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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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aufzunehmen.
    „Merci“, sagte er. „Und wen möchten Sie nun sehen?“
    „Einen Moment.“ Der Anwalt holte ein Handy und ein Notizbuch aus der
Aktentasche, jonglierte eine Weile damit herum und legte das Notizbuch
schließlich auf den Schalter, um eine Nummer in sein Handy eingeben zu können.
Als endlich eine Verbindung hergestellt war, quetschte er sich an Fabiola vorbei
und ging nach draußen, um keine Mithörer zu haben. Kaum hatte sich die Tür
hinter ihm geschlossen, prustete Fabiola los vor Lachen.
    „Hast du sie, Jules?“, fragte Bruno. Ihm war aufgefallen, dass der
Sergeant dem Anwalt über die Schulter gesehen und die gewählte Nummer heimlich
in seinen Handteller gekritzelt hatte. Jules nickte und hob die Hand. Es war
eine französische Handynummer. Bruno legte sie im Speicher seines Handys ab,
rief gleich darauf Jean-Jacques an und bat ihn, die Nummer an seine Pariser Kontakte
weiterzugeben. Fabiola verdrehte die Augen und ging.
    Poincevin kehrte zurück und ließ sein Handy in einer eleganten Tasche am
Hosenbund verschwinden. Er wurde begleitet von einem jungen Chinesen in
schwarzem Anzug, weißem Hemd und mit dunkler Krawatte. Der Anwalt hatte sich
nach dem geheimnisvollen Telefonat anscheinend wieder gefasst und gab
scheinbar beiläufig und mit ungerührter Miene Auskunft: Yiren Guo, so der Name
seines Mandanten, war zweiundzwanzig Jahre alt, chinesischer Staatsbürger und
Student, der Frankreich als Tourist besuchte. Poincevin las aus seinem
Notizbuch eine Reisepassnummer vor. Jules notierte alles und führte die Herren
die Treppe hinunter in den Vernehmungsraum.
     

Chapter 7
     
    Für die Fahrt zum Treffpunkt, den sie mit Hercule ver abredet hatten, nahmen sie den Geländewagen des Barons. Es gab nur
wenige Autos, für die sich Bruno begeistern konnte, aber dieser alte Jeep aus
Restbeständen der französischen Armee gehörte dazu. Er trug immer noch die
Aufschrift des Chasseurs-Regiments, in dem der Baron gedient hatte, und war
auch sonst in seinem Originalzustand erhalten geblieben. Über der
Heckstoßstange hing nach wie vor der Benzinkanister, und das Abschleppseil
steckte seit eh und je in dem runden Leinensack. Während seiner Militärzeit
hatte Bruno viel Zeit in solchen Jeeps zugebracht, und sein Sinn für Nostalgie
war fast ebenso stark wie der Allradantrieb, der jedes Gelände bewältigte, wenn
es denn nicht gerade senkrecht bergauf ging. Aber selbst solche Hindernisse
ließen sich mit der Winde bezwingen. Dabei war das Fahrzeug, verglichen mit den
heutigen computerisierten Technikwundern, recht simpel konstruiert. Mit einem
Werkzeugkasten, ein wenig Fingerfertigkeit und viel Geduld, das wusste Bruno,
würde er so ziemlich alles reparieren können, was an einem Jeep kaputtgehen
mochte. Der Jeep fuhr zwar nicht gerade schnell, lag auch nicht gut in den
Kurven und bot überhaupt keinen Wetterschutz, war aber im Wald, für die
Überquerung steiniger Flussfurten und auf den steilen Hängen des Perigord das
perfekte Fahrzeug.
    Für die Strecke, die sie nun zurückzulegen hatten, waren die speziellen
Vorzüge eines Jeeps allerdings nicht nötig. Das für den Jagdverein von Hercule
reservierte Waldgebiet - ein langgezogener Bergrücken und die Täler zu beiden
Seiten - war problemlos zu erreichen, nämlich von der Straße aus, die über
Sainte Alvere zur mittelalterlichen Abteikirche von Paunat führte. Auf einer
sanft ansteigenden Schotterpiste fuhren sie noch einen Kilometer weiter, bis
diese vor der letzten Kehre in einen Forstweg überging, der auf eine versteckte
Lichtung zulief. Dort parkte Hercules betagter Landrover.
    Ein schmaler Pfad führte durch den Wald zur kleinen Holzhütte, „der
Hochsitz“ genannt. Wie die meisten Einsiedeleien, die von den Jägern der
Region genutzt wurden, fungierte sie als Vereinslokal, ausgestattet mit einem
langen Tisch, wackeligen Bänken, gusseisernem Ofen und Grillplatz. In einem
verschließbaren Schrank befanden sich Blechteller, Emaillebecher und eine
Schaufel, die als Bratpfanne diente. Der in der Nähe vorbeifließende Bach
sorgte für Trinkwasser. Im Laufe der Jahre war ein kleiner Damm angelegt
worden. Davor staute sich der Bach zu einem Tümpel, in dem zwei bis drei müde
Jäger Platz fanden, um sich unter einem winzigen Wasserfall zu erfrischen.
Unterhalb des Damms befand sich eine Stelle, wo gespült und das erlegte Wild
ausgeweidet wurde. Die mitgebrachten Hunde stellten sicher, dass kaum etwas
übrigblieb von dem, was sonst hätte

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