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Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3)

Titel: Schwarze Diamanten (Bruno Bd 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Walker
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Grauzonen
von Polizei und Nachrichtendienst arbeitet. Im Algerienkrieg waren barbouzes gefürchtete
Killer, nicht selten direkt aus Gefängnissen rekrutiert und begnadigt, wenn sie
sich bereit erklärt hatten, an geheimen Operationen teilzunehmen und
Mitglieder der oas zu töten.
Auch mit der Union Corse, der korsischen Mafia, waren solche
Deals abgeschlossen worden: Straffreiheit für die Mithilfe im Kampf gegen die oas . Bald waren
beide Lager nicht mehr voneinander zu unterscheiden gewesen, nur dass die
einen vom französischen Staat Rückendeckung bekommen hatten, die anderen nicht.
    Vor dem grausamen Mord hätte Bruno hinter Hercule nie einen barbouze vermutet. Er
glaubte, viel über einen Menschen erfahren zu können, wenn man ihn bei der
Jagd beobachtete, und hatte Hercule auch in dieser Hinsicht als sehr besonnen
kennengelernt, als jemanden, der nicht etwa in den Wald rannte und
drauflosknallte, sondern seine Beute aufmerksam studierte und deren mögliche
Reaktionen einzuschätzen versuchte. Während der Jagd hatte er an einem Tag
selten mehr als eine Kugel abgefeuert, mit ihr aber genau ins Ziel getroffen.
Bruno dachte an Hercules Fremdsprachenkenntnisse und an die Bücher, die er zu
Hause hatte. Obwohl er nur einen Hauptschulabschluss hatte, war er sehr
gebildet und belesen und immer ein inspirierender Gesprächspartner für Bruno
gewesen, der sich ein Beispiel an Hercule genommen und erkannt hatte, dass er
aufgrund seiner eigenen bescheidenen Schulkenntnisse nicht etwa eingeschränkt
war, sondern durch eigenes Lesen und Lernen an sich arbeiten konnte.
    Hercule war gewiss kein Schurke gewesen, der fahnenflüchtige
französische Offiziere in Madrider Nachtklubs hinterhältig getötet oder pied oz'r -Nationalisten
aus römischen Bordellen verschleppt hatte. Der Brigadier hatte ihn eine
Legende genannt, was wohl nur bedeuten konnte, dass er Stratege und Planer
gewesen war. Wer hatte ein Interesse daran gehabt, ihn zu töten, und das auf so
grausame Weise? Vielleicht führte die Antwort auf diese Frage zum Täter, dachte
Bruno, als er die Sirene hörte und den roten Rettungswagen über die ferne Hügelkuppe
kommen sah. Ein entsetzlicher Gedanke, dass der Mord womöglich eine Botschaft
sein sollte, eine abschreckende Lektion in Sachen Grausamkeit.
    Aber jemand, der einzuschüchtern versucht, so dachte Bruno weiter, will
wahrgenommen werden. Anonymer Terror ist zwecklos. Je genauer die Ursache oder
der Urheber des Terrors bekannt ist, desto größer ist die furchteinflößende
Wirkung. Und sobald Ursache und Urheber ermittelt waren, würde Bruno den oder
die Urheber der Justiz überführen und so auch Rache üben können.
     
Chapter 8
     
    Bruno parkte den Jeep des Barons auf dem Hang hinter der Burgruine und
blickte zu Hercules Haus hinauf. Es sah wie immer aus und schien auf die
Rückkehr seines Besitzers zu warten. Er rief in der Klinik von Saint-Denis an
und fragte, ob Vinh oder seine Frau wieder zur Behandlung erschienen seien,
was aber verneint wurde. Daraufhin versuchte er Vinh unter dessen Festnetz- und
Handynummer zu erreichen und ärgerte sich, dass ihm der Gedanke nicht schon
früher gekommen war, doch Vinh meldete sich nicht. Seltsam. Bruno nahm sich
vor, so schnell wie möglich bei ihm vorbeizuschauen. Allerdings war nicht
abzusehen, wie lange er hier vor Hercules Haus auf seine Ablösung warten
musste. Er rief bei der Gendarmerie an und hatte Sergeant Jules am Apparat.
    Bruno sagte, dass er sich wegen Vinh Sorgen mache, und bat Jules,
jemanden loszuschicken, um nach ihm zu sehen. Dann berichtete er von dem Mord
an Hercule. „Der Alte aus Sainte Alvere? Nicht zu fassen.“
    „Die Sache ist kompliziert. Mehr dazu später. Wenn du dich jetzt bitte
um Vinh kümmern könntest?“
    Jules versprach, Francoise auf den Weg zu schicken, und teilte Bruno
mit, der Anwalt Poincevin habe bestätigt, dass sich der chinesische Student in
allen Punkten der Anklage schuldig erklärte, für sämtliche Schäden aufkommen
wolle und mit seiner Ausweisung zurück nach China einverstanden sei. Der
Gefangene war nun nach Perigueux überstellt worden, wo ihm der Prozess gemacht
werden würde.
    „Aber er ist unser einziger Schlüssel zu der ganzen Geschichte. Wir
müssen darauf drängen, dass er ordentlich vernommen wird“, sagte Bruno.
    „Ich weiß. Und Capitaine Duroc“ -
Jules betonte die Rangbezeichnung spöttisch - „meint, dass sämtliche Merkmale
genau ins Bild des organisierten Verbrechens passen. Ein Fall

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