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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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wussten sie denn überhaupt von eurer Existenz? Ich dachte immer, ihr wärt eine geheime Sekte. Oder bin ich der Einzige, der noch nie von den Fallanassi gehört hat?«
    »Du hast Recht, das ist ein Widerspruch«, sagte Akanah. »Die Erklärung ist ganz simpel, aber auch peinlich. Wir waren hinsichtlich des bevorstehenden Krieges und unserer moralischen Pflicht geteilt. Eine aus unserer Kommune hat sich dafür entschieden, den imperialen Gouverneur aufzusuchen und sich ihm zu offenbaren.«
    »Ihr seid verraten worden?«
    »Nein – das wäre zu hart formuliert. Obwohl niemand mehr ihren Namen ausspricht, hatte sie für das, was sie tat, ehrenwerte Gründe. Sie glaubte, wenn wir uns mit dem Imperium verbündeten, könnten wir das Wasser sein, das die Flamme löscht.« Akanahs Augen blickten wehmütig. »Aber sie hatte Unrecht. Dafür war es zu spät – das Feuer war bereits außer Kontrolle geraten.«
    »Nun – ich weiß nicht, warum dir das peinlich sein sollte«, sagte Luke. »Die einzigen Gemeinschaften, die mit einem einheitlichen Bewusstsein denken, sind diejenigen, die auch nur ein Bewusstsein haben. Und ich bin bis jetzt noch nie jemandem begegnet, der sich nicht irgendwann einmal über irgendetwas mit leidenschaftlicher Hingabe geirrt hat.«
    »Du bist sehr großzügig«, sagte Akanah. »Wesentlich großzügiger als der Kreis das sein konnte.«
    »Für mich ist es auch leichter,« sagte er. »Mich hat ja niemand verraten.«
    Sie nickte. »Das Imperium hat General Tagge zu Wialu geschickt – das war damals die Trägerin des Stabes – um uns den Schutz des Imperators anzubieten. Er sagte, es sei wichtig für uns, unsere Loyalität unter Beweis zu stellen – nur auf diesem Wege könnten wir dem Schicksal der Jedi entgehen. Wir wussten, was das bedeutete. Die Jedi wurden als Verräter und Zauberer gejagt, und niemand wagte es, sich öffentlich zu ihnen zu bekennen.«
    »Verzeih mir – ich hoffe nur, das klingt jetzt nicht argwöhnisch. Aber wie kommt es, dass du all das weißt?« fragte Luke. »Du sagtest doch, du wärst damals noch ein Kind und nicht auf dem Planet gewesen.«
    »Nein, als General Tagge kam, war ich noch auf Lucazec«, antwortete Akanah. »Meine Mutter – sie hieß Isela – war eine der Frauen, die sich nachher im Kreis mit Wialu trafen, um zu beschließen, was zu tun sei. Und Kinder werden in unserer Gemeinschaft nicht vor den Sorgen der Erwachsenen geschützt, wie an so vielen anderen Orten. Isela hat mir von der Einladung des Imperiums erzählt und mir auch gesagt, was es bedeuten könnte, wenn wir sie ablehnen.«
    »Dann verstehe ich wohl nicht richtig«, sagte Luke und versuchte sich daran zu erinnern, wo er den Namen des Generals schon einmal gehört hatte. »Wie kam es dazu, dass du von den anderen getrennt wurdest? Ich nehme an, die Fallanassi haben Lucazec verlassen, um nicht zwischen Ablehnung und Annahme entscheiden zu müssen.«
    »Nein, das war Monate später«, erklärte Akanah. »Wialu hat General Tagges Einladung abgelehnt. Sie hat ihm gesagt, die Loyalität der Fallanassi gelte dem Licht, und dass wir uns nie dazu hergeben würden, den Ehrgeiz von Generälen, Königen oder Kaisern zu fördern.«
    »Tagge – jetzt erinnere ich mich«, sagte Luke. »Er war auf dem ersten Todesstern, als Leia sich in Gefangenschaft befand.« Er hielt kurz inne und fügte dann hinzu: »Er befand sich wahrscheinlich immer noch an Bord, als mein Protonentorpedo den Todesstern in Stücke gerissen hat.«
    Luke wusste nicht, was in ihn gefahren war und ihn veranlasst hatte, diese Behauptung vor Akanah auszusprechen. Ihre Reaktion darauf ließ es ihm noch dümmer vorkommen, dass er es getan hatte. Sie zuckte bei seinen Worten zusammen, und er konnte spüren, wie sie sich von ihm zurückzog, obwohl sie sich kaum bewegte.
    »Suchst du bei nur dafür Ehre? Mit der Zeit wirst du verstehen, dass die Fallanassi keine Helden dafür verehren, dass sie getötet haben. Nicht einmal dafür, wenn sie jemanden getötet haben, der uns gequält hat«, sagte Akanah.
    »Es tut mir leid«, sagte Luke und wunderte sich über seine eigenen Worte. Alles kam ihm plötzlich wie auf den Kopf gestellt vor. Es war eigenartig und irgendwie beunruhigend, dass die Tat, die ihm so viel Ruhm eingebracht hatte, jetzt einen Anflug von Bedauern bekam – Bedauern über die Tötung eines Feindes, der seine eigene Schwester geschunden und gequält hatte. Jener Augenblick hatte über seine Zukunft und die der ganzen Galaxis

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