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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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anderen Seite zu nähern. Hercules Wagen war abgeschlossen, nichts
deutete darauf hin, dass sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte. Brunos
Handy zeigte immer noch kein Netzsignal. Ehe er in den Jeep stieg, suchte er
nach fremden Reifenabdrücken auf dem Waldweg, der zur Straße zurückführte, und
markierte zwei mögliche Spuren mit großen Steinen und über Kreuz gelegten Zweigen.
Dann fuhr er nach Paunat zurück und schaute immer wieder auf das Handydisplay.
    Kaum zeigte sich der erste Diagrammbalken, wählte er die Nummer von
Jean-Jacques, brach die Verbindung aber sogleich wieder ab, weil es ihm ratsam
erschien, den Vorschriften zu entsprechen. Also rief er zuerst den Rettungsdienst
an, den samu , und
erklärte, dass er an der Kreuzung vor Paunat warten würde. Dann wählte er eine
Nummer in Paris, die ihm kürzlich bei einer anderen Ermittlung gegeben worden
war, nannte seinen Namen und verlangte, mit dem Brigadier zu sprechen. Offenbar
war Brunos Name bei den Renseignements Generaux bekannt,
denn wenig später hatte er den Brigadier in der Leitung.
    „Wie lebt es sich im Perigord, Bruno?“
    „Bisweilen gefährlich“, antwortete Bruno. „Ich muss einen Mord melden.
Ein Mann wurde übel zugerichtet und hängt an einem Baum im Wald, ein Mann, der
zu Ihrem Verein gehörte. Er war als Geheimagent in Indochina, Algerien und für
die oas tätig, wie ich von einem seiner
alten Freunde erfahren habe.“
    „Sein Name?“
    „Hercule Vendrot. Er wurde mit dem Croix de
Guerre ausgezeichnet und war Mitglied der Legion
d'Honneur.“
    „Um Himmels willen, Bruno ...! Hercule ist eine Legende. Sie sagten, er
wurde übel zugerichtet?“
    „Ja. Seine Hände sind auf dem Rücken gefesselt und er ist daran
aufgehängt worden. Man hat ihm die Kehle aufgeschnitten und die Zunge
herausgezogen.“
    „Verdammt. Jemand hält ihn für einen Informanten. Was hat er in letzter
Zeit getrieben? Woher kannten Sie ihn?“
    „Er lebte im Ruhestand, solange ich ihn kenne, hat nach Trüffeln gesucht
und sich in letzter Zeit Sorgen gemacht wegen irgendwelcher fauler
Machenschaften auf dem Trüffelmarkt in Sainte Alvere, wo er zu Hause war. Er
und ich sind häufig zusammen jagen gegangen, und heute waren wir im Wald
verabredet.“
    „Haben Sie sonst schon jemanden informiert?“
    „Ja, ich habe den samu alarmiert, so will es die Vorschrift, und der informiert automatisch
die Gendarmerie und die Police Nationale, wenn er
einen Rettungswagen losschickt. Gleich werde ich unseren gemeinsamen Freund
Jean-Jacques anrufen und an der Kreuzung warten, um die Leute von der samu in den Wald zu führen. Allein würden
sie die Stelle nicht finden.“
    „Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten, Bruno. Fahren Sie, sobald Sie
sie zum Tatort geführt haben, zu Hercules Haus, und sorgen Sie dafür, dass sich
niemand Zutritt verschafft, bis einer meiner Männer da ist.“
    „Wie sollte ich die Gendarmen daran hindern?“
    „Darum kümmere ich mich. Sie haben doch bestimmt Ihre Jagdflinte dabei.
Stellen Sie sich so schnell wie möglich vor Hercules Haus, und lassen Sie
niemanden rein. Egal was passiert, ich gebe Ihnen Rückendeckung, selbst dann,
wenn Sie von der Flinte Gebrauch machen müssen. Weiß sonst noch jemand Bescheid?“
    „Ja, mein Freund, der Baron. Wir wollten zusammen auf die Jagd gehen. Er
hat mir auch geraten, Sie anzurufen und Ihnen zu sagen, dass Hercule ein barbouze war. Er ist
noch am Tatort.“
    „Gut. Sie rufen jetzt Jean-Jacques an, während ich mich mit der Gendarmerie
in Verbindung setze und einen meiner Leute aus Bordeaux nach Sainte Alvere
schicke. Mit dem Hubschrauber müsste er in spätestens zwei Stunden an Ort und
Stelle sein. Bitte, lassen Sie niemanden ins Haus.“
    „Ich muss mich an die Vorschriften halten“, entgegnete Bruno. „Sobald
der Tod vom Rettungsdienst festgestellt wird, muss ein Kollege den Tatort
sichern, bis die Spurensicherung anrückt. Es sollte sich also jemand von der
Gendarmerie möglichst schnell auf den Weg machen. Ich schlage vor, ein Motorradteam
aus Sarlat zu rufen, bis die socu zur Stelle ist.“
    „Ich schicke Ihrem Bürgermeister ein Fax mit der Bitte, Sie zu unserer
Verwendung freizustellen. Die Sache ist von nationaler Bedeutung. Sie sind
gedeckt.“
    Bruno machte seine Anrufe und fragte sich, was für ein barbouze Hercule
gewesen sein mochte. Der „Bart“, so die eigentliche Bedeutung des Wortes, war
ein Synonym für jemanden geworden, der im Untergrund oder in den

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