Schwangerschaft und Geburt

Schwestern und Hebammen sich bestmöglich um Sie und Ihr Kind kümmern. Trotzdem möchten Sie gerne sagen, wo’s langgeht. Das können Sie auch. Besonders, wenn Sie sich gründlich auf die Geburt vorbereiten, die Phasen der Geburt kennen und sich offen mit Ihrem Arzt besprechen. Ein Geburtsplan, in dem Sie darlegen, was bei normalen Geburtsbedingungen geschehen und nicht geschehen soll, gibt Ihnen das Gefühl, nicht alles aus der Hand zu geben.
    Aber selbst wenn Sie Ihre Wünsche aufschreiben, sollten Sie bedenken, dass Sie wahrscheinlich nicht alle Ihre Vorstellungen durchsetzen können – ganz gleich, wie gut Sie vorbereitet sind und mit welchem Arzt Sie zusammenarbeiten. Auch die besten Konzepte müssen unvorhersehbaren Umständen Platz machen. Es ist sinnvoll, sich auch auf solche Situationen vorzubereiten. So könnte es sein, dass Sie sich eine Geburt ohne Medikamente gewünscht haben, aber eine extrem lange und anstrengende Eröffnungsphase Sie entkräftet. Oder Sie hatten eine PDA geplant, doch die Wehen kommen sehr schnell, und der Anästhesist trifft nicht rechtzeitig ein. Sie sollten wissen, dass Sie unter Umständen Ihre Vorsätze fallen lassen und flexibel sein müssen. Diese Einstellung wird auch in einem Geburtsvorbereitungskurs vermittelt. Sie ist in Ihrem eigenen und im Interesse Ihres Kindes.
Krankenhausbesichtigungen
    »Krankenhäuser verbinde ich mit kranken Menschen. Wie kann ich mich an die Vorstellung gewöhnen, im Krankenhaus ein Kind auf die Welt zu bringen?«
    D ie Abteilung für Geburtshilfe ist bei Weitem die fröhlichste eines Krankenhauses. Wenn Sie dennoch Unbehagen verspüren, kommen Sie am besten nicht erst mit Wehen, sondern schon vorher, mit Fragen. Die meisten Krankenhäuser und Geburtshäuser bieten werdenden Eltern an, ihre Räume zu besichtigen. Fragen Sie bei der Voranmeldung nach einer solchen Möglichkeit, und informieren Sie sich im Internet. Auf den Websites einiger Kliniken und Geburtshäuser wird ein virtueller Rundgang angeboten. Außerdem können Sie während der Besuchszeiten einen kleinen Eindruck gewinnen. Dann sind zwar die Geburtsräume nicht einzusehen, aber Sie können die Wöchnerinnenstation und das Neugeborenenzimmer anschauen. Auf diese Weise sind Sie nicht nur beruhigter angesichts der Umgebung, in der Sie Ihr Kind zur Welt bringen werden, sondern können auch gleich einen Blick auf ein echtes Neugeborenes werfen, bevor Sie selbst eines im Arm halten werden.
    Wahrscheinlich werden Sie positiv überrascht sein, wenn Sie eine Geburtsstation besichtigen. Natürlich ist jede Einrichtung anders, doch Kliniken und Geburtshäuser liefern sich immer mehr einen Wettbewerb um Geburtshilfepatientinnen, und so sind die Annehmlichkeiten und Angebote oft recht beeindruckend, und man kommt sich eher wie in einem Hotel vor. Eine angenehme Atmosphäre im Geburtsraum ist auch in Krankenhäusern immer mehr die Regel (in Hebammenkreißsälen war sie es schon immer).
ALLES ÜBER Geburtsvorbereitung
    D er Countdown läuft. Ihr Baby wird bald kommen. Natürlich können Sie seine Ankunft kaum erwarten. Auf die Geburtsschmerzen jedoch werden Sie sich kaum freuen. Mischt sich zur freudigen Erwartung vielleicht etwas Beklommenheit oder gar Angst?
    Bleiben Sie entspannt. Es ist ganz normal, angesichts der bevorstehenden Geburt (besonders, wenn es die erste ist) nervös zu sein. Zum Glück gibt es eine gute Möglichkeit, Anspannung und Besorgnis zu besänftigen, um dann mit weniger Angst und mehr Selbstvertrauen in die Geburt zu gehen: ein Geburtsvorbereitungskurs.
    Information und viel Übung werden Ihnen helfen, sich ohne Unbehagen in das Entbindungszimmer zu begeben. Wenn Sie sich Ihr Wissen anlesen, wissen Sie zwar theoretisch, was Sie erwartet, doch ein Geburtsvorbereitungskurs schließt vor allem auch praktische Lücken. Schön ist dabei auch, Frauen in der gleichen Lebenssituation kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.
Vorteile eines Geburtsvorbereitungskurses
    W as bringt Ihnen und Ihrer Begleitung ein Geburtsvorbereitungskurs? Das hängt natürlich vom Kurs, von der Kursleiterin und Ihrer Einstellung ab. Aber mal ganz davon abgesehen hat so ein Kurs für jedes baldige Geburtsteam eindeutige Vorteile. Hier sind ein paar:
     
Sie können Zeit mit anderen werdenden Eltern verbringen, die in der Schwangerschaft genauso weit fortgeschritten sind. Sie können Erfahrungen und Tipps austauschen, Fortschritte vergleichen, Ammenmärchen erzählen, Sorgen, Beschwerden und