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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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Schutz der Wolken.
     
    Der Waffenmeister der Devotion lag zusammengekrümmt auf dem Laufgang der Brücke. Der Primus des Schiffes, der ihn mit einem wütenden Rückhandschlag zu Boden gestreckt hatte, ragte über ihm auf.
    »Ihre Unfähigkeit hat einem yevethanischen Piloten das Leben gekostet!«, brüllte der Primus. »Wie werden Sie seine Familie für diese Entehrung entschädigen?«
    »Sir! Niemand hat mir gesagt, dass dieses Geschmeiß Widerstand leisten kann…«
    »Der Jagdaufklärer stand unter Ihrem Einsatzbefehl. Sie haben ihn nicht freigeschaltet, um ein Verfolgungs- oder Ausweichmanöver zu fliegen, als der Jäger von diesem Ungeziefer auftauchte. Das ist Ihr Vergehen.«
    »Wir wollten gerade Feuerbereitschaft…«
    »Sie sind abgelöst. Und das kostet einen Preis in Blut, das verspreche ich Ihnen. Verschwinden Sie hier. Melden Sie sich in der Arrestzelle.« Der Primus wandte sich dem Taktikmeister zu. »Starten Sie Ihre Jäger. Ich möchte, dass der Himmel über Polneye von Ungeziefer gesäubert wird.«
     
    Der Kampf um Polneye dauerte nicht lange.
    Einer der drei TIE-Abfangjäger, die hinter Mallar starteten, wurde von einem Studenten gesteuert, der noch nie solo geflogen war. Dass er die Maschine überhaupt in die Luft bekam, war mehr der unkomplizierten Konstruktion des imperialen Jägers als seiner Geschicklichkeit zuzuschreiben. Aber sein Zielobjekt verschmolz mit den Wolken, als er einen verzweifelten Hilferuf ausstieß, weil er nicht wusste, wie er die Laserkanonen feuerbereit schalten sollte. Kurz darauf stürzte sich ein Geschwader yevethanischer Jäger, die sein Kommsignal angepeilt hatten, aus den Wolken auf ihn. Sein Flug endete in einem langen Feuerschweif über den Himmel und einer Explosion auf den Ebenen östlich von Zwölf Nord.
    Der von Elf Süd gestartete Abfangjäger wurde von einem jungen Dozenten gesteuert. Ebenso wie Mallar stieg er durch die Wolkendecke bis zum Rand des Weltraums und sah über sich den Kreuzer Liberty auf Orbit. Im Gegensatz zu Mallar entkam er nach seiner Entdeckung nicht. Eine Turbolaserjägerabwehrbatterie auf dem Kreuzer peilte den Abfangjäger an und zerfetzte ihn in tausend Stücke, die als ein Regen aus Metall auf die Oberfläche des Planeten zurückkehrten.
    An den Kontrollen der Maschine von Neun Nord saß ein erfahrener Kampfpilot, der allerdings nur mit Mühe der Vernichtung der Stadt entkam, wobei einer seiner Motoren von einem Splitter beschädigt wurde. Der Motor setzte aus, als er in einen Luftkampf mit drei yevethanischen Jägern geriet, und er und sein Schiff verschwanden in einem grellen Feuerball.
    Der vierte Abfangjäger wurde von im Tiefflug angreifenden TIE-Jägern noch während der Startvorbereitungen auf dem Boden zerstört.
    Der fünfte ging in den ersten Augenblicken des Angriffs unter, als Elf Nord von der Kanonade der Liberty erfasst wurde.
    Plat Mallars Erfolg gegen den TIE-Jagdzerstörer war der einzige Sieg des Tages, und niemandem war mehr bewusst als ihm, wie sinnlos dieser Sieg war. Weil er nicht sterben wollte, floh er zur abgelegenen Seite des Planeten und verbarg sich in den Wolken unter dem Ionisierungsschild, das das Imperium für Polneye geschaffen hatte. Weil er Angst hatte, der Schuld des Überlebens ins Auge zu sehen, blieb er dort und kreiste.
    Es dauerte nicht lange, bis die beiden Ängste hinter der größeren Furcht verblassten, dass niemand je erfahren würde, was aus seinen Eltern und Freunden geworden war. Nachdem er sich die Aufzeichnungen seines Kampfrecorders angesehen hatte, erkannte er, dass er mehr brauchte, und kehrte zurück.
    Als Mallar sich den Städten von Polneye näherte, lenkte er den Abfangjäger lang genug über die Wolkenschicht, um die Kriegsschiffe aufzuzeichnen, die sich jetzt auf gemeinsamem Orbit befanden. Wenn sein kleiner Jäger überhaupt auf ihren Verteidigungsschirmen auftauchte, dann nur als winziger Punkt inmitten all der von der Inversion verursachten Störungen.
    Dann kippte er wieder in die Wolkenschicht, durchstieß sie und entdeckte, dass der Himmel frei von Jägern war. Seine Holokamera scannte die Ruinen von sieben Städten, registrierte sieben in gleichmäßigem Abstand über die Ebene verteilte dünne Rauchwolken. Aber nur sieben, weil Zehn Süd noch stand, und ein riesiger Transporter daneben gelandet war.
    Der Anblick war für Mallar der erste Hoffnungsschimmer, seit Neun Süd im Blasterfeuer untergegangen war. Es gab noch eine Chance für mehr als bloße Gerechtigkeit –

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