Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
Handbewegung, eigentlich nur ein Schnippen mit den Fingern. »Wir kennen die Vorschriften.«
»Was? Ja, natürlich«, sagte der Beamte und verstummte.
Luke wandte sich dem kleinsten der drei Männer zu. »Herr Flughafenleiter, ich möchte gerne, dass mein Schiff in einem Hangar untergebracht wird. Ich möchte vermeiden, dass neugierige Kinder sich verletzen.«
»Ich fürchte, es gibt keine…«
»Ich bin natürlich bereit, vernünftige Gebühren in üblichem Umfang zu bezahlen.«
»Wie lange haben Sie vor, auf Lucazec zu bleiben?«
»Das kann ich jetzt nicht sagen«, erklärte Luke. »Ist das ein Problem?«
»Nein, nein. Ich glaube, kürzlich ist im KA-Hangar, unserem neuesten und sichersten, etwas Platz frei geworden. Ich werde Ihr Schiff dorthin schleppen lassen. Ein Verpine Adventurer, nicht wahr? Ich höre, das ist ein sehr gutes Fahrzeug. Ich glaube nicht, dass wir hier schon einmal ein solches Modell hatten…«
»Vielen Dank«, sagte Luke. Sein Blick wandte sich dem Zensor zu. »Ist sonst noch etwas?«
»Ich muss natürlich Ihre Ausweise sehen«, sagte der Zensor und nahm dabei eine seiner amtlichen Würde gemäße Haltung ein.
»Die haben wir Ihnen doch schon gezeigt«, sagte Luke und verstärkte seinen Fokus auf den Mann.
»Ja, natürlich«, sagte der Zensor, und seine Augen wurden plötzlich glasig. »Ihr Zielort war…«
»Jisasu«, sagte Akanah.
»Ja, natürlich. Sie werden einen Karren mieten wollen. Nehmen Sie den Weg durch den Ostdistrikt – die Brücke an der Crown Pass Straße ist bei den letzten Regenfällen eingestürzt, deshalb führt im Augenblick kein Weg über den Fluss.«
Luke nickte. »Das ist sehr liebenswürdig«, sagte er mit einem freundlichen Lächeln. »Ich werde nicht versäumen, Ihre Hilfsbereitschaft in meinem Bericht zu erwähnen.« Er nahm ihre beiden Reisetaschen und hängte sie sich über die Schulter. »Kommen Sie, Lady Anna. Ich will sehen, dass wir vor Dunkelheit dorthin kommen.«
»Lady Anna!«, sagte Akanah, als sie in einem der großrädrigen, zweisitzigen Fahrzeuge, die das übliche Verkehrsmittel auf Lucazec darstellten, über die Straße holperten. »Das gefällt mir. Und wie soll ich Sie nennen? Den Herzog von Sky?«
»Ich würde es vorziehen, meinen Namen überhaupt nicht zu nennen«, sagte Luke. »Mir wäre es am liebsten, wenn Leute, die uns begegneten, sich nicht richtig an mein Gesicht oder meinen Namen erinnern können, so, als wären sie von dir zu sehr abgelenkt worden, um auf mich zu achten.«
»Das würde mir auch gefallen«, meinte sie und lächelte.
In der unmittelbaren Umgebung des Flughafens hatte es ein paar Baulichkeiten gegeben, bei denen es sich möglicherweise um Häuser gehandelt hatte. Aber die Hast District Straße hatte sich bald zu einem Weg durch braunes, hügeliges Niemandsland erwiesen. »Kommt dir schon irgendetwas vertraut vor? Kennst du diesen Teil des Distrikts?«
»Irgendwie ist mir alles vertraut. Die Crown Pass Straße kenne ich besser – das war die Abkürzung nach Jisasu und Big Hill. Aber den Flughafen habe ich kaum wieder erkannt. Da ist jetzt so viel gebaut worden.«
Luke warf ihr einen überraschten Blick zu. »Gebaut worden?«
»Oh, ja. Als ich hier wegging, war der Flugplatz nicht viel mehr als ein Stück flaches Land mit ein paar Markierungen auf dem Boden für die Piloten. Die Leute hatten sich einfach darauf geeinigt, hier keine Zäune zu bauen oder Äcker anzulegen. Hangars hat es keine gegeben, weil dort keine Flieger abgestellt wurden.«
»Oder möglicherweise umgekehrt«, sagte Luke. »Ich bin froh, dass wir diesmal keine Hafenanlagen gebraucht haben – sonst hätten wir fünfhundert Kilometer von hier entfernt landen müssen.«
»Ja, bei den türmen. Das ist eine lange Reise. Aber ich erinnere mich auch, dass dies hier eine lange Fahrt ist und schau, da vorne ist schon der Fluss, man sieht es an den Bäumen. Kannst du die Hügel dahinter sehen? Das ist die Wasserscheide von Hastings. Der Dunst kommt von den vielen offenen Feuern, an denen gekocht wird. Überall in Hastings gibt es Dörfer, überall, wo es eine regelmäßige Wasserversorgung gibt.«
»Irgendwelche Eindrücke von einem Begrüßungskomitee?«
»Kalt«, sagte Akanah. »Damals hatte niemand einen Ausweis oder nach einem verlangt. Die Leute kamen einem nicht automatisch mit Argwohn entgegen.«
»Das waren Bürokraten«, erinnerte sie Luke.
»Damals gab es keine Amtspersonen, die für Argwohn zuständig waren.«
»Na ja, das
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