Schwangerschaft und Geburt
jedes Neugeborene individuelle Aktivitäts-und Entwicklungsmuster. Einige sind ständig in Aktion, andere eher ruhig. Manche Kindsbewegungen sind so regelmäßig, dass die Mutter die Uhr nach ihnen stellen könnte, andere wiederum lassen keinerlei Muster erkennen. Solange die Bewegungen nicht auf einmal aufhören oder deutlich langsamer werden, sind alle Variationen normal.
Erst ab der 28. Woche ist es sinnvoll, die Bewegungen Ihres Kindes genauer zu verfolge n.
»Manchmal tritt mein Baby so heftig, dass es wehtut.«
I hr Kind reift im Uterus heran und wird immer stärker und kräftiger, und die anfangs schmetterlingsgleichen Bewegungen bekommen mehr Stoßkraft. Deshalb sollten Sie nicht überrascht sein, wenn Sie auch mal so heftig in die Rippen, den Bauch oder den Muttermund getreten werden, dass es wehtut. Bei einer besonders heftigen Attacke hilft es, die Position zu ändern. Damit bringen Sie Ihren kleinen Boxer aus dem Gleichgewicht und wehren den Angriff ab.
»Mir kommt es vor, als würde mich mein Baby an allen Stellen gleichzeitig treten. Bekomme ich vielleicht Zwillinge?«
Im Laufe der Schwangerschaft vermutet fast jede werdende Mutter irgendwann, sie habe mehr als ein Kind im Bauch. Bevor es für den Fötus enger wird (meist ab der 34. Woche), kann er allerlei Turnübungen vollführen. Obwohl es sich bis dahin anfühlt, als würden Sie von einem Dutzend kleiner Fäuste bearbeitet, ist es doch nur ein Faustpaar und dazu noch Knie, Ellbogen und Füße, die eifrig herumstrampeln. Falls Sie wirklich einen zweiten Passagier an Bord hätten, wäre das beim Ultraschall sicherlich schon festgestellt worden.
Bauchjucken
»Ständig juckt mir der Bauch. Das macht mich noch wahnsinnig.«
W illkommen im Klub. Schwangere Bäuche sind Juckbäuche, und mit den Monaten kann das Jucken immer schlimmer werden. Der Bauch wird größer, die Haut spannt sich und verliert an Feuchtigkeit – so entsteht das juckende, unangenehme Gefühl. Versuchen Sie, nicht zu kratzen, das verschlimmert das Jucken und sorgt nur für Rötungen. Eine Feuchtigkeitscreme kann den Juckreiz zeitweilig lindern. Verwenden Sie eine milde Lotion, die Sie ruhig großzügig auftragen können. Auch eine besänftigende Kieselzinkerzlotion oder ein Haferkleiebad wirken lindernd. Wenn Sie aber am ganzen Körper Juckreiz haben, der nicht mit trockener oder empfindlicher Haut in Zusammenhang steht, oder einen Ausschlag am Bauch entwickeln, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden.
Ungeschicklichkeit
»In letzter Zeit lasse ich andauernd Dinge fallen. Warum bin ich auf einmal so ungeschickt?«
W ie der größer werdende Bauch sind auch die zwei linken Hände, die Sie auf einmal an sich bemerken, Teil des Schwangerschaftspakets. Die ganz reale (und leider auch für alle sichtbare) Ungeschicklichkeit von Schwangeren wird durch die Lockerung von Gelenken und Bändern und durch Wassereinlagerungen verursacht. Beides kann dafür sorgen, dass Sie weniger fest und sicher zugreifen. Dazu können mangelnde Konzentration als Folge der schwangerschaftsbedingten Vergesslichkeit und ein vermindertes Tastempfinden wegen eines Karpaltunnelsyndroms (siehe nächste Frage) kommen. Natürlich ist es auch nicht gerade hilfreich, dass Ihr größer werdender Bauch den Körperschwerpunkt verschiebt und Sie aus dem Gleichgewicht bringt. Die fehlende Balance macht sich – bewusst oder unbewusst – vor allem beim Treppensteigen bemerkbar, aber auch, wenn Sie auf rutschigem Untergrund laufen (was Sie sowieso nicht tun sollten) oder schwer tragen (dito). Weil Sie nicht mehr am Bauch vorbei auf Ihre Füße schauen können (falls es noch nicht so weit ist: Das kommt noch!), können Sie leichter stolpern (über einen Randstein, Stufen oder herumliegende Schuhe). Auch die Schwangerschaftsmüdigkeit trägt ihren Teil bei und lässt Sie eher stolpern oder fallen.
Die schwangerschaftsbedingte Ungeschicklichkeit ist größtenteils einfach nur lästig, und das ständige Aufheben der Autoschlüssel vom Boden ist beschwerlich (besonders für den Rücken, wenn Sie nicht daran denken, in die Knie zu gehen). Gefährlich wird es aber bei Stürzen, weshalb Sie als werdende Mutter besonders vorsichtig sein sollten.
Wenn Sie sich derzeit wie ein Elefant im Porzellanladen vorkommen, sollten Sie Ihre alltägliche Routine der neuen Situation anpassen. Machen Sie einen Bogen um Porzellangeschäfte und das gute Porzellan zu Hause. Lassen Sie Ihre Lieblingsvasen im Schrank, und bitten Sie jemand anderen,
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