Schwarz und Weiss (German Edition)
verdrehte die Augen.
Was mag er nur vorhaben? fragte die Stimme mit gehässigem Unterton, als Solyce den anderen über den Hafen in die Stadt folgte.
Weißt du was? , sagte Solyce schließlich, ich konnte dich noch nie leiden.
Das sagst du mir jetzt, meinte sie beleidigt, es hätte schlimmer kommen können...
Und wie?
Die Stimme schwieg gekränkt.
Val schien Camar als Anführer ersetzen zu wollen. Er ging voraus und bedeutete den anderen, dicht hinter ihm zu bleiben, als sie auf das Hoirn zuhielten.
„Wollen wir uns nicht vorher etwas aufwärmen?“, fragte Miani mit klappernden Zähnen, aber Val schien sie nicht gehört zu haben. Er wählte den direkten Weg zum Eingangstor und durchnässt und schlecht gelaunt betrat die Gruppe die Eingangshalle.
Solyce war noch niemals zuvor in Althrian gewesen und fragte sich zunehmend, warum. Er war in Althalion gewesen, in Mismar, Calogera, selbst Zaloré und Charisson, aber er hatte es bisher nicht geschafft, einen Fuß auf Althrian zu setzen.
Das Hoirn jedenfalls unterschied sich nicht im Geringsten von dem von Althalion, aber es wunderte Solyce nicht. Schließlich sahen sie alle irgendwie gleich aus.
Val sah nicht aus, als würde er etwas tun wollen. Er stoppte neben einem der Schalter, hinter dem ein junger Mann mit Brille saß und sagte nichts.
„Was sollen wir hier?“, fragte Malou ungeduldig und trat von einem Fuß auf den anderen.
In diesem Moment ging die Tür am anderen Ende der Halle auf und ein Angestellter geleitete eine vermummte Gestalt hinein. Die Tür schloss sich wieder.
„Dort hinein“, befahl Val und ging ohne weitere Anweisungen voraus. Solyce folgte ihm als letzter durch die Tür, hinter der die beiden verschwunden waren.
„Dürfen wir das?“, erkundigte sich Preia misstrauisch. Vals Schweigen war Antwort genug.
Val ging schnellen Schrittes voran, sie durchquerten den schwach beleuchteten Gang, der das Echo ihrer Schritte zurückwarf.
„Was tun wir hier?“, fragte Seylen kurz vor Solyce.
Val antwortete nicht und stieß stattdessen die nächstbeste Tür zu seiner Linken auf. Er würde einen großartigen Anführer abgeben, dachte Solyce wenig begeistert.
„Was wollen Sie?“, kam eine Stimme aus dem Raum, dessen Tür Val gerade aufgestoßen hatte.
„Nur mit Ihnen reden“, antwortete Val und betrat das Zimmer, dicht gefolgt von den anderen fünf.
Auf zwei alten, grünen Sofas saßen sich zwei alte, grauhaarige Männer gegenüber. Den einen von ihnen erkannte Solyce sofort als Don Yuastan.
„Ich hatte mich bereits gefragt, wann ich euch das nächste Mal über den Weg laufen würde“, sagte Yuastan kalt.
„Sie kennen sie?“, fragte der Mann ihm gegenüber überrascht.
„Natürlich“, sagte Yuastan. Seine Augen suchten erst Vals, dann Solyce' Blick. „Das sind die Gefährten von Camar.“
„Hm“, machte der Mann nachdenklich, „ihr seid also hier, um mich zu beschützen?“
Solyce sah verwirrt zu Val. Vor was sollten sie diesen Mann beschützen?
„Deswegen sind wir hier“, bestätigte Val.
Der Mann lächelte. „Mein Name ist Azrael Nezeera. Freut mich.“
Solyce musterte Nezeera und nickte ihm höflich zu. Das war also der Oberste von Althrian.
Nezeera ließ den Blick über die Gruppe schweifen.
Malou und Miani tauschten verwirrte Blicke, woraus Solyce schloss, dass sie ebenfalls nicht verstanden, warum sie hier waren.
Yuastan und Nezeera erhoben sich und reichten sich die Hände.
„Vielen Dank“, sagte Nezeera höflich, nickte Val zu und verschwand aus dem Zimmer. Zurück blieb Yuastan.
„Ihr fragt euch sicher, was das zu bedeuten hat“, sagte Yuastan mit süffisanter Stimme.
„Was suchst du hier?“, fragte Val schlicht.
„Lasst mich von vorne anfangen“, sagte Yuastan und zog dabei jedes Wort in die Länge, „ich weiß von euch und von den anderen Gruppen, und ich weiß, dass ihr hinter den Sieben her seid.“
„Schön“, meinte Val nur.
„Und ich weiß, dass euch ebenfalls aufgefallen ist, dass die Sieben Nachkommen der ursprünglichen Obersten sind.“
„Und was willst du dann von uns?“, fragte Arisán und trat vor.
„Wir wollen alle dasselbe“, meinte Yuastan und kratzte sich am Kinn, „wir wollen doch alle herausfinden, was der Sinn hinter den Sieben ist, nicht wahr? Wir wollen alle wissen, wozu sie da sind.“
Val sah ihn an. „Und du willst, dass wir zusammenarbeiten.“
„Mehr oder weniger“, meinte Yuastan, „als ich dich zum letzten Mal gesehen habe, standst du auf
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