Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
wieder ein wenig aufpoliere, herausfinden, wo Ihr Zahlmeister den medizinischen Drachensaft aufbewahrt und ein wenig Schlaf nachholen.«
»Sie befürchtet immer noch einen Zwischenfall mit den Yevethanern?«
»Das könnte man sagen.«
»Vielleicht sollte sie statt dessen die Yevethaner fürchten«, sagte A’bath. »Ich würde gerne Ihre Meinung hinsichtlich der Schwarzen Flotte hören.«
»Außerhalb meiner Zuständigkeiten«, sagte Han.
»Und Sie sagen, Sie seien kein Diplomat.«
Han grinste schief. »Ich schätze, Leia hat einen schlechteren Einfluss auf mich gehabt, als ich dachte.«
»Ist in Ihnen genügend soldatischer Geist übrig geblieben…«
»Ich war niemals Soldat, General, selbst als ich so etwas getragen habe«, sagte Han und zupfte an seinem Hemd. »Mein Drang nach Unabhängigkeit hätte das nie zugelassen – meine Stärke bestand nie darin, Befehle entgegenzunehmen. Ich war ein Rebell.«
»Und jetzt?«
»Bin ich ein – ein Patriot, denke ich. Wenn man jemanden so bezeichnet, der der Ansicht ist, dass die Neue Republik das alte Imperium in Klump geschlagen hat.«
»Also schön«, sagte A’bath. »Dann bitte ich den Patrioten in Han Solo, sich die Ansichten eines Soldaten anzuhören, weshalb wir mit diesem Schiff nach Hatawa und Farlax fliegen.«
»Soll mir recht sein«, sagte Han. »Wenn es Zeit hat, bis wir alle ein wenig wacher sind.«
»Es hat Zeit, aber nicht zu lange«, meinte A’bath. »Haben Sie schon gegessen?«
»Seit meinem Aufbruch nichts mehr.«
»Dann schlage ich vor, dass Sie mit mir in die Kapitänsmesse kommen. Dort können wir einen Happen essen, während Captain Morano uns ins erste Gitter springt. Es sei denn, Ihr Magen verträgt die Kombination von Essen und Hyperraum nicht.«
»Gar kein Problem«, sagte Han. »Das ist sehr liebenswürdig. Lassen Sie mich nur noch meine Schuhe suchen.«
»Oh – so liebenswürdig auch wieder nicht«, sagte A’bath.
»So, dann hat der Kapitänskoch wohl noch Probleme, mit seiner Kombüse klarzukommen?«
A’bath lächelte. »Da Sie einen höheren Rang bekleiden als ich – und ganz besonders, da Sie Han Solo sind – ist Ihre Anwesenheit im Hinblick auf die Mannschaft für mich ein Problem«, sagte er. »Wenn Sie damit einverstanden sind, würde ich Ihre Anwesenheit gerne dazu nutzen, um den ernsten Charakter dieser Mission zu unterstreichen und so aus der Not eine Tugend zu machen. Und wenn man Sie einmal an Bord als meinen Gast gesehen hat, dann lässt das die Gerüchte, die Ihr Eintreffen ausgelöst hat, wesentlich schneller verstummen als jegliche Bekanntmachung, die ich herausgeben könnte.«
Han nickte. »Dann wollen wir es tun. Ich bin nicht hier, um Ihnen die Arbeit zu erschweren.«
Um Punkt 0.40 Uhr zwischen den Parabrötchen und dem dorneanischen Brandy sprang die Fünfte Flotte in den Hatawa-Sektor. Die Suche nach Ayddar Nylykerkas Schwarzer Flotte hatte begonnen.
11
Bis Oberst Pakkpekatt eine Kommstation erreicht hatte, hatte die Glücksdame sich dem Vagabunden bis auf zwei Kilometer genähert. Mit der gemächlichen Fahrt, die sie jetzt machte, würde sie innerhalb von Minuten längsseits gehen. Bei diesem Anblick sträubte sich die Zornkrause auf Pakkpekatts Rücken zu vollem Glanz, und seine Kehle färbte sich purpurrot – eine Zurschaustellung, die noch kein Mitglied seiner Brückenmannschaft je zu Gesicht bekommen hatte. »Calrissian, Sie sind wahnsinnig«, sagte Pakkpekatt eisig mit gleichmäßiger Stimme. »Ich verspreche Ihnen, das kostet Sie mehr als bloß Ihr Offizierspatent.«
»Oberst, das betrachte ich als ein Versprechen, dass Sie alles in Ihrer Möglichkeit Stehende tun werden, um mich lange genug am Leben zu halten, um Ihrer Empörung am Ende auch Genugtuung verschaffen zu können. Nach meiner Kenntnis erlauben es die Flottenvorschriften nicht, eine Leiche vor ein Kriegsgericht zu stellen.«
»Es gibt genügend andere Dinge, die man mit Leichen anfangen kann«, sagte Pakkpekatt mit einem Lächeln, das aussah, als ob sein Gesicht eingefroren wäre. »Aber vielleicht möchten Sie noch zu Lebzeiten Ihre Rechtfertigung zu den Akten geben.«
»Mit dem größten Vergnügen«, erwiderte Lando. »Ihre Entscheidung, uns nicht in voller Stärke an dem Ausfallunternehmen zu beteiligen, hat nicht nur das Leben von Bijo und seinen Männern, sondern den ganzen Einsatz gefährdet. Und die Einstellung, die Sie bei der gestrigen Lagebesprechung an den Tag gelegt haben, hat mich überzeugt, dass
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