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Schwarz-Indien

Schwarz-Indien

Titel: Schwarz-Indien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Drei schöpften unwillkürlich Verdacht. Sollte jener böse Geist hiermit wieder seine Versuche, den ergiebigen Kohlenbau lahm zu legen, begonnen haben?
    Einige Tage später plauderte James Starr in der Cottage über diese Frage mit dem alten Obersteiger.
    »Simon, sagte er, obwohl jenes Ereigniß sich ganz von selbst zu erklären scheint, so habe ich doch eine Ahnung, daß dasselbe in die Kategorie derjenigen gehört, deren Ursache wir noch vergeblich zu ergründen suchten.
    – Ich bin ganz Ihrer Meinung, Herr James, erwiderte Simon Ford; ich halte es aber für das Beste, wir verschweigen vorläufig unsere Vermuthungen, und suchen uns allein von deren Wahrheit zu überzeugen.
    – O, rief der Ingenieur, ich kenne das Resultat schon im Voraus.
    – Und welches, meinen Sie, wird es sein?
    – Nun, wir finden die Beweise einer Schandthat, den Uebelthäter aber nicht.
    – Und doch muß ein Solcher vorhanden sein, antwortete Simon Ford. Wo in aller Welt verbirgt er sich? Kann nur irgend ein Wesen auf eine so wahrhaft teuflische Idee verfallen, das Bett eines Sees zu sprengen? Wahrlich, ich glaube nun bald mit Jack Ryan, daß hier irgend ein Grubengeist im Spiele ist, der uns seinen Zorn fühlen läßt, daß wir sein Gebiet geöffnet haben.«
    Es versteht sich von selbst, daß Nell mit derartigen Muthmaßungen möglichst verschont wurde. Sie unterstützte diese Bemühungen auch selbst. Ihr ganzes Wesen bezeugte, daß sie die Befürchtungen ihrer Adoptiveltern theilte. Ihr betrübtes Gesicht verrieth die Spuren der Kämpfe in ihrem Innern.
    Zunächst ward nun beschlossen, daß James Starr, Simon und Harry Ford sich nach der entstandenen Oeffnung im Seegrunde begeben und versuchen wollten, ihre Ursache auszuspüren. Sie theilten ihr Vorhaben Niemand mit. Wer nicht mit allen vorhergehenden Thatsachen ebenso vertraut war wie sie, hätte ihre Vermuthungen eben für ganz ungereimt halten müssen.
    Einige Tage später bestiegen alle Drei ein leichtes Boot, das Harry führte, und untersuchten die natürlichen Pfeiler der Gesteinwölbung, in welcher an der Oberfläche das Bett des Katrinesees ausgehöhlt war.
    Sie fanden ihre Vermuthung bestätigt. Jene zeigten sich durch vorgenommene Sprengungen erschüttert, von denen noch einzelne schwarze Rückstände übrig waren.
    An Allem sah man, daß hier ein Mensch nach reiflicher Erwägung der Umstände zu Werke gegangen sei.
    »Hier schwindet jeder Zweifel, sagte James Starr. Wer könnte die Folgen voraussagen, wenn dieser Durchbruch an Stelle eines kleinen Sees dem Wasser eines Meeres den Zugang eröffnet hätte?
    – Ja wohl, rief der alte Obersteiger mit einem gewissen Stolze, es hätte auch nichts Geringeren als eines Meeres bedurft, um unser Abersoyte durch Wasser zu vernichten! Doch noch einmal, wer in aller Welt kann ein Interesse daran haben, den Betrieb des Kohlenwerkes zu stören oder ganz in Frage zu stellen?
    – Ja, es ist wirklich unbegreiflich, erwiderte James Starr. Hier handelt es sich offenbar nicht um eine Bande von Bösewichten, welche von der sie verbergenden Höhle aus die Umgebung durchstreifen, um zu stehlen und zu plündern. Solche Schandthaten wären im Laufe dreier Jahre nicht unentdeckt geblieben. Auch von Falschmünzern oder Schleichhändlern, wie ich zuweilen dachte, kann nicht die Rede sein; diese könnten also doch nur ihre Werkzeuge oder die eingeschmuggelten Güter in irgend einem versteckten Winkel dieses Labyrinths verbergen; man fälscht aber niemals Münzen, noch treibt. Einer Schleichhandel, um hier nur zu verwahren, was er dabei erreichte. Und dennoch ist es klar, daß irgend ein unversöhnlicher Feind Neu-Abersoyte den Untergang geschworen hat, und daß Gott weiß, welches Interesse ihn antreibt, kein Mittel unversucht zu lassen, um seine Rache gegen uns zu kühlen. Offenbar ist er zu schwach, uns offen entgegen zu treten; so brütet er seine teuflischen Pläne im Verborgenen, doch macht ihn die Intelligenz, welche ihm zu Gebote steht, zu einem sehr zu fürchtenden Gegner. Dabei, meine Freunde, kennt er alle Geheimnisse unserer Minen besser als wir selbst, sonst hätte er unseren Nachforschungen unmöglich so lange schon entgehen können. Das ist ein Mann von Fach, Simon, und dazu keiner der dümmsten. Was wir von seiner Art und Weise, sein Ziel zu erreichen, bis jetzt erfahren haben, liefert dafür den deutlichsten Beweis. Denkt einmal nach! Hattet Ihr jemals einen persönlichen Feind, auf den Euer Verdacht hinweisen könnte? Besinnt Euch

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