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Schwarz wie Samt

Schwarz wie Samt

Titel: Schwarz wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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heimlich geheiratet hatte, dass sie kein Vertrauen zu ihm oder zu Gloria hatte. Er war immer ein verständnisvoller Vater gewesen und hatte seiner Tochter jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Er war enttäuscht über sich selbst, dass er nicht bemerkt hatte, wie Arven und Salman zueinander gefunden hatten. Es musste schließlich in Nairobi vor seinen Augen passiert sein.
    Als Entschuldigung konnte er natürlich sein Amt hernehmen, aber seine Tochter war ihm immer wichtig gewesen und er hatte trotzdem versagt. Er hatte versucht, Gloria am Telefon zu beruhigen, doch sie war so außer sich gewesen, dass sie nach kurzer Zeit einfach aufgelegt hatte. Als er sie noch einmal anrief, hatte sie den Hörer nicht mehr abgenommen.
    Gloria war so erschüttert von der heimlichen Heirat, dass sie ihre eigenen Probleme darüber fast vergaß. Es bereitete ihr körperliches Unwohlsein, wenn sie sich vorstellte, dass Arven mit Salman sexuellen Kontakt hatte und sogar die Möglichkeit bestand, dass sie von ihm schwanger wurde. Sie konnte sich nicht vorstellen, ein farbiges Enkelkind in die Arme zu nehmen. Arven war eine Tochter wie aus dem Bilderbuch, sie war immer stolz auf sie gewesen, weil sie sich von den anderen Mädchen durch ihre außergewöhnliche Erscheinung unterschied. Arven war groß, schlank und durch ihre taillenlangen dunklen Locken und grünen Augen außerordentlich attraktiv. Trotz ihrer etwas zu langen Nase, die gut geformt war und ihrem großen Mund hatte sie eine Ausstrahlung, die jeden in ihren Bann zog. Arven war ein Abbild von Jacob und wenn Hermann nicht so blind gewesen wäre, hätte er längst bemerken müssen, dass Arven ihm kein Bisschen ähnlich sah. Gloria hatte Arvens Aussehen immer mit den Genen der Großmutter begründet, die sie Hermann auf Fotos gezeigt hatte.
    Ihren Bruder Jacob hatte Hermann nie persönlich kennen gelernt, nachdem er in der DDR geblieben war und die Hotels weiter geleitet hatte. Nur sie hatte ihn in den letzten Jahren ein paar Mal besucht, nachdem Jacobs Frau gestorben war.
    Arven hatte sie mit dieser Heirat so schwer enttäuscht, deshalb überlegte sie noch einmal, ob sie das Geheimnis von Arvens Herkunft lüften sollte. Sie würde ihr Erbe damit retten, aber wollte sie das jetzt noch? Sie war in einem schrecklichen Gewissenskonflikt. Wenn sie sich gegen die Wahrheit entschied, musste sie sofort Ivan anrufen und ihn erneut bitten, das Geheimnis für sich zu behalten. Ivan würde sie entsprechend dafür bezahlen lassen und am Ende würde auch sie alles verlieren. Wie sie sich auch entscheiden würde, sie war die die Verliererin, sie musste einen hohen Preis dafür bezahlen.
     

10. Kapitel
     
    Salmans Haut fühlte sich an wie schwarzer Samt. Immer wieder drängte sich mir dieser Vergleich auf. Jetzt, nach einer aufregenden Liebesnacht, schlief er ausgestreckt auf meinem breiten Bett und ich hatte mich in seine Achselhöhle geschmiegt und beobachtete seinen ruhigen Atem. Die Sonne kam durch den milchigen Nebel und tauchte das Schlafzimmer in ein weiches Licht.
    Ich war schon lange wach und dachte über das Gespräch mit meiner Mutter nach. So wie sie sich gestern Abend benommen hatte, würde sie mir vorerst keine Chance einräumen, die Sache mit ihr ordentlich zu besprechen. Salman war ihr ein Dorn im Auge und ich würde ihr am besten aus dem Wege gehen. Ich überlegte, ob ich mit ihm zurück nach Kairo fliegen sollte. Vielleicht könnte Frau Koch das Hotel vorerst allein weiter führen. Während ich noch nachdachte, war Salman aufgewacht. Er hatte sich aufgesetzt und schaute ungläubig im Zimmer herum.
    Dann sagte er: „Es ist wie im Film, ich glaube es müsste jeden Moment eine Regieanweisung kommen.“ Die Regieanweisung kam von mir, ich legte seine Hand auf meine Brust und sagte: „Komm zu mir!“ Als Salman mich sanft auf den Bauch drehte und sich über mich schob, murmelte er mir ins Ohr: „Wir schreiben das Drehbuch heute um!“
    Beim Frühstück erzählte ich Salman von meinen Überlegungen, dass ich vielleicht mit ihm nach Kairo fliegen und dort mein Studium beenden wollte. Er sah mich überrascht an, aber er war von der Idee sofort begeistert. „Wir müssen uns aber eine neue Wohnung suchen“, sagte er, „meine Zimmer sind zu klein!“ „Ja, das denke ich auch“, antwortete ich. Ich brauche auch ein paar Möbel und andere Einrichtungsgegenstände.“
    Salman lachte und antwortete: „Ich habe schon gesehen, was du alles brauchst.“ Für ihn war es das

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