Schwarze Flotte 03 - Entscheidung bei Koornacht
prustete Luke.
Sie sah ihn mit großen Augen an. »Glaubst du nicht, dass wir uns hier praktisch jedes Schiff beschaffen können, das wir wollen, wenn wir unsere Talente zusammenlegen?«
»So etwas solltest du nicht einmal denken«, wies Luke sie zurecht. Er scannte ihre Umgebung, um festzustellen, ob jemand sie gehört haben könnte, packte Akanah dann am Ellbogen und zerrte sie förmlich auf das Gleitband.
»Ja, das könnten wir wahrscheinlich«, flüsterte er dann scharf, als das Gleitband sie schnell davontrug. »Aber nicht ohne auf uns aufmerksam zu machen und das wäre das Letzte, was wir jetzt brauchen können. Möchtest du wirklich, dass uns ein utharianisches Streifenboot nach J’t’p’tan folgt? Möchtest du, dass jedes Schiff unter dem Register der Neuen Republik alarmiert wird, nach uns Ausschau zu halten?«
»Ich kann uns verbergen.«
»Wir sind bereits verborgen. Jetzt brauchen wir bloß noch zu warten. Du bist mit viel Geduld so weit gekommen, wie du jetzt bist, und hast immer auf den richtigen Augenblick gewartet. Dies ist ganz entschieden nicht der Zeitpunkt, um ungeduldig zu werden.«
»Dies ist aber auch nicht der Zeitpunkt, um Zeit zu vergeuden«, sagte Akanah, die immer noch nach einem emotionalen Hebel suchte. »Luke, je dunkler die Wolken sind, umso wichtiger ist es für uns, dass wir uns schnell bewegen.«
»Der Krieg hat bereits begonnen«, sagte Luke finster. »Kurz nachdem wir Coruscant verlassen haben, haben die Yevethaner mehr als ein Dutzend Welten angegriffen. Vor dem Sturm einzutreffen schaffen wir nicht mehr – wir können nur hoffen, dass der Sturm an J’t’p’tan vorbeizieht.«
»Luke, es ist ja nicht so, dass der Kreis in Gefahr wäre«, bedrängte ihn Akanah. »Ich habe nur Sorge, dass wir den Kontakt zu ihnen verlieren. Wenn der Strom sich im Chaos befindet, kann man unmöglich arbeiten. Und es ist ungeheuer anstrengend, die Verbindung zu halten, wenn der Strom so viel Schmerz trägt. Ich habe keine Angst um sie. Der Kreis ist stark. Ich fürchte nur, dass sie J’t’p’tan bereits verlassen haben. Und Zeichen, die sie mir hinterlassen, könnten ebenso leicht zerstört werden wie Norikas Haus in Griann.«
»Ich kann ja einen weiteren Bericht über die Star Morning anfordern, und in Erfahrung bringen, was ihr nächstes Ziel nach Vulvarch war. Auf diese Weise sollten wir etwas über die Pläne des Kreises erfahren.«
»Und womit wollen wir dann die Verfolgung aufnehmen. Mit der Schlammfaultier? Du hattest Recht, Luke, wir können uns nicht auf unser Schiff verlassen. Wir brauchen etwas Schnelleres, Verlässlicheres – und wir brauchen auch möglicherweise Platz für mehr als nur uns beide. Bitte – wir müssen jetzt hier weg.«
»Ich habe nicht vor, dir beim Diebstahl eines Sternschiffes behilflich zu sein, Akanah.«
Schon ehe er das sagte, war ihr bewusst geworden, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hatten beide dasselbe Ziel, aber für ihn gab es bei den Mitteln, die er zum Erreichen dieses Ziels einzusetzen bereit war, noch Grenzen. Sie hatte alles auf diese Suche gesetzt, während es für ihn ein Leben gab, zu dem er zurückkehren konnte, wenn die Suche scheiterte. Und diesen Unterschied zwischen ihnen beiden hatte sie in einem Augenblick selbstsüchtiger Angst vergessen.
»Du hast Recht – oh, du hast Recht. Ich weiß nicht, was ich da gedacht habe. Es ist nur so, wenn man seinem Ziel nach so langer Zeit so nahe gekommen ist – es ist einfach qualvoll«, sagte sie bemüht, den Sprung in ihrer Fassade nicht erkennen zu lassen. »Wenn wir sie nicht finden…«
»Wir werden sie finden«, sagte Luke.
»Das will ich ja auch von ganzem Herzen glauben. Und gleichzeitig fürchte ich mich davor, weil ich nicht weiß, ob ich eine weitere Enttäuschung ertragen kann«, sagte sie. Die Tränen, die in ihren Augenwinkeln glitzerten, waren echt. »Verzeih mir. Du sollst nicht glauben, dass ich ein Dieb bin…«
»Ich weiß«, sagte er. »Ich hab’s schon vergessen.«
Sie lächelte ihm dankbar zu und ließ sich dann von ihm in die Arme ziehen. »Wenn wir hier bleiben müssen, dann sollten wir wenigstens zusehen, dass wir uns soweit wie möglich von Taldaak entfernen«, drängte sie und beendete damit das kurze Schweigen, das eingetreten war. »Lass uns einen Ort finden, wo wir für uns allein sein können, fern von all diesen Augen. Ich werde die Zeit nützen, um dich weiter in unserer Lehre zu unterrichten.«
»Eines nach dem anderen«, sagte Luke. »Ich
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