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Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Schwarze Blumen: Thriller (German Edition)

Titel: Schwarze Blumen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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Schriftstellerkarriere zurück, in der er über Morde geschrieben hat. Sein jüngster Roman, Die schwarze Blume, wurde in zehn Länder verkauft und hat sich dieses Jahr acht Wochen lang auf den Bestsellerlisten gehalten. Die schonungslosen Schilderungen von Morden und die grausige Thematik haben beim Lesepublikum offenbar ein Echo gefunden, doch wie steht der Autor selbst zur Gewalt?
    Mr. Wiseman, der im nahe gelegenen Huntington mit mir spricht, verzieht keine Miene.
    »Man sollte im Blick behalten, dass wir es hier nicht mit realen Menschen zu tun haben, die anderen realen Menschen schreckliche Dinge antun. Es sind fiktionale Figuren. Niemand kommt wirklich zu Schaden.«
    Ob fiktional oder nicht, erzählt Die schwarze Blume eine überaus düstere Geschichte. Als ein kleines Mädchen, das schließlich Charlotte Webb genannt wird, auf einer Promenade erscheint, zieht sie Tod und Zerstörung nach sich. Der polizeiliche Ermittler, der Charlotte findet, muss sie vor ihrem Vater beschützen, der ihr auf der Spur ist, während er sich zugleich seiner eigenen Dämonen erwehrt. Bis hierhin sei uns verziehen, wenn wir denken: Habe ich so oder ähnlich schon einmal irgendwo gelesen.
    »Nein, das Buch unterscheidet sich von vielen anderen Krimis«, versichert Mr. Wiseman. »In den meisten Büchern haben Sie einen Mörder, der Menschen jagt und tötet. Aber Die schwarze Blume ist anders. Auch wenn es darin einen Serienkiller gibt, noch dazu einen besonders schlimmen, geht es mehr um das kleine Mädchen, das entkommt. Wer ist sie? Wo kommt sie her? Und mir gefällt, dass sie, indem sie ihre Geschichte erzählt, die Ereignisse in Gang setzt.« Er kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Dieser Idee würde ein Schriftsteller nur schwer widerstehen. Ein Mann, den eine Geschichte nicht mehr loslässt, die wahr sein kann oder auch nicht.«
    Auf die Frage zu Ähnlichkeiten zwischen seinem Roman und tatsächlichen Verbrechen, die sich in den 1970ern ereignet haben, weicht Mr. Wiseman einer klaren Antwort aus.
    »Ideen finden sich überall«, sagt er zu mir. »Ich bin auf dem Bauernhof groß geworden. Ich habe Freunde mit einem ernsten Alkoholproblem. Nein, es geht nicht darum, woher man die Ideen schöpft – entscheidend ist doch, was der Autor daraus macht. Es kostet viel Mühe, Ideen und Erfahrungen zu einer Geschichte zu komponieren. Denken Sie an Wein. Ideen sind die Trauben, das Buch ist die fertige Flasche.«
    Dabei funkeln seine Augen, man bekommt das Gefühl, er hätte lieber Champagner gesagt.
    Die schwarze Blume kommt diese Woche als Taschenbuch heraus.

    Es war ein seltsamer kleiner Artikel, wie ich fand – als sei er als Verriss geplant gewesen, doch die Journalistin hätte es nicht ganz über sich gebracht, den Autor abzuschießen. Lag das am Datum? Wenn die Wiki-Seite recht hatte, war dieser Artikel einen Tag nach dem Autounfall von Vanessa Wiseman erschienen. Vielleicht hatte die Verfasserin ihre Kritik aus Respekt ein wenig abgemildert.
    Barbara Phillips.
    Der Name klang irgendwie vertraut – und nach kurzer Überlegung erinnerte ich mich, wieso.
    Die Nachricht, die ich auf dem Anrufbeantworter meines Vaters gehört hatte: eine Journalistin namens Barbara, die wegen eines Interviews anfragte. Ich hatte gedacht, sie wollte ein Interview mit ihm machen, aber vielleicht hatte ich falschgelegen. Falls sie diesen Artikel geschrieben und mein Vater an etwas gearbeitet hatte, das mit Wiseman in Verbindung stand, dann hatte vielleicht umgekehrt er sie gebeten, mit ihm zu sprechen.
    Sie haben meine Nummer.
    Ich blätterte das Adressbuch unter P durch, und tatsächlich, da war sie. Also konnte ich auch sie befragen, oder die Polizei konnte es tun. Ich las den Artikel noch einmal durch und blieb bei einer Zeile hängen.
    Tatsächliche Verbrechen, die sich in den 1970ern ereignet haben.
    Was für Verbrechen?
    Wieder zog mich der Buchdeckel magisch an, diesmal aus dem Augenwinkel heraus. Das Gesicht der Frau, das die Mitte der Blume überblendete, vor Schmerz verzerrt, weil sich ihr die Dornen ins Fleisch trieben. Auf was für realen Verbrechen konnte so etwas basieren? Ich nahm es erneut zur Hand und ließ es sich nach eigenem Belieben öffnen – auf der Seite mit der gepressten Blume darin. Zweifellos bildete ich mir das nur ein, doch die Blütenblätter schienen noch fragiler zu sein als beim letzten Mal – platt und hauchdünn und schwach –, die Blume selber dagegen war noch auffälliger verformt. Dass mir die

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