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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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alles in Ordnung?«
    Sie antwortete nicht.
    »Lewis.«
    Croaker blickte auf, als er Bennies Stimme hörte. Er sah ihn um die Seite eines hellen Hauses herumkommen, dessen Putz blaßblau war. Croaker wußte, daß es Sonias Haus war, weil sie es ihm beschrieben hatte. Bennie schlug die Handflächen gegeneinander, um Erde und die Überreste von Blättern loszuwerden. Mit seinem hellen Leinenanzug war er zu elegant gekleidet, um die Erde zu durchwühlen. Croaker bemerkte seinen eigenartigen Gesichtsausdruck, als er auf ihn zukam, und irgendwie jagte ihm dieser Blick einen Schauer über den Rücken.
    »Hör zu«, sagte Bennie leise. »Dreh dich um und hau ab. Sie hätte dich nicht anrufen sollen.«
    »Unsinn‚ Bennie. Was ist los?«
    »Fahr nach Hause. Ich will nicht, daß du in die Sache hineingezogen wirst.«
    »Ich stecke bereits mit drin. Du bist selbst dafür verantwortlich, weil du mir Sonia vorgestellt hast. Erinnerst du dich an die Perle in der Auster?«
    »
Yo recuerdo, Lewis.
« Bennies Blick suchte seinen.
    »
Digame
. Was ist passiert?«
    »Wahrscheinlich nichts Erfreuliches. Was genau, weiß ich noch nicht. Ich war noch nicht drin.« Bennie gab ihm ein Zeichen, und sie entfernten sich von Maria und dem Humvee. »Sonias Sekretärin bei Lord Constantine Fine Imports hat Maria heute nachmittag ungefähr um drei Uhr angerufen. Diese Frau ist etwas überdreht. Irgend jemand von der Elektrizitätsgesellschaft hat bei Sonia im Büro angerufen und behauptet, sie müßten in ihr Haus. Sie hat die Firma um kurz nach halb zwölf verlassen. Um drei hat sie einen Termin platzen lassen, und sie hat auch nicht angerufen, wie sie es versprochen hatte. Die Sekretärin hat verschiedene Male versucht sie zu erreichen, ist aber nie durchgekommen.«
    Bennies Blick suchte Maria, die immer noch still wie eine Statue im Hummer saß. Dann wandte er sich wieder Croaker zu. »Dann hat sie bei der Elektrizitätsgesellschaft angerufen. Und jetzt hör gut zu. Die hatten keine Ahnung, von einem Problem, von einem Anruf in Sonias Büro oder, davon, daß ein Team von Arbeitern losgeschickt worden wäre.«
    Croaker hatte ein flaues Gefühl im Magen. »Hast du die Stromversorgung überprüft?«
    Bennie nickte. »Gerade eben.« Sein Kopf fuhr herum »Irgend jemand hat die Stromleitungen, die ins Haus führen, unterbrochen. Mit einem einzigen, sehr sauberen Schnitt. Professionelle Arbeit.«
    »Ist dir sonst noch was aufgefallen? Fußabdrücke oder irgendwas anderes? Der Boden sieht aus, als wäre er wegen des Regens ziemlich sumpfig.«
    »Nichts.«
    Croaker wies mit dem Kinn auf den Hummer. »Hast du Isolierband im Auto?«
    Bennie blickte ihn einen Augenblick lang an und ging dann zu seinem Wagen. Er sprach kurz mit Maria, während er unter dem Fahrersitz herumkramte. Einen Moment später kam er mit einer Rolle schwarzen Isolierbandes zurück.
    Sie machten einen schnellen Erkundungsgang um das Haus. Croaker konnte keine Anzeichen von Fußspuren erkennen, aber einmal kniete er nieder, um Bennie eine Spur aus parallelen Linien zu zeigen, die das feuchte und glänzende Gras zerquetschten.
    »Kannst du dir irgend etwas darunter vorstellen?«
    Bennie schüttelte den Kopf.
    Sie kamen zu der Stelle, wo die Leitung zerschnitten worden war. »Es ist nicht meine Art, den Kopf in einen dunklen Backofen zu stecken, ohne zu wissen, wer die Hand am Schalter hat«, sagte Croaker. Er benutzte den Teil seiner Kunsthand, der aus Polykarbonat bestand, um die Enden zu erden, und falzte dann die Leitung mit dem Isolierband ein.
    Er atmete tief durch, während er aufstand. »Ich denke, jetzt sollten wir ins Haus. Durch die Eingangstür.«
    »Sie ist abgeschlossen, aber das ist kein Problem.«
    Bennie ließ zwei Schlüssel an einer Kette von einem Finger herabbaumeln. »Maria hat die Ersatzschlüssel mitgebracht, die Sonia ihr gegeben hatte.«
    »Okay.« Croaker wandte sich der Frontseite des Hauses zu. Bennie legte ihm die Hand auf den Arm und hielt ihn zurück. Sein Blick war düster und sehr traurig. »Lewis‚ es ist möglich, daß wir hier mit einem Verbrechen konfrontiert werden. Ich kann und will das nicht von dir verlangen.«
    »Das ist nicht nötig. Wir sind Freunde. Jedes weitere Wort ist überflüssig.«
    »Nur noch eines.« Die Sonne sank, und die Schatten hüllten Bennie ein, so daß er ein Bestandteil der hereinbrechenden Dunkelheit zu sein schien. »Erinnerst du dich? Ich habe gesagt, daß ich das Gefühl habe, da draußen wartet was.«
    Croaker

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