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Schwarze Heimkehr

Schwarze Heimkehr

Titel: Schwarze Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric van Lustbader
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unverwundbar.«
    Croaker wartete, während eine weitere Gruppe von Senioren langsam an ihnen vorbeiging. »Rafe, weißt du, wer seinen Tod angeordnet hat?«
    »Nein,
compadre
. Aber ich könnte eine ganze Akte mit den Namen von Verdächtigen füllen. Wie auch immer, ich vermute, daß wir nicht lange warten müssen, ob sie ihren Job gut erledigen. Tatsache ist, daß Barbacena morgen um Mitternacht hier in Miami eintreffen wird.«
    »Das ist der Punkt. Kann sein, daß ich nah genug an Barbacena herankommen muß, um ein wenig rumschnüffeln zu können«‚ sagte Croaker. »Wenn das der Fall sein sollte, brauche ich jegliche Hilfe, die du mir geben kannst.«
    Das Wort ›Überraschung‹ kam in Roubinnets Vokabular nicht vor. Er nickte. »Du mußt es nur sagen. Barbacena gehört nicht zu meinen Freunden.« Er ergriff Croakers Hand mit dem festen Händedruck des Politikers. »Für dich,
compadre
, tue ich alles.«
    Auf der Fahrt nach El Portal wählte Croaker über den Computer erneut die Motor-Vehicle-Datenbank an. Diesmal klappte es. Der weintraubenfarbene Lincoln war als Mietwagen bei einem ortsansässigen Unternehmen ausgeliehen worden. Croaker war sich nicht sicher, ob er überrascht sein sollte oder nicht. Da er sich unmittelbar nordöstlich von dem Autoverleih befand, beschloß er, ihm gleich einen Besuch abzustatten. Er verließ den Highway beim Atlantic Boulevard und fuhr westlich in Richtung zur 441 weiter.
    Margate war ein alter, hauptsächlich von Arbeitern bewohnter Stadtteil westlich von Fort Lauderdale. Croaker bog auf der östlichen Seite der 441 in eine Seitenstraße ein.
    Vor sich sah er ein kubanisches Restaurant, ein Geschäft, das Grabsteine verkaufte und die Fassade einer Bar mit schwarz ausstaffierten Fenstern namens Margate Gun & Racquet Club. Croaker mußte lachen. Der Name war ein zynischer Stoß in die Rippen der Inhaber jener Gebäudekomplexe in teureren Wohngegenden wie Boca, die den Ausdruck »Jacht & Racquet-Club« als Namen benutzten, obwohl in Wirklichkeit nichts von beidem zutraf. Am südlichen Ende der Straße befand sich der Autoverleih Gold Coast Exotic Auto Rental.
    Als Croaker das Büro betrat, sah er eine junge, Kaugummi kauende Frau hinter der Theke, die die jüngste Ausgabe von Allure durchblätterte. Außer ihr war niemand im Raum. An den Wänden hingen mit Fliegendreck beschmierte und von der Sonne gebleichte Plakate von Porsches, Ferraris, Lamborghinis, Lincolns und ähnlichen Luxuslimousinen. Die Wände waren mit Plastik getäfelt, das eine imitierte Holzmaserung aufwies. Zwei billige, durchgesessene Sofas und ein altmodischer Metallaschenbecher standen da, wo gerade Platz war. Ein Feigenbaum aus Plastik, der unter dem Staub, der sich auf seinen Blättern angesammelt hatte‚ die Zweige hängen ließ, stand wie ein Rentner mit Arthritis vor dem Schaufenster. Der Laden hatte die unverwechselbare Atmosphäre stiller Verzweiflung.
    Die junge Frau blickte auf, als er sich ihr näherte. Sie war nicht älter als zwanzig, hatte gewelltes blondes Haar, leuchtende Augen und rosafarbene Fingernägel, die fast so lang wie Messerklingen waren.
    »Hallo, ich heiße Vonda.« Sie zeigte auf ein Schildchen, auf dem ihr Name stand: Vonda Shepherd.
    Croaker stellte sich vor. »Ich hätte gern ein paar Informationen über einen neuen weintraubenfarbenen Lincoln Continental.«
    Vondas Kopf wackelte wie der Kopf einer jener kleinen Spielzeughunde, die man auf den Hutablagen von Autos sieht. »Lassen sie mich meine Liste durchsehen.«
    »Nein‚ nein«, sagte Croaker. »Ich habe kein Interesse einen Wagen zu mieten. Ich will wissen, wer kürzlich einen Lincoln Continental bei Ihnen gemietet hat.«
    »Warum?« Ihre Stimme klang jetzt wachsam. »War der Wagen in einen Unfall verwickelt?«
    »Nicht daß ich wüßte.«
    Sie ließ eine Kaugummiblase zerplatzen. »Dann glaube ich, daß sie kein Glück haben werden.«
    Er zeigte ihr seine Marke, und ihre Augen weiteten sich. »O wow!«
    »Vonda, die Sache ist sehr wichtig. Ich garantiere Ihnen, daß Ihr Chef nie etwas davon erfahren wird.«
    »Mein Gott, ich würde Ihnen gern helfen.«
    »Natürlich.«
    »Aber sie kennen meinen Boß nicht. Das Mädchen, das vor mir hier gearbeitet hat, hat die Spielregeln nicht beachtet, und dann saß sie in der Tinte.« Vonda schüttelte den blonden Lockenkopf. »Ohne gerichtliche Verfügung darf ich Ihnen nichts zeigen.« Sie lachte nervös, während sie an ihrer pinkfarbenen kurzärmligen Bluse herumzupfte.
    Sie schien

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