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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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würgte‚ spürte sie, wie der säuerliche Geschmack von Erbrochenem ihre Kehle füllte. Es ging bergab.
    Bennies Großvater war verschwunden. Sie tanzte auf der Tanzfläche der Shark Bar mit Lew Croaker Merengue. Sie wurde von dem sinnlichen Rhythmus durchflutet, der sich in ihre Knochen eingeschlichen zu haben schien. Sie weinte vor Glück.
    Ich will Sie, flüsterte sie in Gedanken, als sie starb.

3
    Am späten Nachmittag fühlte sich Croaker etwas mitgenommen. Er hatte bei Dr. Marsh Blut gespendet, damit die HLA-Antigene getestet werden konnten, und mit dem Notarzt Dr. Niguel gesprochen, um nachzuprüfen, ob er weitere Informationen über Rachels Zustand hatte. Danach hatte er noch etwas Zeit mit Matty und Rachel verbracht.
    Jetzt gönnte er sich endlich eine Atempause auf dem Parkplatz des Krankenhauses. Von seinem Mobiltelefon aus rief er sein Charterbüro im Jachthafen an. Er beauftragte es, alle Termine für die nächsten Wochen abzusagen. Durch das Geld, das er beim FBI verdient hatte, nachdem er die New Yorker Polizei verlassen hatte, und wegen der erfolgreichen Investitionen, die er im Lauf der Jahre getätigt hatte, war er auf das Einkommen aus seiner Firma für Sportfischerei für seinen Lebensunterhalt nicht angewiesen. Er betrieb das Geschäft, weil es ihm Spaß machte.
    Er hatte das Gespräch gerade beendet, als das Handy zu läuten begann.
    »Hallo?«
    Stille. Nein, nicht wirklich. Er hörte, wie jemand schnell Atem holte.
    »Lew?«
    »Am Apparat.«
    »Hier ist Maria.«
    Maria. Er brauchte einen Augenblick, um sich zu erinnern. Bennies Maria.
    »
Hola, Maria. Como estas?
«
    »Wissen Sie, wo Sonia wohnt?«
    »Ja, sie hat es mir erzählt. In El Portal.«
    »Wir brauchen sie hier.«
    Wir? »Was ist los, Maria?« Er hatte ein beängstigendes Gefühl in der Kehle. »Was ist passiert?«
    Croaker hörte ein gedämpftes Geräusch. Sie schluchzte. »Maria, sind sie bei Sonia in El Portal?« Croaker merkte, daß er brüllte.
    »Bitte.« Sie stöhnte. »Sofort.«
    Croaker rannte schon zu seinem Thunderbird.
    Er schaffte die Strecke von Palm Beach zu den nördlichen Ausläufern von Miami, für die man normalerweise etwa neunzig Minuten benötigte, in fünfundsechzig Minuten. Er war froh, daß der heftige Regen - offensichtlich nur ein kurzer Schauer - in ein leichtes Nieseln übergegangen war.
    Croaker jagte mit so großer Geschwindigkeit über die I-95, daß er die Ausfahrt an der Fünfundneunzigsten Straße verpaßte. Er fluchte atemlos und nahm die Ausfahrt an der Neunundsiebzigsten. Dann fuhr er in östlicher Richtung zur Zweiten Avenue und bog links ab, um sich dem nördlichen Ende von Little Haiti zu nähern. Direkt hinter Jacky Jacksons Relax Barber Shop überquerte er den Little River Canal und befand sich in dem friedlichen und schönen Vorort El Portal. Der Regen hatte jetzt völlig aufgehört, und Funken der hellen Spätnachmittagssonne durchbrachen die schnell dahintreibenden Wolkenfetzen. Die Straßen waren mit ordentlichen kleinen Einfamilienhäusern gesäumt, bei denen der Zement mit Stuck oder Backsteinen verkleidet war und die in den sanften Farbtönen der Karibik gestrichen waren. Auf den Bürgersteigen wetteiferten Feigen- mit Zitronenbäumen, und hier und da sah man die üppigen Zweige von Bougainvillea und Hibiskusbäumen, die in dem blendenden Sonnenlicht wie frisch gewaschen wirkten.
    Bennies schwarzer Humvee war leicht zu erkennen. Croaker stoppte daneben. Für jeden außerhalb von Hollywood mußte der Hummer einer absurden Übertreibung gleichen. Aber nicht für Bennie. Das Fahrzeug der U.S. Army war mit kugelsicherem Glas gepanzert und hatte spezielle Türschlösser, die man nicht aufbrechen konnte. Angesichts seiner Profession war das so etwas wie eine Notwendigkeit.
    Als Croaker ausstieg, sah er, daß jemand auf dem Beifahrersitz des Hummers saß. Die Fenster des Wagens waren geöffnet, und er ging hinüber. Maria saß starr da. Sie mußte das Geräusch seiner Schuhsohlen auf dem Zement des Bürgersteigs gehört haben, weil ihr Kopf plötzlich herumfuhr. Sie hatte die Augen weit aufgerissen und starrte ihn an.
    Croaker blieb vor dem offenen Fenster stehen. »Hier bin ich, Maria.«
    Einen unheimlichen Augenblick lang bewegte sie sich nicht, und sogar ihr Blick war starr. »Ich habe Bennie angerufen. Er ist auch hier.« Sie schien vergessen zu haben, daß sie in seinem Wagen saß.
    Er legte seine Hände auf den Fensterrahmen. »
Maria. Digame
. Was ist passiert? Ist mit Sonia

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