Schwangerschaft und Geburt
der Schwangerschaft verabreicht wurde. Allerdings halten es die meisten Allergologen für keine gute Idee, während der Schwangerschaft mit einer Hypersensibilisierung zu beginnen, weil es zu unerwarteten allergischen Reaktionen kommen kann.
Generell sind bei Allergien vorbeugende Maßnahmen die beste Lösung. Und wenn Sie die Substanzen meiden, die bei Ihnen Allergien verursachen, verringern Sie damit das Risiko, dass Ihr Baby gegen ebendiese Substanzen ebenfalls Allergien entwickelt.
Keine Nüsse für Ihr Baby?
E s ist seit Langem bekannt, dass Mütter (und in geringem Umfang auch Väter), die Allergien haben oder hatten, diese allergische Veranlagung – wenn auch nicht notwendigerweise die spezifischen Allergien – auf ihre ungeborenen Kinder übertragen. Studien zufolge geben allergische Mütter, die in der Stillzeit hochallergene Nahrungsmittel (wie Erdnüsse und Molkereiprodukte) zu sich nehmen, höchstwahrscheinlich Allergien gegen diese Nahrungsmittel an ihren Nachwuchs weiter. Allerdings liegen noch keine eindeutigen Ergebnisse vor. Sollten Sie jedoch unter Allergien leiden oder gelitten haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und einem Allergologen, ob Sie während der Schwangerschaft und/oder Stillzeit Ihren Speiseplan einschränken sollten.
Hier einige Tipps, wie Sie die Symptome lindern können:
Wenn Blütenstaub oder andere Pollen Sie reizen, halten Sie sich am besten in der Wohnung oder (wenn möglich) in klimatisierten Räumen auf. Waschen Sie sich immer Hände und Gesicht, nachdem Sie draußen waren, und wechseln Sie die Kleidung. Tragen Sie draußen eine große Sonnenbrille mit gewölbten Gläsern, damit Ihre Augen vor den Pollen geschützt sind.
Wenn Staub der Übeltäter ist, lassen Sie möglichst eine andere Person bei Ihnen Staub saugen oder fegen (ist das nicht eine gute Entschuldigung, um keinen Hausputz machen zu müssen?). Ein Staubsauger (möglichst mit Abluftfilter) oder ein feuchter Wischmop wirbeln weniger Staub auf als ein normaler Besen, und ein Mikrofasertuch ist besser als ein herkömmlicher Staubwedel. Halten Sie sich außerdem von muffigen Orten wie Dachböden und Bibliotheken voller alter Bücher fern.
Wenn Sie auf bestimmte Lebensmittel allergisch reagieren, lassen Sie die Finger davon, auch wenn sie für Schwangere gesund sind. Suchen Sie auf dem Speiseplan für Schwangere (Kapitel 5) nach Alternativen.
Wenn Tiere bei Ihnen allergische Reaktionen hervorrufen, lassen Sie es Ihre Freunde im Voraus wissen, damit sie vor Ihrem Besuch einen Raum von Haustieren und deren Hautschuppen frei halten können. Und wenn Ihr eigenes Haustier bei Ihnen plötzlich eine allergische Reaktion auslöst, dann versuchen Sie bei sich zu Hause einen oder mehrere Räume (vor allem Ihr Schlafzimmer) haustierfrei zu halten.
Eine Allergie gegen Tabakrauch lässt sich heutzutage leichter in den Griff bekommen, da Rauchen nur noch an wenigen Orten erlaubt ist. Setzen Sie sich wegen Ihrer Allergie und zum Wohle Ihres Babys keinem Zigaretten-, Pfeifen-oder Zigarrenrauch aus.
Scheidenausfluss
»Ich habe bei mir dünnen und weißlichen Ausfluss bemerkt. Bedeutet das, dass ich eine Infektion habe?«
E in dünnflüssiger, milchiger, leicht riechender Ausfluss (in der Fachsprache Leukorrhoe genannt) ist während der Schwangerschaft ganz normal. Er dient einem edlen Zweck: den Geburtskanal vor Infektionen zu schützen und in der Scheide für ein gesundes bakterielles Gleichgewicht zu sorgen. Leider kann durch den Weißfluss Ihre Unterwäsche beschmutzt werden. Da sich der Ausfluss bis zur Geburt noch verstärkt, tragen manche Frauen in den letzten Monaten der Schwangerschaft Slipeinlagen. Benutzen Sie aber keine Tampons. Dadurch könnten unerwünschte Keime in Ihre Scheide gelangen.
Obwohl dieser Ausfluss vermutlich Ihr ästhetisches Empfinden (und möglicherweise das Ihres Partners beim Oralsex) stört und Sie sich gelegentlich etwas klebrig und pappig fühlen, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Halten Sie Ihren Genitalbereich sauber, frisch und trocken, aber machen Sie keine Vaginalspülung. Das kann das normale Gleichgewicht von Mikroorganismen in der Scheide stören und zu bakterieller Vaginose (BV) führen. Für Informationen über Scheideninfektionen und deren Symptome siehe Kapitel 20.
Erhöhter Blutdruck
»Bei meinem letzten Arztbesuch war mein Blutdruck etwas erhöht. Muss ich mir deswegen Sorgen machen?«
E ntspannen Sie sich. Sorgen wegen des Blutdrucks lassen die Werte nur noch höher steigen.
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