Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
oh, wie ich mich doch nach der guten alten Zeit sehne…«
R2 antwortete darauf mit einem elektronischen Blöken. »Ja, schon gut«, meinte 3PO von oben herab. »Ist mir doch gleichgültig. Ich brauche deine Hilfe nicht.« Damit ließ der goldene Droide R2s rechte Gleiskette los und faltete die Arme über seiner Brustplatte.
»Aber ich brauche deine Hilfe, 3PO«, sagte Lando. »Hör also auf, dich mit deinem Bruder zu zanken, und übersetze.«
»Warum machen Sie diesen Fehler immer wieder, Master Lando? Dieser egoistische kleine Tyrann ist nicht mit mir verwandt«, schniefte 3PO.
»Ich kann Ihnen helfen, Lando«, sagte Lobot mit leiser Stimme und ohne nähere Erklärung. »Feld null-Komma-acht-zwo Gauss, Fluxdichte eins-Komma-sieben-vier. Alpharate…«
Lando warf Lobot einen angewiderten Blick zu, was diesen mit großer Befriedigung erfüllte. Keiner von beiden sah, wie 3PO die Hand ausstreckte und sich an einem der Vorsprünge an der Platte abstützte. Aber beide hörten über die Kommeinheit ihrer Kontaktanzüge ein lautes elektrisches Störgeräusch und sahen gleich darauf ein blaues Leuchten im Gang.
»Du liebe Güte!«, rief 3PO aus.
Lobots Kopf ruckte herum, und er sah, dass weißblaue Energieschlangen über den Deckel zuckten. Sie knisterten zwischen den einzelnen Vorsprüngen, tanzten an 3POs Arm hinauf fast bis zum Ellbogengelenk und nahmen schnell an Intensität zu.
»3PO – nicht loslassen…«, setzte Lobot an.
Doch die Warnung kam zu spät. Sobald seine erste Überraschung verflogen war, zog 3PO reflexartig die Hand zurück.
Im nächsten Augenblick zuckte ein mächtiger Energiestrahl von der Platte zu 3POs Hand, fuhr seinen Arm hinauf bis zu seinem Kopf und sprang von dort auf die Wand des Ganges über. Ehe irgendjemand reagieren konnte, war der Energiestrahl den Gang hinuntergerast und verschwunden und breitete sich dabei aus, bis alle Wände von einem blauen Leuchten bedeckt waren. Ein Finger der Entladung raste an der von ihnen gespannten Leine entlang und verbrannte sie zu schwarzem Staub.
3PO hing unkontrolliert zuckend und um die eigene Achse kreisend in der Luft. Sein rechter Arm war schwarz verbrannt und aus den Servomotoren stieg schwarzer Rauch auf, sein Kopf war zur Seite geknickt und zitterte unablässig.
Lobot stieß ein paar Flüche aus, die er lange vergessen geglaubt hatte, und setzte sich in Richtung auf den verletzten Droiden in Bewegung. Lando starrte einen Augenblick lang benommen ins Leere und folgte ihm dann. Aber R2 kam ihnen beiden zuvor, schnappte sich 3PO und riss ihn in den Gang hinein, in entgegengesetzter Richtung zu der, in die die Entladung davongeschossen war. Als R2 an Lando vorbeikam, gab er einen unfreundlichen Laut von sich.
»Tut mir leid«, sagte Lando und hob beide Arme in einer Geste der Kapitulation. »Das ist nicht meine Schuld. Lobot – sag ihm, dass es nicht meine Schuld ist.«
Von seinen Schubdüsen angetrieben, fegte Lobot demonstrativ schweigend hinter R2 und 3PO an Lando vorbei.
R2 ließ Lando nicht an 3PO heran, so dass dieser sich damit begnügen musste, aus einem Abstand von einigen Metern dabei zuzusehen, wie Lobot und R2 sich um den Protokolldroiden bemühten und versuchten, den eingetretenen Schaden zu bewerten.
Aus einigen Metern Abstand schien dieser Schaden beträchtliche Ausmaße zu haben.
Ein R6 oder R7 hätte den Stromstoß ohne Mühe überlebt. Die für Kampfeinsätze freigegebenen Droiden neuester Bauart waren gegen Energiestöße und induzierte Ströme bis zu direkten Treffern aus einer Ionenkanone Klasse Eins gesichert.
Aber 3PO war für eine andere Art von Kriegsführung konstruiert – den Krieg der Worte. Seine Pufferaggregate und die dazugehörigen Sicherungen waren nur minimal, und der Energiestoß aus der Deckenplatte hatte sie sofort außer Gefecht gesetzt. Wenn die Ladung durch seinen Körper und damit durch seine Primärprozessoren gegangen wäre, anstatt ihn nur an der Seite zu erfassen, dann wäre 3PO bereits tot gewesen.
So wie die Dinge standen, konnte Lando erkennen, dass 3POs rechter Arm starr und unbrauchbar an seiner Seite herunterhing, weil die Servomotoren verbrannt und die Gelenke geschmolzen waren. Und was noch schlimmer war, sein Sprachsynthesizer oder der dazugehörige Prozessor waren ausgefallen. Wenn er zu sprechen versuchte, veränderte sich dauernd die Klangfarbe seiner Stimme, als wäre er eine Million Kilometer entfernt oder als spräche er über ein primitives Taschenkomm. Zweimal war
Weitere Kostenlose Bücher