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Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm

Titel: Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
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hinaus.«
    Normalerweise hätte ein Schleppdroid den TIE auf seinen Kufen aus dem Hangar auf die Piste gezogen. Aber das hätte wertvolle Zeit beansprucht, und Mallar hatte jetzt schon Sorge, zu spät zu kommen. Als der letzte seiner Helfer nach draußen gerannt war, schob er den Knüppel nach vorn.
    Ein Ruck ging durch den Abfangjäger, als der Rückstoßstrahl der Aggregate alle möglichen lose herumliegenden Kleinteile erfasste und sie auf die kampfgehärteten Solarpaneele der Maschine herunterregnen ließ. Dann nahm der TIE schnell Fahrt auf und begann abzuheben, als er die Hangartür passierte, wobei die Oberkante des linken Paneels am Durastahlrahmen der Tür entlangschepperte, dass alle innerhalb Hörweite, Mallar eingeschlossen, zusammenzuckten.
    Dann war der Jäger draußen und schoss in das helle, diffuse Mittagslicht von Polneye. Die zwei an den Tragflächen montierten Kanonen nach oben richtend jagte Mallar den Abfangjäger steil und mit voller Kraft in die Höhe.
    Die winzigen schwarzen Schiffe kreisten immer noch wie Aasvögel dicht unter der Wolkendecke. Mallar aktivierte seine Zielerfassung und stellte erfreut fest, dass drei weitere TIE-Abfangjäger der Siedlung in der Luft waren. Er wählte das nächstliegende Ziel aus und steuerte darauf zu. Als der Kurs anlag, tat Mallar etwas, was kein Fluglehrer je erlaubt hätte – er gab volle Energie auf die vier Seinar Laserkanonen.
    Mit hartnäckigem Piepen informierte die Zielerfassung Mallar davon, dass sie das Primärziel als einen TIE-Jagdaufklärer identifiziert hatte. Zu Mallars Überraschung war da keine Sicherungssperre, die ihn davon abhielt, auf ein Ziel zu feuern, das sein Feuerleitgerät für freundlich hielt. Augenblicke nach der Zielidentifizierung schaltete sich der Angriffscomputer ein.
    ZIEL IN REICHWEITE, meldete das Cockpitdisplay, und die Anzeigen wechselten von Rot auf Grün.
    Er betätigte beide Abzüge, und das Schiff fing rings um ihn herum zu beben an, als die Vierlingskanone zum Leben erwachte.
    Niemand hätte überraschter sein können als Mallar, als das Ziel auf seinem Bildschirm sichtbar blieb und im nächsten Augenblick zu einem gelblich-weißen Feuerball explodierte. Ob es nun an der überlegenen Geschwindigkeit des Abfangjägers gelegen hatte, an Mallars unkonventionellem Start oder einfach nur dem Überraschungseffekt, jedenfalls reagierte der TIE-Jagdaufklärer überhaupt nicht auf die Anwesenheit des näher rückenden Feindes.
    Als Mallar an den herunterfallenden Wrackteilen vorbeifegte, hörte er begeisterte Rufe aus seinem Komm, empfand selbst aber weder Freude noch Erleichterung. Er zitterte am ganzen Leib und spürte den klebrig-kalten Schweiß in seinen Achselhöhlen, jetzt, wo der Überschwang des ersten Augenblicks verflogen war und die schreckliche Realität langsam in sein Bewusstsein eindrang.
    Der Abfangjäger tauchte in die dichte Wolkenschicht ein, und im nächsten Augenblick war Mallar von dem grellen Licht geblendet, das durch die Sichtluken hereindrang. Der Abfangjäger wurde unsanft beiseite geschoben, als hätte eine mächtige Hand ihn als lästig empfunden, und Mallar spürte das Beben, das durch den ganzen Rumpf ging. Einen Augenblick lang war er fest überzeugt, dass er einen Treffer abbekommen hatte und sterben würde.
    Aber der Augenblick zog sich in die Länge, und er starb nicht. Als er dann wieder sehen konnte, sah er draußen die oberen Ausläufer der Wolkenbank an den Seitenfenstern vorbeiziehen, und seine Maschine, immer noch intakt, trat in den Weltraum zwischen den Wolken und den Sternen ein.
    Gleich darauf ertönte ein eindringliches Piepen aus seiner Zielerfassung, und Mallar kniff die Augen zusammen, um zu lesen, was das Display anzeigte, dann spähte er zum Fenster hinaus. Was er dort zu sehen bekam, jagte ihm solche Furcht ein, dass er fast erstarrte. Dicht über ihm hing das größte Schiff, das er je zu Gesicht bekommen hatte, im Orbit, ein gigantisches, vor Geschützen und Laserkanonen geradezu starrendes dreieckiges Gebilde, dessen Startrampen beiderseits eine ihm endlos erscheinende Kette von Jägern ausspieen.
    »Identifizieren.«
    PRIMÄRZIEL: STERNZERSTÖRER VICTORY -KLASSE, informierte ihn der Computer.
    Und seine Flugbahn führte ihn immer noch näher an das Monstrum heran.
    SEKUNDÄRZIELE:
    »Das will ich nicht wissen«, sagte Mallar nervös. Er riss den Abfangjäger herum und tauchte mit der ganzen ihm zur Verfügung stehenden Geschwindigkeit nach unten ab, suchte den

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