Schwangerschaft und Geburt
Zahn kann zu einer Infektionsquelle werden (und eine Infektion ist weder gut für Sie noch für Ihr Baby).
Was passiert, wenn während der Schwangerschaft eine wichtige Zahnbehandlung notwendig wird? Zum Glück reicht in den meisten Fällen eine völlig ungefährliche Lokalanästhesie aus. Eine geringe Dosis Distickstoffoxid (Lachgas) kann nach dem ersten Trimenon bedenkenlos verabreicht werden, eine stärkere Sedierung hingegen sollte in der Schwangerschaft vermieden werden. In manchen Fällen ist es vielleicht erforderlich, vor oder nach dem Eingriff ein Antibiotikum einzunehmen; sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt.
Kurzatmigkeit
»Manchmal bin ich ein wenig außer Atem. Ist das normal?«
H olen Sie tief Luft (wenn Sie können!), und entspannen Sie sich. Eine leichte Kurzatmigkeit ist ganz normal; bei vielen Schwangeren tritt sie zu Beginn des zweiten Trimenons auf.
Und wieder einmal sind die Schwangerschaftshormone schuld. Die Hormone stimulieren das Atmungszentrum, Atemfrequenz und Atemtiefe zu erhöhen, sodass Sie schon nach dem alles andere als anstrengenden Gang zur Toilette das Gefühl haben, außer Atem zu sein. Die Hormone erweitern auch die Kapillaren des Atmungstraktes und entspannen die Muskulatur der Lungen und Bronchien. Im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft fällt es immer schwerer, tief durchzuatmen, weil der wachsende Uterus gegen das Zwerchfell drückt und die Lunge sich dadurch schlechter ausdehnen kann.
Obwohl Sie die leichte Kurzatmigkeit als unangenehm empfinden, besteht für Ihr Baby keine Gefahr – es wird durch die Plazenta gut mit Sauerstoff versorgt. Falls Ihnen das Atmen allerdings sehr schwerfällt, Ihre Lippen und Fingerspitzen blau gefärbt oder die Atembeschwerden mit Brustschmerzen und schnellem Puls einhergehen, rufen Sie sofort Ihren Arzt an.
Verstopfte Nase und Nasenbluten
»Meine Nase ist jetzt oft verstopft, und manchmal bekomme ich grundlos Nasenbluten. Hängt das mit der Schwangerschaft zusammen?«
N icht nur Ihr Bauch schwillt in der Schwangerschaft an. Die großen Mengen an Östrogen und Progesteron im Kreislauf, welche den Blutfluss verstärken, lassen auch die Nasenschleimhäute anschwellen und lockern sie auf (ähnlich wie den Gebärmutterhals zur Vorbereitung auf die Geburt). Außerdem erhöht sich die Schleimproduktion zur Abwehr von Infektionen und Bakterien. Das Resultat ist allerdings nicht so toll: eine verstopfte Nase und möglicherweise sogar Nasenbluten.
Und was auch nicht toll ist: Mit fortschreitender Schwangerschaft kann sich dieses »Verschnupftsein« noch verschlimmern. Es kann sogar zu einem Sekretfluss in den Rachen kommen, was gelegentlich nächtliches Husten oder Würgen verursacht (als ob Sie nicht schon durch genügend andere Dinge wach gehalten würden – oder nicht schon genug würgen müssten).
Bei stark verstopfter Nase können Sie Kochsalzlösung in die Nasenlöcher sprühen oder Nasenstreifen zum besseren Durchatmen benutzen. Bei trockener Raumluft kann ein Luftbefeuchter hilfreich sein. Arzneimittel oder Antihistaminika-Nasensprays werden in der Schwangerschaft normalerweise nicht verordnet, fragen Sie aber Ihren Arzt, was er empfiehlt (manche Ärzte haben nach dem ersten Trimenon nichts gegen Dekongestiva (abschwellende Mittel) oder Steroid-Nasensprays einzuwenden).
Nehmen Sie täglich (mit Einverständnis Ihres Arztes) zusätzlich 250 Milligramm Vitamin C zu sich, und essen Sie viel Vitamin-C-reiche Kost zur Stärkung Ihrer Kapillaren und zur Reduzierung des Nasenblutens. Manchmal kann Nasenbluten auch durch zu starkes Naseputzen auftreten.
Röntgenstrahlen
R outinemäßige Röntgenunterersuchungen beim Zahnarzt (und andere routinemäßige Röntgenaufnahmen oder Computertomografien) sollten aus Sicherheitsgründen normalerweise bis nach der Entbindung verschoben werden. Wenn allerdings eine Röntgenaufnahme beim Zahnarzt erforderlich ist (und die Vorteile die Risiken überwiegen), werden die meisten Ärzte grünes Licht geben, weil die Risiken der Röntgenstrahlen während der Schwangerschaft sehr gering sind und ganz leicht noch weiter gesenkt werden können. Die Röntgenstrahlen beim Zahnarzt werden direkt auf den Mund gerichtet und sind deshalb weit vom Uterus entfernt. Außerdem werden Sie bei einer typischen Röntgenaufnahme zu diagnostischen Zwecken kaum einer höheren Strahlendosis ausgesetzt, als wenn Sie ein paar Tage in der Sonne am Strand verbringen. Eine Schädigung des Fötus ist nur bei einer sehr hohen
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