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Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius

Titel: Schwartz, S: Blutseelen 2: Aurelius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihrer Haut. „Wie bedauerlich“, flüsterte er.
    Amalia wollte davonrennen, aber es war ihr nicht möglich. Perrys Nähe verwirrte sie. Sie spürte den Stoff seines Anzugs, als er sich an sie drückte. Erst die Berührung machte es ihr möglich, weiter zurückzuweichen.
    Perry lachte. „Du läufst vor mir davon wie eine Maus vor der Schlange. Das gefällt mir. Ich mag es, zu jagen.“
    Sie presste die Lippen aufeinander und hob stolz das Kinn. „Du hast nicht das Recht, mich zu berühren, wenn Aurelius es nicht gestattet.“
    Er legte den Kopf schief und grinste diabolisch. „Nein. Aber ich habe das Recht, meiner Sklavin Befehle zu erteilen und sie zu bestrafen, wenn sie nicht gehorcht.“ Ohne sich nach Mai umzudrehen, sprach er mit plötzlich scharfer Stimme. „Mai. Küss sie.“
    Mai trat zögernd näher. Amalia sah Angst und Verlegenheit in ihren Augen. „Ja, Herr.“ Sie beugte sich vor. Amalia wich erneut zurück und stand mit dem Rücken zu einer Rosenhecke. Weiter ausweichen konnte sie nicht.
    Perrys Stimme war freundlich. „Möchtest du wirklich für Mais Strafe verantwortlich sein, Amalia? Ich werde sie mit gespreizten Schenkeln an ein Geländer setzen und an der Decke über einen Metallring fesseln, sodass sie auf den Zehenspitzen steht – und das eine ganze Nacht lang, bis die Kraft in ihren Beinen nachlässt und sie sich immer tiefer hinabsinken lassen muss. Glaubst du, es ist für eine Frau angenehm, auf einem Geländer zu sitzen?“
    Amalia wollte ihn anfahren, wie widerlich er war und wie wenig sie von seinen sadistischen Spielen hielt, aber sie konnte sich im letzten Moment beherrschen. Eine Beleidigung hätte Perry das Recht gegeben, sie zu bestrafen, und Amalia hatte das untrügliche Gefühl, dass sie bei einer Strafe durch Perry zuerst sämtliche Kleidungsstücke ablegen musste.
    Mai sah sie bittend an. „Es ist doch nichts dabei. Aurelius muss es nicht erfahren.“
    Sie atmete tief ein, als Mai noch näher kam und ihre Arme um Amalias Hals legte. Perry sah interessiert zu, wie Mais Lippen Amalias fanden.
    Amalia schloss die Augen. Der Geruch nach Jasmin und Palisander war süß und verlockend. Mais Lippen waren weich und warm. Ihre Zunge fuhr vor, und Amalia nahm sie zögernd in ihrem Mund in Empfang. Es kitzelte ein wenig, fühlte sich aber gleichzeitig berauschend gut an. Sie erwiderte den Kuss und legte ihre Hände auf Mais Hüfte. Einen Moment vergaß sie alles um sich herum und gab sich Mais Kuss hin.
    Ein lautes Klatschen holte sie in den Hofgarten des Anwesens zurück. Perry sah begeistert aus. „Ich wusste es. Früher oder später werde ich dich bekommen, kleine Sklavin. Du wirst sehen. Mai!“
    Mai ließ von ihr ab und zuckte zurück, als würde eine unsichtbare Leine um ihren Hals liegen.
    Perrys Lächeln war verschwunden. „Komm mit. Deine kleine Freundin kann sich gut allein amüsieren.“ Er ging mit raschen Schritten davon. Mai folgte ihm, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Amalia blieb allein zurück und fühlte noch Mais warmen Lippen auf ihren. Sie glaubte, den süßen Geruch noch immer um sich zu haben. Wie hatte ein so schönes Geschöpf wie Mai sich nur Perry als Sklavin anvertrauen können?
    Sie überlegte, wieder hineinzugehen, aber da war Gracia, der sie nicht begegnen wollte.
    Eine Gruppe von fünf Vampirinnen ging an ihr vorüber. Obwohl keine von ihnen Amalia ansah, fühlte sie sich beobachtet. Es kostete sie Kraft, an Ort und Stelle stehen zu bleiben. Als die Frauen vorbeigelaufen waren, überkam sie ein Zittern. Ohne Aurelius fühlte sie sich schutzlos. Warum hatte er sie allein gelassen? Er war anders gewesen an diesem Nachmittag. Trauriger. Als ob ein Schatten aus der Vergangenheit auf ihm lastete.
    Sie blinzelte irritiert, als sie glaubte, Perrys Stimme zu hören, die ihren Namen rief.
    Verwirrt sah sie sich um. Perry und Mai waren gegangen. An der Glastür zum Festsaal standen drei Vampire. In ihrer Nähe war niemand. Sie schloss die Augen, als die leise Stimme erneut erklang.
    „Amalia.“ Der Ton war betörend und kam nicht aus ihrer Umgebung. Es war ein innerer Ruf, der sie frieren ließ. Welche Kräfte besaß Perry? Waren Vampire tatsächlich nur veränderte Menschen, oder gab es übernatürliche Kräfte, die wirkten und sie zu Unmenschen machten?
    Die Stimme verstummte und hinterließ schmerzende Leere. Amalia begriff, dass Perry sie zu sich locken wollte. Trotzdem konnte sie der Versuchung nicht widerstehen. Sie sehnte sich danach, die Stimme

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