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Schwangerschaft ist keine Krankheit

Schwangerschaft ist keine Krankheit

Titel: Schwangerschaft ist keine Krankheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jael Backe
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nimmt bei den meisten Feten die Herzfrequenz deutlich zu, bei manchen schlägt das Herz akut langsamer oder die Atemfrequenz verringert sich. Es gibt Berichte über sehr heftige kindliche Bewegungen bei Rockkonzerten, die als »Protest-Strampeln« gedeutet werden.
    Im letzten Schwangerschaftsdrittel reagieren die Ungeborenen auf den Geschlechtsverkehr der Eltern mit Veränderungen der Herzfrequenz. Der mütterliche oder väterliche Orgasmus führt zu abrupter Beschleunigung oder Verlangsamung der Herzfrequenz des Feten um mehr als 30 Schläge pro Minute.
Hören
    Ihr Baby kann bereits um die 16. Schwangerschaftswoche auf Geräusche reagieren, aktives Hören ist ab der 24. Woche möglich. Geräusche und Töne spielen eine große Rolle für jedes ungeborene Kind. Dazu gehören zum einen Körpergeräusche wie das Gluckern des mütterlichen Darmes, der mütterliche Herzschlag und das Rauschen der mütterlichen Bauchschlagader. Noch wichtiger aber ist Ihre mütterliche Stimme.
    Ihre Stimme als Mutter erreicht Ihr Ungeborenes nicht nur von außen, sondern auch von innen. Sie wird über die Knochen der Wirbelsäule und des Beckens weitergeleitet: Ihre Beckenschaufeln bilden eine Art Resonanzkörper, der die Oberschwingungen der Töne wie ein Lautsprecher verstärkt. Auf diese Weise ist Ihre Stimme für Ihr Baby sehr gut wahrnehmbar. Bei den Babys im Mutterleib ist es offenbar besonders beliebt, wenn die Mütter singen – immer mehr Kurse werden hierzu angeboten. Die Stimme des Vaters erkennt ein Baby in den letzten Schwangerschaftsmonaten. Immer wieder berichten schwangere Frauen, dass ihr Ungeborenes auf die Stimme seiner Geschwister oder auf die des Vaters mit besonderer Körperaktivität reagiert.
    Darüber hinaus nimmt das Ungeborene Erkennungsmelodien von Fernseh- und Radiosendungen, den Gong der Tagesschau und das Bellen von Hunden wahr und erkennt diese nach der Geburt wieder. Ungeborene reagieren auch auf klassische Musik. In einer Studie wurde einer Gruppe von Feten wiederholt das Fagottthema aus Sergej Prokofjews Peter und der Wolf vorgespielt. Diese Kinder hörten nach der Geburt auf zu schreien und beruhigten sich, wenn sie dieses Musikstück wieder hörten. Das ist im Grunde genommen nichts Neues: In anderen Kulturkreisen wie im Kongo singen werdende Mütter ihrem Baby im Mutterbauch traditionell immer wieder die gleichen Lieder vor, an die sich das Kind nach der Geburt erinnert. Damit kann es beruhigt werden. In unserer technisierten Kultur gibt es auch CDs mit intrauterinen Geräuschen, die in den ersten Wochen nach der Geburt zur Beruhigung des Säuglings eingesetzt werden sollen.
Zwischenmenschlicher Kontakt
    Bei Zwillingsschwangerschaften beobachtete man, dass die beiden Kinder bereits in der Gebärmutter zueinander Kontakt aufnehmen. Sie reiben zeitweise die Köpfe und Wangen aneinander, berühren sich mit den Füßen und mit dem Mund, um dann wieder zu ihren anderen Beschäftigungen zurückzukehren. Es gibt auch Berichte über Zwillinge, die sich in der Schwangerschaft immer wieder gegenseitig boxen und mit blauen Flecken geboren werden.
    In einem Trainingsprogramm zur Förderung der vorgeburtlichen Interaktion mit den Eltern wurden die Eltern gebeten, auf die Strampelbewegungen und Tritte des Kindes gezielt mit Berührungen des mütterlichen Bauches zu reagieren. Auf diese Weise wurden die Feten darauf konditioniert, gegen die berührten Stellen zu treten. Das ist vorgeburtliche Interaktion und vorgeburtliches Training.
    Fazit: All dies sagt uns, dass jedes Baby bereits in der Lebensphase vor der Geburt Gefühle zeigt und kommunizieren kann. Dies bringt es durch seine Verhaltensweisen zum Ausdruck. Schon in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft existiert eine Körpersprache, die über das gesamte Leben als Kommunikationsform bestehen bleibt. Es gibt vorgeburtliche Emotionen, Lächeln, Lernen, Gedächtnisbildung, Interessen, Schmerzen, Aggressionen und Furcht. Das individuelle Temperament drückt sich schon in der Gebärmutter in der Art der Körperbewegungen eines Babys aus. Das Ungeborene nimmt aktiv an seiner Umwelt teil, hört, speichert, fühlt und lernt. Es ist alles andere als ein passiver »blinder Passagier«.
    Â 
Der Mutterbauch: Ein vorgeburtliches Schulzimmer?
    Die Kenntnis darüber, dass schon vor der Geburt Gedächtnisbildung und Lernen

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