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Schwangerschaft und Geburt

Schwangerschaft und Geburt

Titel: Schwangerschaft und Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Murkoff , Sharon Mazel
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der Toxoplasmose ist jedoch Vorbeugung. Tipps zur Vermeidung einer Infektion finden Sie in Kapitel 4.
Zytomegalie
    »Mein Sohn ist mit einem Zettel aus der Vorschule nach Hause gekommen, auf dem stand, dass dort Zytomegalie ausgebrochen sei. Muss ich mir Sorgen machen, dass ich mich während der Schwangerschaft damit anstecke?«
    Z um Glück ist das Risiko, dass Sie sich mit dem Zytomegalie-Virus anstecken und diesen auf Ihr Baby übertragen, gering. Warum ist das so? Die Mehrheit der Erwachsenen hat sich bereits im Kindesalter infiziert, und falls auch Sie dazugehören, können Sie sich jetzt nicht mehr mit dem Zytomegalie-Virus anstecken (obgleich er »reaktiviert« werden könnte). Zytomegalie ist sehr selten, aber leider der Virus, der bei einer Erkrankung am leichtesten von der Mutter auf das Kind übertragen wird. Eine Erkrankung im ersten Drittel der Schwangerschaft führt häufig zu einem Abgang der Frucht oder auch zu Fehlbildungen. Bei 0,15 Prozent aller Geburten kommt es zu einer Schädigung durch Zytomegalie.
    Aber wenn Sie nicht sicher wissen, dass Sie gegen Zytomegalie immun sind, weil Sie sich früher einmal infiziert haben, ist Angriff die beste Verteidigung. Ergreifen Sie vorbeugende Maßnahmen wie gründliches Händewaschen nach dem Windelwechseln oder dem Herunterhelfen vom Töpfchen. Und falls Sie in einer Kindertagesstätte oder Vorschule arbeiten, achten Sie immer auf angemessene Hygiene.
    Obwohl Zytomegalie häufig ohne offensichtliche Symptome kommt und geht, wird sie gelegentlich von Fieber, Müdigkeit, geschwollenen Lymphknoten und Halsschmerzen begleitet. Wenn Sie einige dieser Symptome bemerken, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Sollten diese Symptome auf Zytomegalie oder eine andere Krankheit (wie Grippe oder Halsentzündung) hindeuten, benötigen Sie eine Behandlung.
Ringelröteln (Fünfte Krankheit)
    »Ich habe erfahren, dass eine Krankheit, von der ich noch nie etwas gehört habe – Ringelröteln –, in der Schwangerschaft Probleme verursachen könnte.«
    R ingelröteln ist die fünfte einer Gruppe von sechs Krankheiten, die bei Kindern Fieber und Ausschlag hervorrufen. Aber im Gegensatz zu den anderen Erkrankungen (wie zum Beispiel Masern und Windpocken, welche die ganze Aufmerksamkeit bekommen), sind Ringelröteln kaum bekannt, da die Symptome nur leicht sind und kaum bemerkt werden – oder sogar ganz fehlen. Fieber ist nur bei 15 bis 30 Prozent der Fälle vorhanden. In den ersten paar Tagen zeigt sich ein Ausschlag auf den Wangen, der den Eindruck vermittelt, als habe der Patient Ohrfeigen bekommen; danach breitet er sich in einem filigranen Muster über Rumpf, Gesäß und Oberschenkel aus und taucht für ein bis drei Wochen immer mal wieder auf (normalerweise als Reaktion auf Sonnenstrahlen oder ein warmes Bad). Er wird oft mit dem Ausschlag bei Röteln und anderen Kinderkrankheiten oder sogar mit Sonnenbrand verwechselt. Verantwortlich für die Erkrankung ist der Erreger Parovirus B19.
    Wenn Sie sich intensiv um ein an Ringelröteln erkranktes Kind kümmern oder an einer Schule unterrichten, wo die Krankheit vermehrt auftritt, erhöht sich das Risiko einer Ansteckung. Aber die Hälfte aller Frauen im gebärfähigen Alter hatte in der Kindheit Ringelröteln und ist bereits immun dagegen, daher ist eine Infektion unter Schwangeren zum Glück eher selten. Sollte eine Mutter trotzdem wider Erwarten an Ringelröteln erkranken und Ihr Fötus sich infizieren, kann der Virus die Zellen befallen, welche die roten Blutkörperchen bilden, und diese schließlich zerstören. Das führt zu einer schweren Form der Anämie oder anderen Komplikationen. Bei einer Infektion mit Ringelröteln wird Ihr Arzt Sie über einen Zeitraum von acht bis zehn Wochen bei einer wöchentlichen Ultraschalluntersuchung auf Anzeichen für eine fötale Anämie hin untersuchen. Eine Infektion des Babys in der ersten Hälfte der Schwangerschaft erhöht das Risiko einer Fehlgeburt.
    Das Risiko, dass sich die Fünfte Krankheit auf Sie, Ihre Schwangerschaft und Ihr Baby auswirkt, ist sehr gering. Doch wie immer ist es sinnvoll, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um eine Infektion während der Schwangerschaft zu vermeiden (siehe Kasten »Gesund bleiben«).
Masern
    »Ich kann mich nicht erinnern, ob ich als Kind gegen Masern geimpft wurde. Soll ich mich jetzt impfen lassen?«
    N ein. Der Masernimpfstoff (eine Komponente des Dreifachimpfstoffs gegen Masern, Mumps und Röteln) darf in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden

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