Schwangerschaft und Geburt
versetzen lassen oder sich eine neue Arbeit suchen. Vermeiden Sie auch in Ihrem Alltagsleben sehr laute Geräusche: Bei einem Konzertbesuch setzen Sie sich am besten in eine der hinteren Reihen; stellen Sie das Autoradio leiser, und tragen Sie Kopfhörer, anstatt die Musik beim Staubsaugen voll aufzudrehen.
Stressige Arbeit. Der extreme Stress an manchen Arbeitsplätzen scheint von Werktätigen im Allgemeinen und von Schwangeren im Besonderen seinen Tribut zu fordern. Daher ist es sinnvoll, vor allem jetzt in Ihrem Alltag so viel Stress wie möglich abzubauen. Das Naheliegendste wäre, sich einen weniger anstrengenden Job zu suchen oder schon vor Beginn des Mutterschutzes Urlaub zu nehmen. Aber das ist nicht für jeden machbar; wenn der Job aus finanziellen oder beruflichen Gründen unverzichtbar ist, sind Sie vielleicht noch mehr gestresst, wenn Sie ihn aufgeben.
Stattdessen könnten Sie nach Möglichkeiten suchen, den Stress abzubauen, zum Beispiel mit Meditation und Atemübungen, regelmäßiger sportlicher Betätigung (setzt Endorphine frei) und mehr Spaß (sehen Sie sich einen Film an, anstatt bis 22 Uhr zu arbeiten). Vielleicht hilft es auch, wenn Sie mit Ihrem Arbeitgeber sprechen und ihm erklären, dass Überstunden, zu viel Arbeit und allgemeiner Stress sich negativ auf Ihre Schwangerschaft auswirken könnten. Bitten Sie ihn, Ihr Arbeitstempo selbst bestimmen zu dürfen, zum Nutzen Ihrer Schwangerschaft und Ihrer Arbeitsleistung (diese Art von Stress erhöht offenbar das Risiko von Rückenschmerzen und anderen schmerzhaften Nebenwirkungen der Schwangerschaft). Falls Sie selbstständig sind, ist es vielleicht noch schwerer, kürzerzutreten (wahrscheinlich stellen Sie besonders hohe Anforderungen an sich), Sie sollten es aber vernünftigerweise in Betracht ziehen.
Andere Berufe. Lehrerinnen, Sozialarbeiterinnen und Erzieherinnen, die mit kleinen Kindern arbeiten, können mit für die Schwangerschaft gefährlichen Infektionskrankheiten wie Windpocken, Röteln und Zytomegalie in Berührung kommen. Frauen, die bei der Arbeit mit Tieren Kontakt haben, sind vermutlich anfälliger für Toxoplasmose (manche sind vielleicht schon immun dagegen, sodass für ihre Babys keinerlei Risiko besteht). Wenn an Ihrem Arbeitsplatz das Infektionsrisiko sehr hoch ist, lassen Sie sich impfen, und treffen Sie entsprechende Vorsichtsmaßnahmen, wie zum Beispiel häufiges Händewaschen, Tragen von Schutzhandschuhen, Schutzmaske und so weiter.
Bei Flugbegleiterinnen oder Pilotinnen besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Fehlgeburten oder vorzeitige Wehen (obwohl die Studien noch unzureichend sind), weil sie bei Flügen in großer Höhe starker Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Deshalb sollten sie vielleicht während der Schwangerschaft nur kürzere Strecken fliegen (diese werden normalerweise in geringerer Höhe geflogen, und sie müssen nicht so lange stehen) oder sich zum Bodenpersonal versetzen lassen.
Künstlerinnen, Fotografinnen, Chemikerinnen, Kosmetikerinnen, Beschäftigte in chemischen Reinigungen und in der Lederindustrie, Arbeiterinnen in der Landwirtschaft und im Gartenbau und andere sind bei der Arbeit einer Vielzahl von gefährlichen Chemikalien ausgesetzt und sollten daher Handschuhe und Schutzkleidung tragen. Falls Sie mit irgendwelchen verdächtigen Substanzen arbeiten, treffen Sie geeignete Vorsichtsmaßnahmen, was in manchen Fällen bedeuten kann, dass Sie den Teil der Arbeit, bei dem Chemikalien zum Einsatz kommen, nicht erledigen können.
Mutterschutz und Elternzeit
D as Mutterschutzgesetz gilt für alle Schwangeren, die in einem Arbeitsverhältnis stehen, also auch für Heimarbeiterinnen, Hausangestellte, geringfügig Beschäftigte und weibliche Auszubildende. Der gesetzliche Mutterschutz hat den Zweck, die (werdende) Mutter und ihr Kind vor Gefahr, Überforderung und Gesundheitsschädigung am Arbeitsplatz sowie vor finanziellen Nachteilen und dem Verlust des Arbeitsplatzes während der Schwangerschaft und einige Zeit nach der Geburt zu schützen.
Das Mutterschutzgesetz enthält deshalb besondere Vorschriften zur Arbeitsplatzgestaltung, dem Kündigungsschutz oder zum Beschäftigungsverbot nach der Geburt. Außerdem enthält es Regelungen zu finanzieller Unterstützung in Form des Mutterschaftsgeldes.
Weitere Regelungen zum gesundheitlichen Schutz werdender Mütter vor Gefahren, Überforderung oder Gefahrstoffen am Arbeitsplatz finden sich unter anderem in der Verordnung zum Schutze der Mütter am
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