Schwanzgesteuert? Band 1
packe seine Hüfte mit der einen und um ihn herumgreifend den harten Schwanz mit der anderen Hand, dann geht es richtig zur Sache. Brutale, tiefe Stöße bringen mich und ihn innerhalb von Sekunden zur Abschussrampe und dann fliege ich, während meine Faust von zähem Saft benetzt wird. Unser Stöhnen geht in der Allgemeinkulisse unter, nur mir klingt es laut in den Ohren. Dann folgt der Landeanflug und die Ernüchterung.
Ich habe soeben den Kerl gefickt, der mich einstellen soll. Bin ich irregeworden? Schwer atmend schiebe ich meine Kleidung zurecht und helfe Felix, der leicht steifbeinig ein paar Schwierigkeiten hat, sich selbständig aufzurichten.
„Wow“, ächzt er und dreht sich zu mir, „Der Job ist dir sicher. Deine Leistungen sind hervorragend.“
Ich stutze und muss plötzlich kichern. Habe ich mich versehentlich bei einem Homopuff beworben?
„Komm morgen um neun in mein Büro, dann bekommst du einen Arbeitsvertrag“, sagt Felix in geschäftsmäßigem Tonfall, der mich auf den Boden der Tatsachen bringt.
„Einen Job als … Programmierer oder …?“, frage ich sicherheitshalber nach.
„Klar doch – was denkst du denn?“ Felix zieht die Augenbrauen hoch und grinst spöttisch.
„Nichts, schon gut“, murmele ich und drehe mich um, will gerade losgehen, als ich von hinten gepackt und herumgerissen werde.
„Ein Kuss zum Abschied“, fordert Felix.
Den bekommt er in Form eines minutenlangen, heißen Zungenduells, aus dem wir beide atemlos wieder auftauchen.
„Gute Nacht“, sagt mein zukünftiger Chef, streicht mir über die Wange und verlässt den Raum.
Ich denke die ganze Nacht über den eigentümlichen Abend nach. Was – bitte sehr – hat Felix bezweckt? Wollte er wirklich meine Loyalität prüfen oder meine Fickwilligkeit? Ich bin hin- und hergerissen. Felix gefällt mir und ich wünsche mir, dass sich das Ganze als etwas Besonderes herausstellt und nicht als etwas, das er mit jedem Bewerber macht. Allein der Gedanke verursacht mir Übelkeit. Irgendwann schlafe ich ein.
Ich bin zu spät und muss mich wahnsinnig beeilen, um den Termin noch knapp schaffen zu können. Der Anzug von gestern ist besudelt, daher muss ich Jeans anziehen und dazu ein dunkles Hemd. Schnell fahre ich mit einer Bürste durch meine braunen Locken und glotze mich einen Moment im Spiegel an. Eigentlich nicht übel, die grünen Augen und die gleichmäßigen Gesichtszüge. War das ausschlaggebend für die Geschehnisse? Ich stecke ein paar Kondome in die Hosentasche – diesmal will ich gewappnet sein – und schlüpfe in mein Sakko. Fertig.
Das Gebäude der Homo-Genesis-GmbH ist imposant. Ich stehe vor einer riesigen Glasfront und lasse einen Moment den Eindruck auf mich wirken, bevor ich die Empfangshalle betrete und mich dort an die Dame hinter dem Tresen wende.
„Guten Morgen, ich habe einen Termin mit dem Personalchef Felix Mastercard. Mein Name ist Lukas Vanderbild“, informiere ich die Frau, die mich mit einem verkniffenen Lächeln mustert.
Hoffentlich gibt es hier keinen Dresscode, denn ich hasse Anzüge. In vielen anderen Softwareschmieden geht es sehr locker zu, weshalb ich auch hier hoffe, mit der Jeans nicht underdressed zu sein. Die Dame telefoniert noch und guckt immer wieder zu mir, wobei sie die Stirn kraus zieht. Stimmt etwas nicht?
„Herr Mastercard erwartet Sie“, sagt sie spitz, nachdem sie aufgelegt hat. „Dort drüben …“, sie zeigt in Richtung des Lifts, „… fahren Sie bis in den achten Stock. Sie werden dort abgeholt.“
Gehorsam komme ich den Anweisungen nach und warte gespannt, dass das richtige Geschoss endlich aufblinkt. Mit einem zickigen ‚pling‘ öffnen sich die Fahrstuhltüren und Felix steht vor mir.
„Guten Morgen … Herr Mastercard“, sage ich unsicher und trete auf ihn zu.
„Hallo Lukas“, antwortet er lächelnd. „Ich bin immer noch Felix für dich.“
„Mhm, okay, also dann: Hallo Felix“, murmele ich und werde von ihm an die Hand genommen wie ein Kleinkind.
Wenige Schritte weiter steht eine Tür offen, durch die er mich bugsiert und sie hinter uns schließt. Das Büro ist groß und sehr nobel ausgestattet. Wow! Werden hier alle Angestellten so behandelt? Oder – nur die Abteilungsleiter? Doch selbst für diese Position passt das Ambiente nicht.
„Ich habe dich gestern angelogen“, beginnt Felix und läuft dabei unruhig auf und ab.
„Aha“, mache ich leise und beobachte ihn.
Heute trägt er wieder Anzug, was bei mir Bedauern
Weitere Kostenlose Bücher