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Schwarze Engel

Schwarze Engel

Titel: Schwarze Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Sheehan nach Hause geschickt haben«, sagte Edgar.
    »Vereinzelte Plünderungen und Brandstiftungen«, bemerkte Rider. »Aber nicht in dem Umfang wie letztes Mal. Wenn wir diese Nacht überstehen, sind wir, glaube ich, über den Berg. Unsere Einheiten sind überall, und wenn sich irgendwo Ärger anbahnt, sind sie sofort zur Stelle.«
    »Diesmal wird nicht lange gefackelt«, sagte Edgar. »Nicht wie letztes Mal.«
    Bosch nickte und sah kurz auf den Bildschirm. Dort waren Feuerwehrleute zu sehen, die ihre 7,5-cm-Schläuche auf die lodernden Flammen richteten, die durch das Dach eines weiteren Einkaufszentrums schlugen. Es gab nichts mehr zu retten. Fast schien es, als löschten sie nur für die Medien.
    »Auch eine Form der Stadtsanierung«, bemerkte Edgar. »Einfach alle Einkaufszentren raushauen.«
    »Das Problem ist nur«, sagte Rider, »daß sie hinterher wieder ein Einkaufszentrum hinstellen.«
    »Wenigstens sieht das dann besser aus als das alte«, sagte Edgar. »Das eigentliche Problem sind die Liquor Stores. Es geht immer in den Liquor Stores los. Wir bräuchten nur vor jedem Liquor Store eine Einheit zu postieren, und schon ist Schluß mit lustig.«
    »Wie sieht es mit den Durchsuchungsbefehlen aus?« fragte Bosch.
    »Alle fertig«, sagte Rider. »Wir brauchen sie nur noch zum Richter zu bringen.«
    »An wen habt ihr da gedacht?«
    »Terry Baker. Ich habe sie schon angerufen, und sie hat gesagt, sie ist da.«
    »Gut. Dann sehen wir sie uns mal an.«
    Rider stand auf und ging zum Mordkommissionstisch, während Edgar sitzen blieb und weiter Nachrichten schaute. Die Anträge für die Durchsuchungsbefehle waren ordentlich an ihrem Platz gestapelt. Sie gab sie Bosch.
    »Wir haben die zwei Häuser, sämtliche Autos, sämtliche Büros, und für Richter haben wir sein Auto zum Zeitpunkt des Mordes und seine Wohnung – die haben wir auch noch beantragt. Das müßte, glaube ich, genügen.«
    Jeder Antrag umfaßte mehrere zusammengeheftete Seiten. Bosch wußte, die ersten zwei Seiten waren das übliche Juristenkauderwelsch. Er überblätterte sie und las rasch die jeweiligen Antragsbegründungen. Rider und Edgar hatten ihre Sache gut gemacht, obwohl Bosch wußte, daß es wahrscheinlich in erster Linie Riders Verdienst war. Sie kannte sich in juristischen Dingen am besten aus. Selbst die Begründungen der Durchsuchungsanträge für Richters Wohnung und Auto würden durchgehen. Dank geschickter Formulierungen und gezielt ausgewählter Ermittlungsergebnisse konnten die Anträge glaubhaft machen, daß der Beweislage zufolge zwei Personen an der Beseitigung von Stacey Kincaids Leiche beteiligt gewesen sein müßten. Und infolge des engen Arbeitgeber/Arbeitnehmer-Verhältnisses, das zum fraglichen Zeitpunkt zwischen Sam Kincaid und D. C. Richter bestanden habe, könne Richter als zweiter Verdächtiger betrachtet werden. Daher sei es erforderlich, alle Fahrzeuge durchsuchen zu dürfen, die zum Zeitpunkt der Tat von den zwei Männern benutzt worden oder ihnen zugänglich gewesen seien. Es war ein raffinierter Steptanz mit Worten, aber Bosch glaubte, er würde seinen Zweck erfüllen. Eine Durchsuchung aller Fahrzeuge zu beantragen, die den zwei Männern ›zugänglich‹ waren, war ein sehr geschickter Schachzug Riders. Wenn der Antrag durchging, hatten sie praktisch Zugriff auf jedes Auto auf Kincaids Autohöfen, weil er mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit zu allen diesen Fahrzeugen Zugang gehabt hatte.
    »Nicht übel«, sagte Bosch, als er zu Ende gelesen hatte. Er gab Rider den Stoß Papiere zurück. »Lassen wir sie am besten noch heute abend unterschreiben, damit wir morgen jederzeit zuschlagen können.«
    Ein Durchsuchungsbefehl blieb vierundzwanzig Stunden nach seiner Unterzeichnung durch einen Richter gültig. In den meisten Fällen konnte er durch einen Anruf beim ausstellenden Richter um vierundzwanzig Stunden verlängert werden.
    »Wie sieht es mit Kincaids Sicherheitsberater aus?« fragte Bosch dann. »Haben wir schon etwas über ihn?«
    »Ein bißchen was«, sagte Edgar.
    Nun stand auch er auf, stellte den Ton leiser und kam an den Tisch.
    »Er wurde in der Academy ausgemustert. Das ist aber schon eine Weile her, im Herbst einundachtzig. Darauf ging er an eine dieser Pipifax-Akademien für Privatdetektive im Valley. Bekam vierundachtzig seine staatliche Zulassung. Fing offensichtlich gleich danach bei den Kincaids an. Hat sich wahrscheinlich langsam nach oben gearbeitet.«
    »Warum wurde er ausgemustert?«
    »Das

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