Schwarz und Weiss (German Edition)
den ganzen Raum, „herzlich willkommen in meiner Stadt.“ Auf der Empore erschienen zwei Gestalten, zwei ältere Männer, um nicht zu sagen, alt.
„Wer sind Sie?“, rief Caez ihnen zu.
„Mein Name ist Azrael Nezeera“, rief die erste Gestalt mit bebender Stimme hinunter.
„Der Oberste von Althrian!“, flüsterte Livian aufgeregt.
„Was machen Sie hier oben?“, fragte Caez verwundert, „wollten Sie nicht...“
„Sei still!“, unterbrach Nezeera ihn unfreundlich und lehnte sich auf die Tribüne.
Caez verstummte augenblicklich.
„Was sucht ihr hier?“, fragte die zweite Gestalt mit unüberhörbarem Hohn in der Stimme und trat näher an die Treppe heran. Jetzt konnte Tony auch sein Gesicht erkennen.
Yuastan! Oh nein!
„Sie wissen genau, was wir suchen!“, rief Caez ihm zu, „wir wollen ein Gespräch mit dem Obersten von Althrian!“
„Da habe ich anderes gehört“, meldete sich Nezeera zu Wort.
„Woher wussten Sie, dass wir kommen?“, fragte Resa überrascht.
„Damit habt ihr wohl nicht gerechnet“, sagte Nezeera mit Genugtuung, „ich habe meine Quellen.“
„Und was glauben Sie, warum wir hier sind?“, fragte Caez.
„Ihr wisst es selbst gut genug.“
„Mein Freund“, sagte Yuastan zu Nezeera, „mit diesen Leuten kann man nicht normal reden. Sie wissen, dass sie Sie umbringen wollen...“
„Warum sollten wir das wollen?“, fragte Tony verblüfft.
„Was weiß ich?“, meinte Nezeera, „ihr seid die Attentäter. Und ich werde nicht weiter mit euch reden. Ihr werdet jetzt das Hoirn verlassen.“
Tony sah das Entsetzen in Caez' Augen, er selbst fühlte sich nicht anders.
„Wir wollen nur mit Ihnen reden“, sagte Resa vorsichtig.
„Warum seid ihr dann nicht in den Keller gegangen, wo ich Besucher empfange?“, donnerte Nezeera.
Tony klappte den Mund auf. Genau dort waren sie doch gewesen!
„Da waren wir vorher“, begann Caez, „aber dann...“
„Sie wussten von dieser Halle hier“, sagte Yuastan, „und sie wussten, dass Sie sich hier oft aufhalten. Also sind sie hierher gekommen...“
„So ein Unsinn!“, rief Resa aufgebracht, „Yuastan belügt Sie...“
„Sie wagen es, einen Obersten des Lügens anzuklagen?“, rief Nezeera bebend. Tony konnte das triumphierende Gesicht genau sehen, das Yuastan ihnen zuwarf. Wieso ließ Nezeera sich nur so einfach von ihm einnehmen...
„Er muss den Fahrstuhl manipuliert haben“, zischte Caez Tony zu, „eine andere Erklärung gibt es nicht...“
„Sehen Sie!“, rief Yuastan, „sie flüstern untereinander! Sie müssen sich jetzt einen neuen Plan ausdenken!“
„Das reicht!“, brüllte Nezeera, seine laute Stimme hallte von den Wänden wider.
Tony zuckte zusammen. Caez hatte Recht. Yuastan hatte ihnen eine Falle gestellt und sie waren direkt hineingelaufen.
„Warum wurden wir verfolgt?“, fragte Caez laut, „jemand hat unser Hotelzimmer durchsucht!“
Yuastan verlor einen Sekundenbruchteil die Kontrolle über seine Gesichtszüge. „Sie haben euch nicht gesehen?“, fragte er verwirrt, „warum seid ihr dann hergekommen?“
„Also haben Sie sie geschickt, um uns festzunehmen?“, fragte Tony verwundert.
„Natürlich, wer sollte es denn sonst getan haben!“, schnappte Yuastan.
„Warum seid ihr trotzdem ins Hoirn gekommen“, fragte Nezeera, „obwohl ihr wusstet, dass ihr verfolgt werdet?“
„Wir wussten doch nicht, dass Sie dahinter stecken!“, antwortete Caez.
Nezeera sah aus, als würde er nicht mehr wissen, was er glauben sollte.
Gut so..., dachte Tony.
Aber Yuastan lenkte Nezeeras Gedanken wieder in eine andere Richtung: „Aber sehen Sie denn nicht, dass das die perfekte Tarnung für sie ist? Wenn sie trotz einer Verfolgung das Hoirn aufsuchen, können sie gut von ihren wahren Absichten ablenken...“
„Das ist Quatsch“, meinte Resa, „warum sollten wir so dumm sein?“
„Genau das ist der Punkt“, sagte Nezeera plötzlich, „du hast recht, mein Freund, es ist eine sehr gute Tarnung...“
„Und was genau wollt ihr jetzt machen?“, fragte Resa aufgebracht.
„Wir werden euch festnehmen“, sagte Yuastan zufrieden, „damit ihr nichts anstellen könnt, was dem Obersten gefährlich werden könnte.“
„Wann begreift ihr es?“, fragte Caez, „wir wollen nur mit dem Obersten reden...“
„Es reicht!“, wiederholte Nezeera und nahm einen Schritt Abstand zum Geländer.
„Ich glaube nicht, dass sie sich so einfach festnehmen lassen“, meinte Yuastan mit gesenkter Stimme,
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