Schwangerschaft und Geburt
Lehnen Sie sich nach vorn, wobei die Fußsohlen auf dem Boden bleiben. Stützen Sie sich zehn Sekunden ab, dann entspannen Sie fünf Sekunden. Versuchen Sie dies dreimal in Folge.
Stretchübung gegen Wadenkrämpfe
Um während des Tages die Beine zu entlasten, sollten Sie sie so oft wie möglich hochlegen. Wechseln Sie bewegungsreiche Phasen mit Ruhephasen ab, und tragen Sie tagsüber Stützstrümpfe. Strecken Sie regelmäßig die Füße.
Bei einem Krampf hilft es auch, sich auf einen kalten Untergrund zu stellen.
Massagen und Wärme wirken schmerzlindernd, aber Sie sollten die Waden nicht massieren oder Wärme anbringen, wenn weder Dehnungsübungen noch Kälte die Situation verbessern.
Trinken Sie genug – mindestens zweieinhalb Liter pro Tag.
Ernähren Sie sich ausgewogen, und achten Sie auf eine ausreichende Kalzium-und Magnesiumzufuhr.
Ein besonders starker Krampf kann einen Muskelschmerz auslösen, der mehrere Tage anhält. Das ist an sich kein Grund zur Sorge. Wenn Sie aber heftige, andauernde Schmerzen haben, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren, denn es besteht die geringe Wahrscheinlichkeit, dass sich in einer Vene ein Blutgerinnsel gebildet hat, das eine medizinische Behandlung erfordert.
Wenn Sie ein ungutes Gefühl haben
E in stechender Schmerz im Unterbauch, der sich zu sehr wie ein Krampf anfühlt, um ignoriert zu werden, ungewöhnlicher Ausfluss, Beschwerden im unteren Rücken oder Beckenboden oder ein vages ungutes Gefühl, das Sie nicht benennen können – all diese Symptome sind wahrscheinlich normale Schwangerschaftserscheinungen, doch um auf Nummer sicher zu gehen, lesen Sie am besten in Kapitel 6 nach, ob Sie sich nicht lieber doch bei Ihrem Arzt melden sollten. Falls Sie Ihre Symptome nicht auf der Liste wiederfinden, ist es wahrscheinlich ohnehin besser, sich mit Ihrem Arzt in Verbindung zu setzen. Berichten Sie über alle Ihnen merkwürdig vorkommenden Beschwerden, denn so können frühe Anzeichen für vorzeitige Wehen und andere Schwangerschaftskomplikationen rechtzeitig erkannt werden. Sie kennen Ihren Körper schließlich am besten – hören Sie also auf seine Signale.
Hämorrhoiden
»Ich habe Angst, Hämorrhoiden zu bekommen – ich habe gehört, das sei während einer Schwangerschaft nicht ungewöhnlich. Kann ich etwas tun, um Hämorrhoiden zu vermeiden?«
H ämorrhoiden sind äußerst unangenehm, aber mehr als die Hälfte aller Schwangeren bekommen sie. Genauso wie die Beinvenen jetzt eher Krampfadern entwickeln, können auch die Blutgefäße des Enddarms Varizen bilden. Der Druck der Gebärmutter und die stärkere Durchblutung des Beckens können dazu führen, dass die Venen im Afterbereich anschwellen, hervortreten und jucken.
Verstopfung kann Hämorrhoiden verschlimmern oder sogar hervorrufen. Die beste Vorbeugung gegen Hämorrhoiden ist also, Verstopfung zu vermeiden. Auch Beckenbodengymnastik hilft, Hämorrhoiden erst gar nicht entstehen zu lassen, da die Durchblutung des Beckenbereichs verbessert wird. Außerdem sollten Sie versuchen, für Entlastung zu sorgen, indem Sie auf der Seite und nicht auf dem Rücken schlafen. Vermeiden Sie langes Stehen und Sitzen, auch nicht auf der Toilette (nehmen Sie keinen Lesestoff mit aufs stille Örtchen). Wenn Sie die Füße auf einen Tritt stellen, fällt der Stuhlgang leichter.
Juckreiz und Schwellungen lindern lauwarme oder kühle Sitzbäder und Eispackungen. Wenn Sie Schmerzen beim Sitzen haben, hilft ein ringförmiges Kissen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt, bevor Sie zu Salben oder anderen Medikamenten greifen.
Hämorrhoiden können zuweilen bluten, besonders wenn Sie beim Stuhlgang stark pressen. Doch auch Analfissuren (durch harten Stuhl verursachte schmerzhafte Einrisse der Afterhaut) können Grund für Blutungen sein. Rektalblutungen sollten immer von Ihrem Arzt abgeklärt werden, auch wenn sie wahrscheinlich von Hämorrhoiden oder Fissuren stammen. Hämorrhoiden sind nicht gefährlich (nur unangenehm) und bilden sich für gewöhnlich nach der Entbindung zurück – allerdings können sie auch erst durch das Pressen während der Geburt entstehen.
Blutungen in der Mitte und zum Ende der Schwangerschaft
D ie meisten schwangeren Frauen sind erschrocken, wenn sie Blutflecken im Slip entdecken, aber leichte Blutungen und Schmierblutungen sind auch während des zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittels meist kein Grund zur Sorge. Ihre Ursache sind oft Verletzungen kleiner Blutgefäße am Muttermund nach dem
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