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Schwarzbuch ÖBB

Titel: Schwarzbuch ÖBB Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Weiss Hans
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Güterverkehrsfirma« ). In Polen soll das Management fristlos entlassen worden sein, weil Waren verschwanden. In der Türkei sollen Kunden und der Zoll bestochen worden sein. Bei LKW -Transporten nach Russland soll Schmiergeld geflossen sein. In Rumänien bestand der Verdacht auf überhöhte Zahlungen für Grundstücke. In Österreich gab es Strafanzeigen gegen Manager der »Express Interfracht« wegen des Verdachts auf Untreue und schweren Betrug. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien konnte keine Angaben zum Stand des Verfahrens machen, weil die Namen der Beschuldigten nicht bekannt sind.
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Wie werden Bahngüter transportiert?

Stückgut ist ein einzelnes Bahnpaket, das je nach Inhalt unterschiedlich groß ist. Der Transport ist sehr personalintensiv und deshalb ein Verlustgeschäft. Stückgut-Transporte werden bei der Bahn unter der Bezeichnung »Kontraktlogistik« (KL) oder »Bahnexpress« geführt. 2012 transportierten die ÖBB 1,5 Millionen Tonnen Stückgüter, wobei das im Geschäftsbericht nicht näher beschrieben wird.

ROLA ist die Abkürzung für »Rollende Landstraße«. Dabei wird der gesamte LKW samt Frachtgut auf Waggons aufgeladen. Der begleitende LKW-Fahrer fährt im Zug mit. 2012 transportierten die ÖBB 9,4 Millionen Tonnen Güter per ROLA.

Unbegleiteter kombinierter Verkehr (UKV) ist der Fachausdruck für Transporte mit genormten Behältern wie Containern oder LKW-Sattelanhängern, die auf Waggons, LKW oder Schiffe verladen werden. 2012 transportierten die ÖBB 17,4 Millionen Tonnen Güter per Container und ähnlichen Behältern.

Konventioneller Wagenladungsverkehr ist die älteste Transportform auf der Schiene. Er eignet sich vor allem für Industriebetriebe mit großen Transportmengen und schweren Gütern wie Autos, Ton, Stahl, Holz und Papier. 2012 transportierten die ÖBB 85 Millionen Tonnen Güter mit konventionellem Wagenladungsverkehr.
Wie wird Güterverkehr gemessen?
    Güterverkehr wird meist mit zwei Kennzahlen gemessen:
1.
»Transportaufkommen« ist die Menge an transportierten Gütern, gemessen in Tonnen (t). Das Transportaufkommen auf der Straße ist in Österreich und allen anderen europäischen Ländern weitaus höher als auf der Schiene.
2.
»Transportleistung« ist die Menge an transportierten Gütern mal dem Transportweg in Kilometern (tkm). Weil Güter mit der Bahn meist über längere Strecken transportiert werden, ist die Transportleistung der Bahn in Österreich größer als die auf der Straße.
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Rollende Landstraße (ROLA)
    Die ROLA ist eine Erfindung der späten 1960er Jahre, um LKW samt Frachtgut auf Eisenbahnwaggons zu transportieren und damit den politischen Wunsch nach der Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene umzusetzen. Sie funktioniert nach dem simplen Prinzip »des einen Freud’, des anderen Leid«. Die leidvolle Rolle ist den ÖBB zugedacht, die damit bis heute überwiegend Verluste schreiben. Die freudvolle Rolle übernahm die private Transportfirma ÖKOMBI , die damit von 1999 bis 2004 satte Gewinne in dreistelliger Millionenhöhe erzielte. In einem Rechnungshofbericht aus dem Jahr 2006 heißt es, dass die ROLA trotz Zuzahlungen der öffentlichen Hand von den ÖBB »zu keinem Zeitpunkt wirtschaftlich geführt werden konnte«. Ein neuer Rechnungshofbericht aus dem Jahr 2012 zeichnet kein sehr viel rosigeres Bild. Da heißt es, dass die Markterlöse ohne staatliche Zuschüsse generell unter den Herstellkosten liegen. Auch unter Hinzurechnung der Zuschüsse wurden nur auf zwei Strecken alle Kosten abgedeckt.
Vorteile
    Auf den ersten Blick hat die Rollende Landstraße viele Vorteile: Sie vermindert die CO 2 -Belastung, sie erspart den Spediteuren Maut- und Treibstoffgebühren, sie verschafft den Fahrern während des Transports Ruhezeiten, und es gibt keine zeitlichen Beschränkungen während der Nachtstunden oder am Wochenende.
Nachteile
    Die ROLA hat jedoch große Nachteile: Weil mit solchen Zügen vollbeladene LKW transportiert werden, sind die Ladeflächen der Waggons entsprechend niedrig und die Räder sehr viel kleiner als bei normalen Eisenbahnwaggons. Das erlaubt nur Geschwindigkeiten bis maximal 120 km/h, weil sich die kleinen Räder sehr schnell drehen. Die Folge davon ist ein hoher Verschleiß mit hohem Erhaltungs- und Wartungsaufwand. Die relativ »wacklige« Transportart erfordert weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen, vor allem bei der Durchfahrt in Tunneln und

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