Schwangerschaft ist keine Krankheit
entstehen durch
⢠plötzliche Todesfälle,
⢠starke Trauer,
⢠Erkrankungen nahe stehender Menschen,
⢠drückende finanzielle Schulden,
⢠Partnerkonflikte
⢠häusliche Gewalt
⢠oder aber durch
⢠Naturkatastrophen (z. B. Erdbeben) sowie
⢠industrielle Störfälle.
Manche Menschen fühlen sich schneller durch eine Situation belastet als andere. So können schon die Erfordernisse des alltäglichen Lebens, der Beruf, Arbeitskollegen, der Haushalt oder schulische Probleme zu subjektivem Stress führen. Kontinuierlich hohe Geräuschpegel in der Wohnung können ebenso als Stress empfunden werden wie dauernder Schmerz und fieberhafte Infektionen. In der Schwangerschaft kommen die spezifische Furcht vor kindlichen Fehlbildungen, die Angst vor der Geburt und die Rollenkonflikte der werdenden Mutter hinzu. Die Liste lieÃe sich noch lange fortsetzen.
Wenn Sie während der Schwangerschaft Stress oder Angst empfinden, schüttet Ihr Körper Hormone wie Adrenalin und Kortisol aus. Ihre Herzfrequenz steigt, die Pupillen weiten sich, die BlutgefäÃe werden enger â Ihr ganzer Organismus stellt sich auf eine Notfallsituation ein. Die Stresshormone gelangen über die Nabelschnur und den Mutterkuchen problemlos zu Ihrem ungeborenen Kind. Es wird dadurch in gleicher Weise aufgeregt wie Sie. Seine Herzfrequenz steigt, das aktuelle Bewegungsmuster und seine Schlaf- und Aktivitätsphasen verändern sich.
Wenn Sie während der Schwangerschaft unter länger andauerndem Stress leiden, kann das zu vorzeitiger Wehentätigkeit, zu einer Frühgeburt oder zu einem verminderten kindlichen Geburtsgewicht führen.
Darüber hinaus kann Ihr Dauerstress unter Umständen Auswirkungen auf die psychische Entwicklung Ihres ungeborenen Kindes haben. Mit mütterlichem Stress werden beispielsweise folgende Besonderheiten in Zusammenhang gebracht:
â sogenannte Schreikinder, die Probleme haben, zur Ruhe zu kommen,
â Kinder mit geistiger und körperlicher Entwicklungsverzögerung,
â überaktive Kinder mit hoher Erregbarkeit sowie
â sogenannte Störungen der Selbstregulation mit labiler Stimmungslage.
Ãhnliches gilt für Neugeborene, deren Mütter im letzten Drittel der Schwangerschaft unter Depressionen litten. Sie werden von dem gleichen »Cocktail« an Hormonen und Botenstoffen beeinflusst wie die werdende Mutter. Das Ergebnis: Der sich entwickelnde Organismus wird auf ein bestimmtes »depressives« Muster eingestellt (Hüther und Krens 2008).
Selbst genetisch können sich bestimmte Einflüsse während der Schwangerschaft niederschlagen. Eine Konstanzer Forschergruppe um Thomas Elbert und Axel Meyer konnte nachweisen, dass es bei Kindern von Müttern, die in der Schwangerschaft dauerhaft starkem Stress durch häusliche Gewalt ausgesetzt waren, zu einer bestimmten Veränderung der erblichen Anlagen des Kindes kommt. Diese Babys haben in ihrem späteren Leben Probleme mit der Stressverarbeitung und sind anfälliger für psychische Erkrankungen. Thomas Elbert erläutert: »Der Körper der Mutter signalisiert diesen Kindern, dass sie in einer bedrohlichen Umgebung aufwachsen werden. Die Kinder verhalten sich dadurch in ihrem späteren Leben ängstlicher und weniger neugierig.« (Radtke et al. 2011.)
Fazit: Das sich entwickelnde Nervensystem des Kindes passt sich an die Erregungsmuster an, die in der Schwangerschaft vorherrschen. Auf diese Weise wird geprägt, wie schnell sich Erregung im kindlichen Gehirn ausbreiten kann und wie stark die betroffenen Gehirnareale später im Leben aktivierbar sein werden. Es werden mehr oder weniger gefühlsbetonte, mehr oder weniger aufgeregte, aufgeschlossene, sensible oder stressanfällige kindliche Charakterzüge angelegt. Dabei wirken die vorgeburtlichen Prägungen in allen Bereichen des Organismus. Vorgeburtliche emotionale Erfahrungen stellen die grundlegende Beziehungserfahrung im menschlichen Leben dar. Sie als Mutter haben hier viele Möglichkeiten, Ihrem Kind Gutes »in die Wiege zu legen«. Durch Einflüsse im späteren Leben, positive wie negative, sind die vor der Geburt erworbenen Muster später aber immer noch veränderbar.
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Kapitel 11
Die Schwangerschaft als Markt für Kurse und Globuli
Ãber die Verschulung und Verkursung von SchwanÂgerÂschaft und Stillzeit durch gynokratische
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