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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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nickte. »Wenn du dasselbe meinst wie ich«, sagte er, »dann erinnere ich mich, daß du sagtest, es wartet auf uns.«
    Bennies Kopf fuhr herum. »
Bueno.
«
    Sie schritten schnell über den Rasen und kamen an dem Springbrunnen vorbei, der von den steinernen Seepferdchen hochgehalten wurde. Dann stiegen sie die Stufen zur Veranda hoch. »Hast du schon Ersatz für deine 38er?« fragte Croaker, als sie vor der Eingangstür standen.
    Bennie zog eine Smith & Wesson aus einem Schulterholster und drückte Croaker die Schlüssel in die Hand.
    Als Croaker die Tür öffnete, fühlte er, daß sich in seiner Kehle etwas zusammenzog. Bennie betrat das dämmrige kleine Haus direkt nach ihm. Croaker hörte seine leisen Schritte, als er durch das mit mexikanischen Fliesen ausgelegte Foyer eilte. Bennie folgte ihm und schaltete das Licht an. Die grellen, tropischen Farben im Wohnzimmer schienen sie anzuspringen. Der Raum war ordentlich, sauber und einladend. Alles war an seinem Platz.
    Croaker zögerte am Rand des Alkovens und starrte auf das hinunter, was er im Lichtstrahl der Taschenlampe sah. »Sieh dir das an, Bennie - die Wasserreste. Hier hat jemand gestanden, so daß sich das Regenwasser ansammeln konnte. Entweder Sonia oder ein anderer.«
    Bennie atmete sanft, aber energisch; das Geräusch klang wie das eines kraftvollen Motors im Leerlauf.
    Sie schalteten alle Lichter an und durchsuchten das Haus methodisch. Auf dem Weg ins Schlafzimmer überprüften sie eine abgeschlossene Tür in der Diele und fanden Leinenbettwäsche und Handtücher, die ordentlich gestapelt und nach Farbe und Muster geordnet waren. Dann kamen ein kleines Badezimmer und das Gästezimmer an die Reihe. Anschließend betraten sie Sonias Schlafzimmer. Bennie ging in das eigentliche Badezimmer, kam aber gleich wieder heraus und schüttelte den Kopf. »Nada.«
    Croaker wirbelte herum und warf einen zweiten, genaueren Blick auf die Tagesdecke. Auf den ersten Blick wirkte das Bett, als wäre es ordentlich gemacht. Aber dann sah er an der Abfolge des Musters, daß die Tagesdecke in eine Richtung gezogen worden war. Das Ganze sah wie ein Pfeil aus, der auf das Telefon auf dem Nachttisch zeigte. Als er die Tagesdecke erneut betrachtete, hatte er den Eindruck, daß jemand auf dem Bett gelegen und nach dem Telefon gegriffen hatte. Er hatte sich gewunden oder war über das Bett gezogen worden.
    Croaker ging um das Fußende des Bettes herum auf die andere Seite.
    Bennie spähte ihm über die Schulter. »Wonach suchst du?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Croaker zu, während er sorgfältig den Teppich untersuchte. Er kniete neben dem Bett und hob ein kleines Büschel Haare auf, die sich in den Fasern des Teppichs verfangen hatten. Farbe und Länge stimmten mit Sonias Haaren überein. Wenn man sich die Haarwurzeln ansah, mußte man folgern, daß sie ihr ausgerissen worden waren.
    Er stand auf, streckte die künstliche Hand aus und zeigte mit einem stählernen Fingernagel auf eine auffällige Stelle auf dem Bett. Über dem Kopfkissen schien die Bettwäsche hastig neu arrangiert worden zu sein. »Sonia war doch eine Ordnungsfanatikerin, oder?«
    Bennie schüttelte schweigend den Kopf. Er schien Croakers Untersuchungsmethoden faszinierend zu finden.
    Croaker hob die Tagesdecke mit dem Fingernagel behutsam von den Kopfkissen hoch. Das Kissen auf seiner Seite war etwas schief. In der Mitte sah er Lippenstiftspuren. »Was zum Teufel ….«
    Croaker nahm das Kissen und untersuchte es genauer. Er entdeckte ein paar Wimpern, die an dem Bezug hafteten, und ließ es wieder fallen, während er sich im Schlafzimmer umsah.
    »Wo ist sie?« flüsterte Bennie.
    Croaker zeigte auf den Wandschrank.
    Bennie öffnete, die Waffe im Anschlag, die Tür, aber man sah nur Kleidungsstücke auf Regalbrettern und ordentlich aufgereihte Schuhe auf dem Boden.
    Croaker blickte aus dem Fenster. »Wo ist ihr Auto?«
    »In der Garage«, antwortete Bennie. »Ich habe es überprüft.«
    Croaker blickte auf den kleinen Anrufbeantworter und drückte auf die Wiedergabetaste. Das Band begann zu laufen. Zwei Anrufer hatten wieder aufgelegt, dann hörte man eine männliche Stimme. »Hier ist Nestor, meine Süße. Ich warte so darauf, dich morgen früh zu sehen. Das mit dem Essen ist sehr lieb von dir, aber du kannst es genausogut selbst essen. Mir geht es kein bißchen besser. Aber, zum Teufel, ich muß das Beste aus der Sache machen, oder? Ich liebe dich. Bis dann.«
    »Das war wohl, bevor der Strom ausfiel«,

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