Schwangerschaft und Geburt
sollten mit dem Boden eine Linie bilden.
Krankenpflege. Gesund zu bleiben ist für jeden Beschäftigten im Gesundheitsbereich oberstes Gebot, aber in der Schwangerschaft nimmt die Gesundheit einen noch höheren Stellenwert ein. Mögliche Gefahrenquellen, vor denen Sie sich und Ihr Baby schützen müssen, sind zum Beispiel Chemikalien (wie Ethylenoxid und Formaldehyd), welche zur Sterilisation von Bestecken und Instrumenten benötigt werden; Medikamente zur Krebsbehandlung; Infektionskrankheiten wie Hepatitis B und Aids oder ionisierende Strahlungen (wie sie bei der Diagnose und Behandlung von Krankheiten eingesetzt werden). Die meisten Fachkräfte, die mit niedrig dosierten diagnostischen Röntgenstrahlen arbeiten, sind keiner gefährlichen Strahlung ausgesetzt. Es wird jedoch empfohlen, dass Frauen im gebärfähigen Alter, die mit höher dosierten Strahlen arbeiten, ein spezielles Gerät bei sich tragen, das die tägliche Strahlendosis aufzeichnet, um sicherzustellen, dass sie im Laufe eines Jahres die unbedenklichen Werte nicht übersteigt.
Fabrikarbeit. Wenn Sie in der Fabrik oder in der verarbeitenden Industrie arbeiten und schwere oder gefährliche Maschinen bedienen müssen, fragen Sie Ihren Chef, ob Sie während der Schwangerschaft einen anderen Aufgabenbereich übernehmen können. Wie sicher die Gegebenheiten in einer Fabrik sind, hängt davon ab, was dort produziert wird und wie verantwortungsvoll das Unternehmen geleitet wird. Wenn Sie wissen möchten, ob Sie an Ihrem Arbeitsplatz ausreichend geschützt sind, erkundigen Sie sich beim Betriebsrat Ihres Unternehmens, und informieren Sie sich über die Regelungen des Mutterschutzgesetzes in Bezug auf die Belastungen von Schwangeren im Berufsleben.
Schwere körperliche Arbeit. Arbeit, die mit schwerem Heben, körperlichen Anstrengungen, vielen Arbeitsstunden, wechselnden Tag-und Nachtschichten oder dauerndem Stehen verbunden ist, kann das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Falls Sie solch einen Job haben, bitten Sie Ihren Chef, Ihnen bis zum Beginn des Mutterschutzes eine weniger anstrengende Aufgabe zu übertragen.
Bitte Ruhe!
U ngefähr in der 24. Woche sind Außen-, Mittel-und Innenohr Ihres Babys voll entwickelt. Zwischen der 27. und 30. Woche reagiert das Baby auf Geräusche, die zu ihm oder ihr durchsickern. Die Geräusche werden natürlich gedämpft – aber nicht nur durch das Fruchtwasser und Ihren eigenen Körper. In dem flüssigkeitsgefüllten Heim können Trommelfell und Mittelohr des Kindes ihre normale Aufgabe, die Verstärkung von Geräuschen, nicht erfüllen. Sogar Geräusche, die Sie als ziemlich laut empfinden, nimmt Ihr Baby nur in abgeschwächter Form wahr.
Lärm ist vermutlich das am weitesten verbreitete Berufsrisiko und längst als Ursache für den Verlust des Gehörs bei denjenigen (Erwachsenen) bekannt, die ihm regelmäßig ausgesetzt sind. Deshalb wollen Sie vielleicht bei übermäßigem Lärm während der Schwangerschaft auf Nummer sicher gehen. Studien haben ergeben, dass ein Baby einen Gehörverlust erleiden kann (vor allem bei niederen Frequenzen), wenn es andauernd und wiederholt sehr großem Lärm ausgesetzt ist. Eine ständige Lärmbelastung – wie zum Beispiel bei einer Acht-Stunden-Schicht in einer Fabrik, wo der Geräuschpegel mehr als 90 oder 100 Dezibel beträgt (so als stünde man neben einem lauten Rasenmäher oder einer Kettensäge) – kann zudem das Risiko einer Frühgeburt oder eines zu geringen Geburtsgewichts erhöhen. Extrem laute Geräusche von 150 oder 155 Dezibel (schon mal direkt neben einer Düsenmaschine gestanden?) können ähnliche Probleme beim Baby verursachen. Im Allgemeinen ist es am sichersten, sich nicht länger als acht Stunden ständigem Lärm über 85 oder 90 Dezibel auszusetzen (Rasenmäher oder Schwerlastverkehr) und sich nicht länger als zwei Stunden am Tag an einem Arbeitsplatz aufzuhalten, dessen Geräuschpegel über 100 Dezibel liegt (das entspricht dem Lärm einer Kettensäge, eines Presslufthammers oder eines Motorschlittens).
Bis weitere Forschungsergebnisse vorliegen, sollten werdende Mütter, die in einem sehr lauten Umfeld arbeiten – zum Beispiel in einem Klub, wo laute Musik gespielt wird, in der U-Bahn oder in einer Fabrik, wo das Tragen von Ohrenschützern vorgeschrieben ist (die Sie dem Fötus leider nicht aufsetzen können) – oder die bei ihrer Arbeit starken Vibrationen ausgesetzt sind, auf Nummer sicher gehen und sich vorübergehend an einen anderen Arbeitsplatz
Weitere Kostenlose Bücher