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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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solltest nicht ….«
    Croaker befreite sich aus Rafes Griff, weil Antonio sich aufgestemmt und die Tür aufgerissen hatte. Das heisere Brüllen des Sturms drang in den Salon. Regenspritzer benetzten ihre Gesichter. Ohne es zu beachten, schwang sich Antonio auf das Vorderdeck, während er sich mit einer Hand die Seite hielt.
    »
Por favor
, laß ihn«, bedrängte Rafe Croaker.
    Aber Croaker hörte ihn nicht mehr. Draußen auf dem Deck hatte sich der Wind gedreht. Er sah, daß der Sturm plötzlich seine Richtung geändert hatte. Das Unwetter verzog sich nach Osten und zwang die Crew des Katamarans, das Boot nach Süden aus dem Whipray Basin hinauszusteuern. Sie fuhren jetzt direkt auf die Bucht zu.
    Hinter sich sah Croaker Rafes großen Körper, der von dem Licht eingehüllt wurde, das hinter ihm aus dem Bootshaus strömte. Dann folgte ihm Rafe hinaus auf das Deck.
    Antonio lief um die Seite des Bootshauses nach hinten. Croaker fragte sich, ob er die Kontrolle über den Katamaran an sich reißen wollte, aber da kletterte Antonio auf das Netz, das hinten zwischen den beiden Pontons gespannt war. Was wollte er? Es konnte ihm nicht um eines der beiden Steuer gehen. Selbst wenn er das Crewmitglied überwältigen würde, gäbe es immer noch den zweiten Steuermann auf dem anderen Ponton. Dieser Katamaran konnte nicht von einem Mann manövriert werden.
    Da bemerkte Croaker den dunklen Umriß, der zwischen den beiden Kielwasserströmen des Katamarans schaukelte. Sie hatten das Boot im Schlepptau, das Croaker und Antonio benutzt hatten, um die Snake Bight zu erreichen. Das war Antonios Ziel, denn dort hatte er die Mack-10 zurückgelassen. Croaker mußte verhindern, daß Antonio in den Besitz der Waffe gelangte.
    Draußen auf dem Netz wäre Croaker vom Wind fast über Bord gefegt worden. Er hatte nur eine Hand, mit der er sich festklammern konnte, und seine Schuhe rutschten ständig auf dem feuchten Nylon aus. Er streifte sie ab. Weil er keine Socken trug, konnte er sich mit seinen nackten Zehen festhalten.
    Der Wind ließ nach, während der Sturm sich weiter nach Osten verzog. Er rauschte über den Katamaran und ließ die an Mast und Deck verknotete Takelage singen. Ein oder zwei große Sterne spielten hinter den schnell dahintreibenden Wolken Versteck. Der Regen hatte ganz aufgehört.
    »Antonio!« brüllte Croaker. »Antonio!«
    Antonio hielt inne und wandte sich um. Er war auf allen vieren und hüpfte auf und ab, während er sich an dem Netz festklammerte. Hin und wieder wurden beide von hochschwappenden Wellen durchnäßt.
    Ein Lächeln verzog Antonios Gesicht. »
Hola, Seňor
. Wir sind am unvermeidlichen Ende angelangt.« Er starrte Croaker in die Augen und zog einen Dunklen Stein hervor. Einen Augenblick lang balancierte er den Stein auf der Zungenspitze. Vielleicht überlegte er, ob er den letzten Schritt tun sollte oder nicht, aber wahrscheinlich wollte er, daß Croaker die Bedeutung seiner bevorstehenden Handlung erkannte.
    Antonio schluckte ihn. »Hier ist sie!« Sein Gebrüll war so laut, daß Croaker ihn trotz des rauschenden Windes deutlich verstehen konnte. »Die Macht, die heller als eine Sonne brennt.«
    Croaker begann nach hinten zu krabbeln, aber eine kräftige Hand auf seinem Arm stoppte ihn.
    »Rafe! Laß los!«
    »Noch nicht,
compadre
.« Rafes harter Blick fixierte Croaker. »Ab jetzt ist das hier ein Joint Venture.
Comprende

    »Rafe, du verstehst nicht ….«
    »Niemand bedroht mich,
compadre
. Niemand!«
    Sie beobachteten, wie Antonio wie ein Krebs auf das Ende des Netzes zukrabbelte und dann einen Purzelbaum über den Rand schlug. Er fiel nicht auf das Deck, sondern ins Wasser und schwamm parallel zu dem Seil, das den Katamaran mit dem Boot im aufgewühlten Kielwasser des Katamarans verband.
    »Es gibt einen besseren Weg«, sagte Rafe zu Croaker.
    Er hob den Arm, und die Crewmitglieder an den Steuern folgten seinen Anweisungen. Der Katamaran reagierte, und das kleine Boot begann sich in einem Bogen von Antonio zu entfernen.
    Rafe kletterte nach hinten, und Croaker folgte ihm auf den Steuerbord-Ponton. Rafe griff nach einer kleinen elektronischen Winde und begann, das Tau einzuholen, das den Katamaran mit dem kleinen Boot verband.
    »Hier.« Er überließ Croaker die Bedienung, während sich das Boot näherte. Dann kletterte er zum Rand des Netzes und ließ sich in das Boot fallen. Croaker stellte die Winde ab.
    Über ihren Köpfen strahlten die Sterne so hart wie Kieselsteine. Croaker kletterte

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