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Schwarzbuch Scientology

Schwarzbuch Scientology

Titel: Schwarzbuch Scientology Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Caberta
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eigenen Makler, sondern hat einen der renommiertesten Makler Hamburgs gewonnen. Dieses macht durchaus Eindruck und erleichtert den Erwerb des Gebäudes. Umbauten sind fällig, und es braucht einen Architekten, der das alles erledigt. Wie sie auf ihn gekommen sind, weiß der Betroffene bis heute nicht genau.
Aber er ist der Richtige. Ein freundlicher, herzlicher älterer Architekt, der zu Vertragsverhandlungen über seine Aufgaben bei diesem Projekt von den US-amerikanischen Anwälten in das noble Vier-Jahreszeiten-Hotel in Hamburg gebeten wird. Vielleicht hat er sich etwas zu sehr blenden lassen, vom vornehmen Hotel, von den netten Anwälten, jedenfalls kommt man ins Geschäft, die Firma Waterfront GmbH und das Architekturbüro.
    Wie es sich für einen ordentlichen Architekten gehört, erledigt er die Aufgaben, auch als offenbar wird, dass er es plötzlich mit den Mietern des Gebäudes zu tun hat, den Scientologen. Er hat ja einen Vertrag mit einer aus seiner Sicht neutralen Firma, mit dem Besitzer des Gebäudes. Außerdem berichtet er später, dass die Menschen von Scientology doch alle nett waren, ihn fragten, wenn es Schwierigkeiten gab, und außerdem will er natürlich den Vertrag erfüllen. Er verhandelt mit den zuständigen Behörden, gibt auch bautechnische Ratschläge, damit es nicht zu Problemen kommen kann. Wahrscheinlich dank seiner Hilfe sind die Maßnahmen genehmigt worden. Dann aber, nach Ende der Arbeit und nach Rechnungsstellung, kommt für ihn die Überraschung. Mit der Bezahlung funktioniert es nicht wie gewünscht und erwartet. »Scientology-Haus: Architekt klagt an« titelt das Hamburger Abendblatt am 20. Januar 2005. In der Geschichte wird sein Problem geschildert: »Ich bin ein Scientology-Opfer, obwohl ich dieser Vereinigung nie beigetreten bin«, wird er zitiert und weiter geht es im Text der Zeitung: »Die Firma Waterfront GmbH, Eigentümerin des Gebäudes in der Domstraße, in der die Hamburger Scientology-Zweigstelle residiert, schulde ihm noch rund 100.000
Euro. Seit dem Jahr 2002, so der Architekt, versuche er an sein Geld zu kommen. Doch die Firma Waterfront sei einfach nicht zu fassen.« Auch die netten Scientologen konnten ihm wohl nicht helfen, denn, so weiter im Bericht der Zeitung: »Alle Versuche, über Scientology einen Adressaten für seine Rechnungen zu bekommen, wurden, so der Architekt, abgewiesen. Scientology sei zwar wieder einmal freundlich gewesen, »doch mein Geld habe ich immer noch nicht.« Fast schon verzweifelt zu nennen seine abschließende Äußerung zur Zeitung: »Ich ruiniere meine Gesundheit, bin gezwungen, immer weiter zu warten, um die Außenstände kompensieren zu können.« Inzwischen ist klar und auch in den Hamburger Medien zu lesen, dass hinter der Waterfront GmbH Scientologen aus den USA stecken. Ob die Anwaltskanzlei aus der US-amerikanischen Hauptstadt auch dazu gehört, ist dabei unerheblich, inzwischen ist der Geschäftsführer ein amerikanischer Scientologe aus Kalifornien, und es wird versucht, den Sitz der Firma nach Baden-Württemberg zu verlegen, denn dort sitzt eine scientologische Steuerberaterin, die nun für die Firma tätig wird. Auch diese Kenntnisse, wer nun für seine Vertragsfirma in Deutschland verantwortlich zeichnet, bringen den Architekten nicht weiter. Die Schlussrechnung wird angezweifelt. Die Firma Waterfront hat gegen einen vom Architekten erwirkten Mahnbescheid Widerspruch erhoben. Ohne Gerichtsverfahren wird er wohl nicht an sein Geld kommen. Ob man sich zielgerichtet ein kleines Architekturbüro ausgesucht hat, das auf Aufträge angewiesen ist und vielleicht nicht so liquide ist, um langwierige Prozesse zu führen, muss dahingestellt bleiben. Doch darüber denkt nicht nur der betroffene Architekt nach.

Kein Schulabschluss - macht nichts
    Eine scientologische Erziehung bedeutet im Regelfall, dass auch die Schulbildung den Hubbard’schen Regeln entspricht. Halten sich die scientologisch funktionierenden Eltern an alle diese Richtlinien, wird das Kind, wenn irgend möglich, in einer der Schulen einen »Abschluss« machen.
    Da bietet sich zum Beispiel das von Scientology eingerichtete Internat in Dänemark an, das die scientologischen Kinder dann sogar mit einem Abschlusszeugnis mit dem Hinweis, dass dieses der Mittleren Reife in Deutschland gleichzusetzen ist, entlässt. Ob dieses Internat von deutschen Behörden zum Abschluss eines anerkannten Schulzeugnisses berechtigt ist, wird nicht hinterfragt. Warum auch, die Organisation

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