Schwangerschaft und Geburt
benötigen. Und geißeln Sie sich nicht selbst – oder lassen sich geißeln. Sie sind nicht faul oder inkompetent, Sie sind nur schwanger.
Arbeiten Sie einen Plan aus. Tüchtigkeit wird im Berufsleben stets geschätzt, und wenn man gut vorbereitet ist, beeindruckt das die Leute ausnahmslos. Deshalb arbeiten Sie vor der Ankündigung Ihrer Schwangerschaft einen detaillierten Plan aus, in dem genau festgelegt ist, wie lange Sie noch arbeiten werden (wenn es keine unvorhergesehenen medizinischen Probleme gibt), wie lange Ihre Elternzeit dauern soll, wie Sie Ihre Aufgaben bis zum Beginn Ihres Mutterschutzes erledigen wollen und wer Ihre unerledigten Aufgaben übernehmen soll. Teilen Sie Ihrem Chef jetzt schon mit, wenn Sie beabsichtigen, nach der Elternzeit zunächst nur Teilzeit zu arbeiten. Legen Sie Ihren Plan schriftlich nieder, damit Sie keine Einzelheiten vergessen; außerdem wird Ihnen das zusätzliche Pluspunkte einbringen.
Planen Sie Zeit ein. Teilen Sie Ihrem Chef die Neuigkeit nicht gerade dann mit, wenn Sie mit dem Taxi auf dem Weg zu einer Besprechung sind, oder freitags nach Feierabend zwischen Tür und Angel. Vereinbaren Sie mit ihm einen Termin, damit keiner in Eile oder abgelenkt ist. Legen Sie die Verabredung auf einen Tag oder einen Zeitpunkt, an dem es in Ihrem Büro normalerweise eher ruhig zugeht, und verschieben Sie das Treffen, wenn plötzlich Anspannung herrscht.
Heben Sie das Positive hervor. Beginnen Sie Ihre Ankündigung nicht mit Entschuldigungen oder Bedenken. Lassen Sie Ihren Chef wissen, dass Sie sich nicht nur über Ihre Schwangerschaft freuen, sondern dass Sie sich auch zutrauen, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.
Seien Sie flexibel (aber zeigen Sie Rückgrat). Legen Sie Ihren Plan zur Diskussion vor. Seien Sie kompromissbereit (stellen Sie sicher, dass Ihr Plan Raum für Verhandlungen lässt), aber geben Sie nicht in allen Punkten nach. Ziehen Sie ein realistisches Fazit, und bleiben Sie dabei.
Legen Sie alles schriftlich nieder. Legen Sie alle Einzelheiten Ihres Schwangerschaftsprotokolls und Ihres Mutterschaftsurlaubs schriftlich nieder, damit es später kein Durcheinander oder irgendwelche Missverständnisse gibt (»Ich habe nie behauptet, dass …«)
Unterschätzen Sie nie den Einfluss von Eltern. Wenn Ihr Unternehmen nicht so familienfreundlich ist, wie Sie es gerne hätten, schließen Sie sich mit anderen zusammen, und beantragen Sie mehr Vergünstigungen für Eltern. Aber bedenken Sie, dass sich kinderlose Arbeitnehmer Ihnen und anderen Eltern gegenüber vielleicht feindselig verhalten werden, denn wenn Familienpolitik großzügiger gehandhabt wird, ärgert das meistens diejenigen, die keinen Nutzen daraus ziehen. Sorgen Sie deshalb dafür, dass Arbeitnehmer, die sich Urlaub nehmen müssen, um kranke Ehepartner oder Eltern zu versorgen, entsprechende Unterstützung erhalten, damit der Arbeitsfrieden im Unternehmen gewahrt bleibt.
Bequemlichkeit am Arbeitsplatz
A ngesichts von Übelkeit und Müdigkeit, Kopf-und Rückenschmerzen, geschwollenen Knöcheln und einer undichten Blase ist es für jede werdende Mutter schwer, einen völlig entspannten Tag zu erleben. Ein Schreibtischjob oder eine Arbeit, bei der man den ganzen Tag auf seinen geschwollenen Füßen stehen oder sich ständig bücken und schwer heben muss, sind die beste Voraussetzung für zusätzliche Schwangerschaftsbeschwerden. Um es am Arbeitsplatz so bequem wie möglich zu haben, beachten Sie folgende Tipps:
Achten Sie auf bequeme Kleidung. Vermeiden Sie enge Kleidung, Socken oder Kniestrümpfe, die die Blutzirkulation unterbinden, sowie zu hohe oder zu flache Absätze (breite, fünf Zentimeter hohe Absätze sind am besten). Stützstrümpfe speziell für Schwangere verhindern oder minimieren eine Vielzahl von Symptomen, angefangen von Schwellungen bis hin zu Krampfadern, und sind besonders für Frauen zu empfehlen, die fast den ganzen Tag auf den Beinen sind.
Karpaltunnelsyndrom
W enn Sie den ganzen Tag (und vielleicht auch nachts) auf einer Tastatur herumtippen, sind Sie möglicherweise schon mit den Symptomen des Karpaltunnelsyndroms (KTS) vertraut. Das KTS ist eine bekannte Berufskrankheit und verursacht Schmerzen, Kribbeln und ein Taubheitsgefühl in den Händen. Am häufigsten tritt es bei denjenigen auf, die ständig sich wiederholende Tätigkeiten ausüben (zum Beispiel Montagearbeiten oder Kassieren). Was Sie vielleicht nicht wissen, ist, dass die Mehrheit der Schwangeren von KTS betroffen
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