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Schwarze Adler, weiße Adler

Schwarze Adler, weiße Adler

Titel: Schwarze Adler, weiße Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Urban
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Anfang der achtziger Jahre der erfolgreichste Stürmer Polens. Er wurde Torschützenkönig, „Fußballer des Jahres“ und neben dem Mittelfeldregisseur Zbigniew Boniek mit seinem Klub zweimal polnischer Meister. 1985 gewann er mit Widzew überdies den polnischen Pokal.
    Nach der WM 1986 wechselte er zu Eintracht Frankfurt und brachte mit gleich zwei Toren bei seinem ersten Einsatz die Fans auf seine Seite. Der Verein stellte ihm eine Villa mit Swimmingpool am Stadtrand zur Verfügung. Zur Feier des traditionellen polnischen Weihnachtsfestes luden seine Frau und er dorthin polnische Freunde ein, darunter Stefan Majewski.
    In seiner Frankfurter Zeit spielte Smolarek weiter für die Weiß-Roten, insgesamt kam er auf 60 Länderspiele. Mit der Eintracht gewann er 1988 den DFB-Pokal. Anschließend wechselte er für zwei Jahre zu Feyenoord Rotterdam, um dann beim FC Utrecht seine Karriere abzuschließen. Er kehrte danach zu Feyenoord zurück, um die Juniorenmannschaft zu trainieren. In diese wurde auch sein Sohn Euzebiusz berufen, der nach dem portugiesischen Stürmerstar Eusébio benannt ist.
    Genau zwei Jahrzehnte nach seinem Vater spielte auch Euzebiusz Smolarek in der Bundesliga. Feyenoord Rotterdam hatte ihn an Borussia Dortmund ausgeliehen. Die „Bild“-Zeitung führte ihn ihren Lesern als „Haschbomber“ vor, angeblich hat Smolarek in den Niederlanden Haschisch geraucht, was dort legal ist. Doch machte er bei den BVB-Anhängern Punkte, denn schon im ersten Spiel im gelb-schwarzen Trikot schoss er ein Tor. Nach einem halben Jahr verpflichteten die Borussen ihn fest. Doch blieb Smolarek junior wie sein Vater nur zwei Jahre in der Bundesliga. Diese Zeit behielt er offenbar nicht in guter Erinnerung. So berichtete er, bei einer Fahrzeugkontrolle habe ein deutscher Polizist nach Überprüfung seiner Papiere gefragt: „Und den Wagen, wo hast du den geklaut?“ Zu der nicht immer freundlichen Berichterstattung in der Presse sagte er: „In Deutschland wurden über mich Dummheiten geschrieben, sie wollten mich ärgern.“ 4
    Als Smolarek bei der EM 2008 in den Reihen der Weiß-Roten gegen die DFB-Elf spielen sollte, schrieb eine Warschauer Zeiung: „Jetzt hat er eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich für alle Gemeinheiten der Deutschen zu revanchieren!“ 5 Polen verlor allerdings, Smolarek spielte schwach. Es gelang ihm nicht, an die Erfolge seines Vaters anzuknüpfen. Ohne sich irgendwo durchzusetzen, spielte der Sohn in zweitrangigen Vereinen in Spanien, England, Griechenland. Als er nach einer Probezeit beim Hamburger SV keinen Vertrag bekam, kehrte er nach Polen zurück.
    Mirosław Okoski
    Dabei hatte der HSV zwei Jahrzehnte zuvor mit einem Polen zunächst sehr gute Erfahrungen gemacht: Mirosław Okoski schoss nicht nur wichtige Tore, sondern wurde auch zum Publikumsliebling. Wie Buncol und Smolarek hatte er nach der WM 1986 die Erlaubnis bekommen, in der Bundesliga zu spielen.
    Er war Spähern des HSV als gefährlichster Stürmer von Lech Posen aufgefallen, je zweimal wurden die Posener mit ihm Meister und Pokalsieger, er selbst wurde einmal bester Torschütze der Ekstraklasa. Doch sprach sich schon damals in Polen herum, dass Okoski einen Hang zum Alkohol hatte. Manchmal war er tagelang nicht aufzufinden, weil er zechte und anschließend seinen Rausch ausschlafen musste. In angeheitertem Zustand soll er aber noch mehr Tore als sonst geschossen haben. 6
    Mit dem HSV wurde Okoski bereits in seiner ersten Bundesligasaison 1987 Pokalsieger und Vizemeister. Er kaufte einen großen Mercedes und fuhr damit nach Polen, um seine ehemaligen Vereinskameraden zu beeindrucken. Er wusste aber nicht, wie die Sitzheizung ausgeschaltet wird, und kam deshalb „halb gegrillt“ an, wie einer der Posener Spieler berichtete. 7 Doch blieben in Hamburg seine Alkoholprobleme nicht verborgen. Da eine Entziehungskur wegen seiner mangelnden Mitarbeit nicht anschlug, bekam er nach zwei Jahren beim HSV keinen neuen Vertrag.
    Okoski fand in AEK Athen einen neuen Verein und wurde wieder zu einem erfolgreichen Torjäger. Mit Athen wurde er griechischer Meister und Vizemeister. Nach einem Zwischenspiel in Polen heuerte er 1993 bei Concordia Hamburg in der drittklassigen Oberliga Nord an und wechselte schließlich zu Rasensport Elmshorn in die fünfte Liga.
    Von den Millionen, die Okoski beim HSV und in Athen verdient hatte, war

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