Schwarzbuch Scientology
Entdeckung, beschreibt in seinem Buch »DIANETIK« nicht nur, wie Sie sich während der Schwangerschaft verhalten sollten, sondern gibt Ihnen auch das Wissen, Ihr Kind wirklich zu verstehen und glücklich zu erziehen.
(Anzeige abgebildet in: Haack, Friedrich-Wilhelm: »Scientology.
Magie des 20. Jahrhunderts«. München, 1991, S. 366)
Wer von dieser Werbebotschaft beeindruckt war und sich in die Hände der Organisation begab, wird sich wohl mit den weiteren Schritten zur Ernährung des Neugeborenen konfrontiert gesehen haben. Denn Muttermilch gehört nicht zur bevorzugten Ernährung, so L. Ron Hubbard. Immerhin, auch wenn ein bestimmter Zeitplan bei der Babyernährung erwünscht ist, darf auch mal davon abgewichen werden:
Obwohl Sie zwar versuchen, das Baby nach einem Zeitplan zu ernähren, wäre es dumm von Ihnen, es nicht zu füttern, wenn es hungrig ist.
(Hubbard, L. Ron: »Das Handbuch für den Ehrenamtlichen Geistlichen«.
Kopenhagen, 1983, S. 457)
Die Erklärungen, warum ein Baby schreit, lesen sich bei Herrn Hubbard auch eher abstrus:
Ein Baby, das eine volle Mahlzeit getrunken hat, schläft gewöhnlich sowieso mehrere Stunden lang.Wenn es das nicht tut, gibt es immer einen Grund,wie z. B. eine Nadel oder ein Stückchen Kohle im Bett, nasse Windeln (immerhin das auch, die Verf.) irgendetwas … Aber der Hauptgrund, warum ein Baby nicht gedeiht, liegt in unzureichenden Mahlzeiten. Und um das zu beheben, ist hier das Rezept für die Kost: Rezept für Babykost, 442 ml (= ccm 3 ) Gerstenwasser, 295 ml Pasteurisierte Milch, 88 ml Weißer Sirup (Mais-Sirup, z. B. Karo Sirup).
Sie füttern das Baby nicht mit der Gerste selbst, nur mit dem Wasser, gemäß oben angegebener Mischung. Wenn Sie nicht wissen, was Sie mit der Gerste machen sollen, essen Sie sie selbst. Mit Zucker und Sahne schmeckt sie recht gut.
(Hubbard, L. Ron: »Das Handbuch für den Ehrenamtlichen Geistlichen«. Kopenhagen, 1983, S. 457f.)
Gerstenwasser statt Muttermilch, denn diese könnte ja noch von mütterlichem Verhalten belastet sein. Auf den Widerspruch soll hier nicht weiter eingegangen werden; wenn die Mütter seit der Schwangerschaft sich in Auditorenhände begeben haben, kann es ja nach der Theorie eigentlich
keine Belastungen mehr geben. Aber wer weiß schon im Hubbard’schen Universum, ob nicht doch Ausrutscher passieren, sicher ist also sicher und wahrscheinlich deshalb die Aussage zur Muttermilch:
Das Baby zu stillen, hat vielleicht einen nostalgischen Hintergrund, besonders für einen an Freud orientierten Arzt, aber auch die Muttermilch ist gewöhnlich eine armselige Ration … Vielleicht ist es das Tempo unserer Zeit oder die Rasse, aber es gibt nur wenige moderne Mütter, die einer Art Milchkuh gleichkommen.
(L. Ron Hubbard, Handbuch für den ehrenamtlichen Geistlichen, New Era Publications, 1983, S. 455)
Der Vergleich mit einer Milchkuh ist hinsichtlich des Frauenbildes von Hubbard eher noch harmlos. Anscheinend ist die Möglichkeit von Frauen, Kinder zu bekommen, noch eine der herausragenden Eigenschaften des weiblichen Geschlechts. Denn überliefert von ihm als Aussage zu Frauen ist folgender Satz, der den Stellenwert dokumentiert:
Es bereitet mir kein Missfallen zu hören, dass eine Jungefrau vergewaltigt wurde.... Es ist das Los der Frauen, dass man mit ihnen herumhurt bzw. Unzucht treibt.
(Caberta, Ursula;Träger, Gunther: »Scientology greift an«. Düsseldorf, 1997, S. 265)
Das scientologische Leben beginnt also bereits vor der Geburt. Was folgt, hat eine Aussteigerin aus den USA sehr kurz, aber aussagekräftig beschrieben: »Mütter, die ihre
Kinder in der Scientology-Kirche erzogen haben und sich lösten, haben schreckliche Schuldgefühle, was ihre Kinder durchmachen mussten«, sagte sie der »New York Post«. Harte körperliche Arbeit, manchmal 40 bis 60 Stunden pro Woche. Eltern werden von der Sekte angehalten, ihre Kinder nicht zu trösten oder zu füttern. Denn laut Sektenlehre sind Kinder kleine Erwachsene, die für sich selbst sorgen können. Auch Arzneien gelten als verpönt. Bei Fieber werde das Kind angehalten, einen Gegenstand in die Hand zu nehmen und stillzuhalten. »Ich habe es mit meinem Kind versucht. Natürlich hat es nicht geklappt.« (Teresa Summers, zitiert in: http://www.ingo-heinemann.de/Scientology-Kinder.htm )
Das Buch Kinder-Dianetik für die scientologische Erziehung enthält die Grundlagen für scientologische Eltern. Immer und immer wieder wird aus der Schrift deutlich, dass die
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