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Schwanzgesteuert? Band 1

Schwanzgesteuert? Band 1

Titel: Schwanzgesteuert? Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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trotzdem tun, dann ist wenigstens einer von uns glücklich.
    „Ich möchte mit dir schlafen“, wispert er und guckt mich so sehnsüchtig an, wie sonst nur Kinderaugen das erhoffte Spielzeug anhimmeln.
    „Geht das? Ich meine – darfst du so lange bleiben?“, frage ich und die Hoffnung auf weitere Schäferminütchen macht mich ganz hibbelig.
    „Ich darf höchstens zwei Stunden bleiben, das gilt bei uns als die Zeitspanne, in der sich ein Erdenbürger entscheiden muss. Willst du?“
    „Ja“, hauche ich und finde mich gleich darauf auf seinem Arm wieder.
    In Windeseile hat er mich aufs Bett verfrachtet und reißt nun hektisch an seinen Klamotten, während ich meine abstreife und ihn sehnsüchtig anglotze. Diesmal will ich seinen Schwanz endlich kosten und den Geschmack für immer inhalieren. Will in sein Ohrläppchen beißen, die geilen, flachen Nippel anknabbern und dazwischen immer wieder küssen, bis wir beide atemlos sind. Ich will …
    „Sven, lebst du noch?“
    Aladin wedelt mit der Hand vor meinem Gesicht herum. Ich erwache aus dem Wunschtraum und strecke die Arme nach ihm aus. Ab da erfüllen nur unser Atem und das Schmatzen der Küsse den Raum.
     
    „Ich kann nicht länger bleiben“, wispert Aladin viel zu früh.
    Sein ganzer Körper glänzt von meinem Speichel, auch sein himmlischer Schwanz, den ich leerlutschen durfte. Plötzlich erscheint es mir wichtiger, eine weitere Stunde mit ihm zu wünschen, als ihm ein freies Leben zu ermöglichen. Bevor ich weich werden kann setze ich mich auf, fahre ein letztes Mal durch seine dunklen Locken und drücke einen Kuss auf seine zitternden Lippen. Ich sehe die Angst in seinen Augen. Mir ist auch ganz mulmig.
    „Leb wohl, es war wunderschön mit dir“, wispere ich, hole tief Luft und dann sage ich es: „Ich wünsche mir, dass Aladin frei ist um das Leben zu führen, dass er sich wünscht.“
    Ich muss gar nicht hingucken, um festzustellen, dass er nicht mehr da ist.
     
    Die Lücke ist schmerzlich. In nur einem Tag hat sich ein Flaschengeist in mein Herz geschlichen. Aladin ist lustig, zärtlich und intelligent dazu. Wir haben uns unterhalten, in den wenigen Minuten, die wir nicht geküsst haben. Er fehlt mir und ich wünsche mir inständig, dass mein letzter Wunsch geklappt hat und er irgendwo auf der Erde seinen Platz gefunden hat.
    Der Unterricht – ich bin Lehrer an einer Grundschule - lenkt mich ab und erfordert meine ganze Aufmerksamkeit, so dass ich für ein paar Stunden täglich nicht an Aladin denke. Ist jedoch der Druck weg, kommt der Kummer mit voller Macht zurück.
     
    Zwei Wochen habe ich mich so dahin geschleppt und nun ist es wieder Samstag. Ich nehme die Öllampe hoch, rieche an ihr, untersuche sie von allen Seiten und greife nach der Tischdecke, um es doch zu versuchen, um Aladin zu rufen und meine Einsamkeit durch ihn zu lindern. Gerade habe ich zaghaft am Messing gerieben, da klingelt es an der Tür.
     
    Lappen fallen lassen, loswetzen, Tür aufreißen, Aladin um den Hals fallen. Ich küsse ihm das Hirn raus und das noch im Treppenhaus. Irgendwann dirigiert er uns beide in die Wohnung, wo wir noch im Flur zur Sache kommen. Raus aus den Klamotten, schnell gebückt und schon steckt er in mir und vögelt mich, dass ich Sterne sehe. Unter lautem Geschrei explodieren wir zusammen, wobei sich Aladin ganz eng an mich drückt und mit seinen Armen umfängt. Erst, als unsere Atemzüge langsamer kommen, dringt ein wenig Vernunft in mein benebeltes Gehirn.
    „Oh Gott – Aladin …“, schnaufe ich, „Jetzt hab ich – alles kaputt gemacht – oder?“
    Er lacht leise, drückt mir einen Kuss auf den Nacken und zieht mich hoch. Nachdem er mich herumgedreht hat nimmt er mein Gesicht in seine großen Hände und lächelt liebevoll.
    „Kaum hattest du den Wunsch ausgesprochen, fand ich mich vor dem großen Tribunal wieder. Mann, war das peinlich. In der Eile stand meine Hose noch offen und meine Frisur …“, er hält inne und seufzt theatralisch, „… jedenfalls wurde ich gefragt, wo ich den Rest meines – jetzt endlichen – Lebens bleiben wolle und da habe ich gesagt: bei Sven Leuchtenwald. Der arme Kerl hat sich ganz schön erschreckt, als ich plötzlich auftauchte. Hätte dein Namensschild wohl gründlicher lesen sollen.“
    Er lacht und reibt kurz die Nase an meiner.
    „Bis ich dem Kerl erklärt habe, dass ich dich suche, mich orientiert und irgendwie hierher gefunden habe sind so viele Tage vergangen. Ich hatte solche Sehnsucht – habe

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