Schwarze Flotte 02 - Aufmarsch der Yevethaner
verkauft.«
»Akanah, die haben ein Sternenschiff gekauft.« Luke fuchtelte mit seiner Einreisekarte vor ihrer Nase herum. »Man darf die Dinge nicht nach ihrer Größe beurteilen. Abgesehen von den Karten, den Lokalführern, den Listen mit Sehenswürdigkeiten und den Anzeigen hat dieses Ding auch eine Verbindung mit dem Handelsbüro von Teyr und eine Informationshotline. Es mag ja sein, dass deine Freunde schon lange hier weg sind. Aber es gibt hier immer noch eine Firma, die sich Kell Plath nennt. Und diese Firma besitzt ein Sternenschiff, das Star Morning heißt.«
»Das muss ihre letzten finanziellen Mittel beansprucht haben«, sagte Akanah.
»Und noch ein wenig mehr«, nickte Luke. »Die Star Morning ist ein Kogus-Liner – fast fünfzig Jahre alt und viel zu klein, um mit den großen Exposchiffen in Wettbewerb zu treten, aber trotzdem ein beträchtlicher Wert.«
»Wie viele Personen nimmt es auf?«
»Ein Kogus? Sechzig vielleicht, je nach Ladung.«
Akanah nickte. »Das würde genügen.«
»Dich scheint das nicht sonderlich zu überraschen«, sagte Luke und hob eine Augenbraue. »Mich schon. Ich dachte, wir sind auf der Suche nach Flüchtlingen, nicht nach Aktionären.«
»Bloß weil wir es vorziehen, ein einfaches Leben zu führen, heißt das noch lange nicht, dass wir mittellos sind«, sagte Akanah. »Arm sein heißt machtlos sein. Die Fallanassi sind so alt wie die Jedi, und wir haben unsere Mittel sorgsam gehütet und verborgen.«
»Warum hat man dich dann auf Carratos zurückgelassen?« fragte Luke. »Mir leuchtet zwar ein, dass sie nicht das Risiko eingehen wollten, ihr Schiff dorthin zu bringen, um dich abzuholen. Aber man hätte doch eine Passage für dich kaufen können.«
»Du vergisst, dass Carratos, kurz nachdem man mich dorthin geschickt hatte, unter imperiale Kontrolle geraten ist«, sagte sie. »Am Hafen musste jeder bei der Ausreise eine Kopfsteuer bezahlen, eine hohe Steuer, um die Leute davon abzuhalten, von dem Planeten zu fliehen.«
»Warum hätte man dann nicht die Steuer für dich hinschicken können?«
»Ich weiß nicht, ob man das nicht getan hat«, sagte Akanah, und ihre Augen wurden feucht. »Es kann ja sein, dass Talsava das Geld für sich behalten hat.«
»Deine Pflegemutter?«
»Mein Vormund. Mehr war sie nie.« Sie versuchte zu lächeln, was ihr aber nicht überzeugend gelang. »Weißt du, eines Morgens bin ich nämlich aufgewacht, und sie war verschwunden.«
»Verschwunden?«
Jetzt klang Akanahs Stimme bitter. »Ihre Kleider, all ihr wertvoller kleiner Schnickschnack, alles, was ihr gehörte und klein genug war, um es in eine Tasche zu packen und in der Nacht wegzutragen – alles weg. Ich habe sie nie wieder gesehen. Sie hat mich einfach verlassen – eine Fünfzehnjährige ihrem eigenen Schicksal überlassen in einer Hafenstadt, wie man sie sich schlimmer nicht vorstellen kann. Euer Mos Eisley wäre dagegen ein Paradies.«
Der Argwohn, der in Luke aufstieg, ohne dass er ihn in Worte kleidete, ließ in ihm ein Gefühl der Scham aufkommen.
»Wir werden sie finden«, sagte er mit fester Stimme, als der Canyon-Skyway vor ihnen auftauchte. »Wenn wir wieder auf der Schlammfaultier sind, kann ich mir Zugang zu den Schiffsregistern der Neuen Republik und den Logbüchern der Verkehrskontrolle verschaffen. Ich denke, wir werden herausbekommen, wann die Star Morning wo gewesen ist. Und dann finden wir ganz bestimmt auch heraus, wo sie sich jetzt befindet.«
»Das ist nicht notwendig«, sagte Akanah und legte ihre Hand auf die seine, als wolle sie ihn beruhigen. »Atzerri. Wir müssen jetzt nach Atzerri. Und obwohl ich weiß, dass das noch nicht unbedingt die letzte Station sein muss, bete ich darum, dass unsere Suche dort enden möge.«
7
Noch mehrere Stunden nach dem Start von Teyr saß Luke vor der Pilotenkonsole und studierte den Verkehr, der hinter ihnen den Planeten verließ.
Ihre Einreisekarte hatte sie informiert, dass es keinen direkten Linienverkehr zwischen Teyr und dem fernen Atzerri gab. Aus diesem Grunde konzentrierte Luke sich auf die privaten Fahrzeuge und registrierte die ID-Profile, die von deren Transpondern beim Passieren der inneren Flugkontrollbojen ausgesandt wurden:
Star Hummer, RN80-440330, Eigner Joa Pqis, registriert auf Vobos, Tammuz-an –
Rode to Ruin, RN27-382992, Eigner Fracca, registriert auf Orron III –
Amanda’s Toy II, RN18-950319, Eigner Unlimited Horizons Inc. registriert auf Kalla –
»Wonach hältst du Ausschau?«,
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