dann sollte sie keine feindliche Einstellung ihm gegenüber haben. Wieso hatte sie ihn jemals attraktiv gefunden? Aber nur ein Blick auf ihn erinnerte sie daran, wie sein Gesicht durch ein Lächeln erhellt wurde, dass seine Augen vor Leidenschaft noch dunkler wurden, und sie wünschte, dass er sie wieder so anschauen würde. Sie dachte an das Vertrauen, das sie ihm beim ersten Treffen geschenkt hatte. Ohne Wenn und Aber. Diese Erfahrung war einmalig, aber sie hatte sofort erkannt, dass er ein ganz besonderer Mann war, dessen Eigenschaften sie ein Leben lang erkunden konnte. Damals war sie jedoch nicht dazu bereit, sich für so lange zu binden.
Vielleicht hätte sich alles anders entwickelt, wenn sie an jenem Morgen noch geblieben wäre. Er war ein Prinz, und er sah in ihr nur eine Möchtegern-Prinzessin und
Weitere Kostenlose Bücher