Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner

Titel: Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael P. Kube-McDowell
Vom Netzwerk:
zurück.
    Was ist nur mit mir los?, fragte er sich im Stillen, als er zu seinem Sitz zurückkehrte und spürte, wie der Waggon die Hauptlinie verließ und die Reise auf den Gleisen nach Sodonna fortsetzte. Habe ich jetzt schon Angst vor Schatten?
    Akanah hatte die ganze Zeit geschlafen, ohne irgendetwas zu bemerken. Als sie schließlich erwachte, weil ihr die in grandiosen Lachs- und Rosatönen aufgehende Sonne ins Gesicht schien, erwähnte Luke nichts von seinen Befürchtungen. Er wusste nicht, was er hätte sagen können, nur dass er schon wieder einen Wachtraum gehabt hatte und immer noch nicht wusste, was er zu bedeuten hatte.
     
    Der Name Kell Plath war in den Adresslisten von Sodonna nicht mehr zu finden, aber nicht, weil die Winde Teyrs ihn von der Landkarte weggefegt hatten, oder weil der Name mit Schande überhäuft worden war. Eine Stunde in der städtischen Bibliothek zeigte ihnen nicht nur, wo Kell Plath sich befunden hatte, sondern auch eine Kopie des Antrags, mit dem seine neuen Besitzer den gefälligeren Namen River Gardens beantragt hatten.
    Kell Plath war eine Enklave gewesen – ein von einer Mauer mit einem Tor umgebener Platz mit einer Gruppe kleiner Wohnhäuser, die eine gemeinsame Grünfläche umgaben. Diese Anordnung war in Sodonna sehr populär. Als Luke und Akanah vor dem Tor standen, das nach River Gardens führte, konnten sie mehr als ein Dutzend anderer Enklaven entlang der Straße sehen, die sich am Hochufer des Flusses erstreckten.
    Ihre Einreisekarte verriet ihnen, dass das Wohnen in Enklaven seine Wurzeln in der Geschichte der Region hatte – es erinnerte an gefährlichere Tage, wo die Mauern und Tore die Kinder der Bewohner ebenso wie ihre Habseligkeiten vor unliebsamen Zeitgenossen geschützt hatten, die nach Sodonna gekommen waren, um in den Docks zu arbeiten.
    Luke und Akanah erkundigten sich bei dem Sicherheitsdroiden am Tor nach Trobe Saar, Norika und den anderen Kindern, erhielten aber jedes Mal dieselbe Antwort: »Ich kann den betreffenden Bewohner nicht identifizieren.«
    »Ich bin. daran interessiert, einen Anteil von River Gardens zu erwerben«, versuchte Luke es auf eine andere Tour. »Könnte jemand eine Besichtigungstour für uns arrangieren.«
    »Im Augenblick stehen keine Anteile zum Verkauf«, sagte der Wachdroide. »Falls welche auf den Markt kommen, werden sie bei der Indalagentur in Sodonna gelistet.«
    Akanah trat vor. »Ich stelle für Teyr Tours Recherchen bezüglich der Geschichte der Enklaven an«, sagte sie. »Ich würde gerne mehr über die Geschichte dieser Anlage hören – hätte der Verwalter ein paar Minuten Zeit für mich?«
    Wieder wurden sie an die Indalagentur verwiesen, und sie zogen sich auf die andere Straßenseite zurück, um sich eine neue Taktik zu überlegen.
    »Soweit kommt man hier also, wenn man es durch die Haustür versucht«, meinte Luke und seufzte. »Ich versuche nur ungern, mich an einem Wachdroiden vorbeizuschlängeln. Die sind zu dumm, als dass man sie täuschen kann, und zu stur, um sie auszutricksen.«
    »Wir müssen hinein.«
    »Sie sind nicht da – das weißt du. Sie sind seit fünfzehn Jahren hier weg.«
    »Aber sie waren hier«, sagte sie. »Und der Weg ist ganz sicher markiert.«
    Luke sah sich um. »Du glaubst aber doch auch nicht, dass sie so entgegenkommend waren, ihre Spur an der Außenseite der Enklave zu hinterlassen, oder?«
     
    Die Enklavenmauer war drei Meter hoch, schlüpfrig glatt und etwas nach außen geneigt und trug oben eine Reihe scharfkantiger Steine, die zugleich dekorativ wie funktionell waren.
    »Die Mauer kann ich überspringen«, sagte Luke. »Das ist kein Problem.«
    »Für mich schon.«
    »Ich bringe uns beide auf die andere Seite.«
    »Lass mich zuerst hier lesen.«
    Sie ging langsam an der Wand entlang und tastete mit den Fingerspitzen über die Mauerfläche. Luke folgte ein paar Schritte hinter ihr und versuchte zu fühlen, was zwischen ihr und der Wand geschah, versuchte zu verstehen, wie sie die Fallanassi-Schrift zu ertasten versuchte.
    Als sie um die dritte Ecke bogen, stieß Akanah einen überraschten Ruf aus und trat einen Schritt zurück. Mit zwei schnellen Schritten stand Luke neben ihr. Jetzt sah er den Wachdroiden, der ihr den Weg versperrte.
    »Das ist die einzige Warnung, die Sie bekommen«, sagte der Droide. »Sie bewegen sich unbefugt auf Privatbesitz. Ihr Aussehen ist registriert worden. Ihr verdächtiges Verhalten ist dokumentiert. Entfernen Sie sich sofort aus dieser Umgebung.

Weitere Kostenlose Bücher