Schwarze Flotte 01 - Vor dem Sturm
Schiffe sofort in Marsch setzen.«
»Dank dir, alter Freund.«
»Viel Glück, Etahn«, sagte L’toth. »Und pass da draußen gut auf und wende keinem den Rücken zu. Mach es besser, als ich es getan habe.«
Die Fünfte Flotte hatte sich in einer Orbitalen Parkzone versammelt, die als Zone Neunzig Ost bezeichnet wurde. Sie lag unmittelbar außerhalb des planetaren Schildes von Coruscant, aber in Sichtweite der riesigen militärischen Raumstation, die die Flotte versorgte und von der aus die Mannschaften und die Versorgungsgüter geliefert wurden.
Als der Zeitpunkt des Abflugs nahte, gab es weder auf der Station noch auf den Schiffen der Flotte irgendwelche Sentimentalitäten oder Zeremonien. All die tränenreichen Abschiedsszenen hatten sich bereits an den Toren von Eastport, Westport und Newport abgespielt und lagen meist schon Tage zurück. Fast die ganze Besatzung und alles, was auf den Manifesten verzeichnet war, befand sich bereits an Bord.
Nur die Nachzügler der letzten Wache, die vom Landurlaub zurückgeholt werden mussten, drängten sich in die Shuttles, die von der Oberfläche des Planeten zur Station aufstiegen. Lediglich Versorgungsgüter der höchsten Dringlichkeitsstufe reisten mit den Nachzüglern in den Flottentendern und Schleppern, die zwischen Station und Flotte wie Insekten hin- und herhuschten.
»Du hättest ohne mich hinauffliegen sollen«, sagte Skids und blickte beunruhigt durch die vordere Sichtluke auf das Trägerschiff Imperious.
Tuketu hatte seine langen Beine so ausgestreckt, dass sie drei der winzigen Andruckliegen des Shuttles beanspruchten. »Zum Henker damit«, meinte er locker. »Ich gehe nirgendwo hin ohne meinen Schützen dabei zu haben.«
»Wir bekommen beide ganz bestimmt Minuspunkte und können von Glück reden, wenn die uns nicht von der Einsatzliste streichen.«
»Na ja – bis jetzt hatten wir ja zusammen immer Glück, oder?«
Skids schüttelte den Kopf und hörte nur halb hin. »Dabei hatte ich es ganz exakt geplant – bis auf die Minute –, wann ich Noria verlassen muss, um nach Newport zu kommen. Woher sollte ich denn wissen, dass eine Bande Duraka das Hotel überfallen würde?«
»Das konntest du wirklich nicht wissen, Skids. Hör also auf, dich darüber aufzuregen.«
»Die Polizei hat alles, was größer als ein Vogel war, fast elf Stunden lang festgehalten, bis die sie erwischt haben. Und dann haben sie mich über Surtsey wegen Geschwindigkeitsübertretung runtergeholt, wo ich doch bloß Zeit gewinnen wollte – über Surtsey, stell dir das vor. Wenn die genügend Luftbullen haben, um über Surtsey Streife zu fliegen, dann sollte man eigentlich glauben, dass sie die zwei Juwelendiebe, die nicht einmal eineinhalb Meter groß sind, ein wenig schneller fangen könnten…«
»Da ist sie«, sagte Tuketu und deutete auf das obere rechte Viertel der Sichtluke.
»Was? Wo? Oh – ja, ich sehe schon. Jetzt sind wir gleich dort«, sagte Skids und ließ sich auf einem leeren Sitz nieder. »Meinst du, die befördern Hodo zum Geschwaderkommandanten? Mir wäre Hodo jedenfalls lieber als Miranda. Ich weiß nicht, was du davon hältst…«
»Skids…«
»Was?«
»Hör auf zu quasseln.«
»Tu ich das? Okay. Du hast Recht Ich rede zu viel. Jetzt bin ich still«, sagte Skids mit dümmlicher Miene. »Mir ist das alles nur so peinlich, das kann ich dir sagen. Ich kann einfach nicht glauben, dass das passiert ist.« Er sah auf die Uhr. »Fast zwölf Stunden verspätet. Der Captain wird uns in eine Drohne stopfen und für Zielübungen benutzen. Das nächste Mal darfst du wirklich nicht auf mich warten. Lass mich zurück und flieg selber…«
General Han Solo stand an der Luke des viersitzigen Shuttles, das er selbst zur Glorious geflogen hatte, zupfte unzufrieden am steifen Stoff seiner Uniform und versuchte vergeblich, sie ein wenig bequemer zu machen. Zwei Monate regelmäßiger Mahlzeiten mit der Familie hatten ihre Spuren an seiner Taille hinterlassen, und das machte alles nur noch schlimmer. Er hörte Leias Stimme, wie sie ihm sagte, siehst wirklich schneidig aus, Liebster. Was sich in deiner Uniform unbehaglich fühlt, ist dein Kopf, nicht dein Körper. Er seufzte und drückte den Öffnungshebel des Lukes.
Die Mannschaft auf dem Flugdeck hatte bereits eine Leiter für ihn herangeschafft und der Deckoffizier wartete unten.
»Lieutenant«, sagte Han. »Erbitte Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen.«
»General Solo, Sir. Erlaubnis erteilt – willkommen an
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