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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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dünnes Bein unter der Hand, das bei der Berührung leise zuckte.
Dann hob er das offenbar doch nur bewusstlose Kind aus den Laken, drückte es
mit dem linken Arm an die Brust und eilte ans Fenster, vor dem er fast über das
zweite Mädchen stolperte, das am Boden lag. Mit der Axt schlug er das Fenster
auf und schnappte nach Luft.
    „Hierher!“, brüllte er, worauf die Leiter vor das Fenster geschwenkt
wurde. Bruno ließ die Axt fallen und reichte das erste Mädchen hinaus, dem
Feuerwehrmann entgegen, der sich auf der Leiter näherte.
    „Hier ist noch ein Kind“, rief er Albert zu, der an der Fernbedienung
der Leiter stand. Bruno atmete tief durch, hielt die Luft an und tauchte zurück
in den beißenden Qualm, um das zweite Mädchen zu bergen.
    „Jetzt du“, rief Albert, als Bruno das Kind durchs Fenster gehievt
hatte. Bruno griff nach der Leiter, schwang das rechte Bein über den Sims und
spürte die Leiter plötzlich wegpendeln, worauf er schnell mit beiden Händen zupackte.
In diesem Augenblick schien der Raum hinter ihm zu explodieren. Vom
Hitzeschwall nach draußen gestoßen, hing er mit den Beinen frei in der Luft.
    „Du Idiot!“, hörte er Albert wie aus weiter Ferne schimpfen. „Ich habe
dir doch gesagt, du sollst unten bleiben.“
    Am Boden liegend und von weißem Löschschaum zugedeckt, schlug er die
Augen auf und blickte in ein vertrautes Gesicht. Es war Fabiola. Sie hatte ihm
die Jacke geöffnet und drückte ein Stethoskop an seine Brust.
    „Den Kindern geht's gut, Bruno“, hörte er sie sagen. „Sie waren gerade
noch rechtzeitig zur Stelle.“
     
Chapter 27
     
    Fabiola reichte ihm ein Glas Milch. Gegen die Schmerzen in der Kehle,
wie sie sagte. Jeder Atemzug tat ihm weh und brannte wie Feuer in der Lunge. Er
lag in einem fremden Bett und sah, dass beide Beine in der Luft schwebten.
Darüber war ein dünnes Mulltuch ausgebreitet. Dr. Gelletreau stand am Fußende
des Bettes, blickte von einem Klemmbrett auf und lächelte. Fabiola führte Bruno
einen Strohhalm an die Lippen. Er trank und registrierte zu seiner großen
Erleichterung, dass er sich im medizinischen Versorgungszentrum von Saint-Denis
befand.
    Wäre er schwerer verletzt, hätte man ihn ins Krankenhaus von Perigueux
gebracht.
    „Sie haben großes Glück gehabt“, sagte Gelletreau. „Die Verbrennungen an
den Waden sind nicht weiter schlimm, und die Rauchvergiftung ist bald
überstanden. Ein paar Tage Ruhe, und Sie sind wieder wohlauf.“
    „Ich muss heute Nachmittag um drei in Bordeaux sein“, sagte Bruno.
    „Das schaffen Sie nicht mehr“, entgegnete der Arzt. „Wir haben nämlich
schon gleich drei.“
    Bruno starrte durchs Fenster. Es war helllichter Tag, und er sah, wie
das Rathaus auf der anderen Flussseite von der Sonne bestrahlt wurde.
    „Keine Sorge“, sagte Fabiola. „Jean-Jacques weiß Bescheid. Sie sind
entschuldigt.“
    „Was ist mit den chinesischen Mädchen?“ Seine Stimme klang heiser, und
es tat ihm weh, zu sprechen.
    „Es sind ein Junge und ein Mädchen“, erwiderte Fabiola mit ernster
Miene. „Den beiden geht's gut - den Umständen entsprechend.“
    „Ein Junge? Ich war mir sicher, es waren zwei Mädchen, als ich sie das
erste Mal gesehen habe.“
    „Sie haben sich auch nicht geirrt. Eins der Mädchen ist tot.“
    „Habe ich sie in dem Zimmer zurückgelassen?“, fragte er entsetzt.
    „Nein, sie lag in einem anderen Zimmer und war schon tot, bevor Sie
eingetroffen sind. Sie haben gerettet, was zu retten war. Aber Albert sagt,
dass er Sie nie mehr in die Nähe eines Brandes kommen lässt.“
    „Na gut“, sagte Bruno und ließ sich zurück aufs Kissen fallen.
    „Da ist noch etwas, eine schlimme Geschichte“, sagte Fabiola. „Ich habe
die Kinder untersucht und musste feststellen, dass sie missbraucht wurden,
sexuell missbraucht, und zwar über einen längeren Zeitraum. Wir warten auf
einen Dolmetscher und einen Kinderpsychologen, um zu erfahren, was ihnen
angetan wurde.“
    Bruno machte die Augen zu. Die beiden waren am Ende gar nicht die
Nichten des Kochs. Kein Wunder, dass Min-xin und Pons sie versteckt gehalten
hatten.
    „Neben der Leiche des Mädchens lag ein toter Mann im Bett. Die beiden
sind wahrscheinlich erstickt.“
    „Wissen wir, wer er ist?“
    „Er wird wohl nur anhand seines Gebisses identifiziert werden können.
Der Zahnarzt ist eingeschaltet.“
    Brandstiftung und Doppelmord. Hoffentlich haben Tran und Bao Le nichts
damit zu tun, dachte Bruno.
    „Sie haben Besuch“, sagte

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