Schwangerschaft und Geburt

den gesetzlichen und den meisten Privatkassen übernommen. Frauen in Österreich müssen diese Leistung selbst übernehmen.
    Heute werden zumeist Kurse angeboten, die einen fest bestimmten Anfang und ein fest bestimmtes Ende haben. Diese sogenannten geschlossenen Kurse haben eine feste Teilnehmerinnenzahl, die Teilnehmerinnen bleiben während des kompletten Kurses gleich. »Offene« Kurse wiederholen sich nach 12 bzw. 14 Stunden, d. h., Sie können in so einen Kurs zu einem beliebigen Zeitpunkt einsteigen und genau die Themen mitnehmen, die für Sie besonders interessant sind. Der Vorteil: Sie sind zeitlich flexibler und müssen nicht unbedingt auf den Beginn eines Kurses warten, Der Nachteil: Die Teilnehmer wechseln ständig, eine Gruppendynamik kommt selten zustande und es ist nie sicher, wie viele Frauen sich gerade in einem Kurs befinden. Schade wäre es auch, wenn Sie ein Thema erst einmal nicht interessiert, sich dann aber herausstellt, dass Sie doch gerne mehr darüber erfahren hätten. Meine Empfehlung: Nehmen Sie unbedingt alle angebotenen Kursstunden wahr! Alle für den Kurs ausgewählten Themen sind eine sinnvolle Unterstützung und Hilfe für alle Situationen, die vor, während und nach der Geburt Ihres Kindes auf Sie und Ihren Partner zukommen werden.
    Es werden auch Wochenendkurse als Intensivkurse angeboten.
    Durchaus empfehlenswert sind Kurse, die ohne Partner besucht werden, denn es hat sich herausgestellt, dass eine gute Gruppendynamik besser in reinen Frauenkursen zustande kommt, weil hier Themen wie Sexualität, Schwangerschaftsbeschwerden etc. unbeschwerter besprochen werden können. Natürlich werden in diesen Kursen Abende für den Partner angeboten. Gerade zu den Themenbereichen Geburt und die Zeit danach ist der Partner ein wichtiger Begleiter im Geburtsvorbereitungskurs.
    Natürlich gibt es Paare, die sich eine gemeinsame Vorbereitungszeit wünschen und der Partner sich auch mehrere Wochen Zeit für den Kurs nehmen kann. Hier bietet sich ein Paar-oder Partnerkurs an. Es werden in diesem Kurs weniger Frauen angenommen, da ja die Plätze mit den Männern besetzt werden. Diese müssen den Kurs privat bezahlen.
    Folgendes sollten Sie bei der Auswahl beachten:
    Wer steht hinter dem Kurs? Ein Kurs, der von Ihrer Arztpraxis angeboten oder empfohlen wird, ist in der Regel eine gute Wahl. Genauso sinnvoll ist ein Kurs, der von dem Krankenhaus oder dem Geburtshaus angeboten wird, in dem Sie entbinden werden. Wenn die Einstellung zur Geburt, die der Kurs vermittelt, sehr stark von jener des Geburtsteams abweicht, werden Sie in Widersprüche und Konflikte geraten. Falls sich verschiedene Meinungen offenbaren, sollten Sie diese rechtzeitig vor dem Geburtstermin mit Ihrer Hebamme (Arzt) oder dem Team in der Klinik, in der Sie entbinden wollen, besprechen.
    Wie groß ist der Kurs? Kleine Kurse sind immer besser. Zehn bis zwölf Frauen oder fünf oder sechs Paare sind die ideale Zahl, bei mehr als zehn bis zwölf Teilnehmern wird es meist zu viel. Die Kursleiterin kann sich den Paaren in einer kleinen Gruppe intensiver widmen – das ist besonders wichtig, wenn es um das Erlernen der Atem-und Entspannungstechniken geht. Außerdem ist der Zusammenhalt in einer kleineren Gruppe stärker.
    Was steht auf dem Programm? Der Kurs sollte sich genauso mit den psychologischen und emotionalen wie mit den körperlichen und technischen Aspekten der Schwangerschaft und der Geburt befassen und muss unbedingt auch die Ernährung des Säuglings (Stillen) und die Zeit des Wochenbettes behandeln. Es sollten alle physiologischen (normalen) Prozesse angesprochen, aber auch auf Veränderungen und Beschwerden eingegangen werden. Natürlich müssen auch spezielle Themen wie Schmerzbehandlung und ggf. operative Entbindungsformen wie Saugglocke oder Kaiserschnitt besprochen und diskutiert werden.
    Wie wird informiert? Werden Filme von Geburten gezeigt? Werden Väter und Mütter, die vor Kurzem entbunden haben, von ihren Erfahrungen berichten? Gibt es ausreichend Raum für die Fragen der werdenden Eltern? Gibt es ausreichend Zeit zum Einüben der verschiedenen Techniken?
    Wichtige Adressen. Deutscher Hebammenverband: www.hebammenverband.de; Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands: www.bfhd.de; Gesellschaft für Geburtsvorbereitung: www.gfg-bv.de
Schwerpunkte von Geburtsvorbereitungskursen
    I n deutschsprachigen Ländern gibt es keine Unterscheidung der Methoden nach Lamaze und Bradley mehr. Die angebotenen Kurse sind in der Regel