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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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leben.“
    „Götter, wie – ups, sorry. Ich meinte, du meine Güte, wie süß bist du denn? ‚Ich habe vor, dich für immer hierzubehalten und dir was beizubringen‘“, wiederholte sie und imitierte ihn, so gut sie konnte. Es gab keinen Grund, sich mit ihm über ihre spätere Flucht zu streiten. Sie würde ihm seinen Irrtum schon vor Augen führen, sobald sie beschloss, abzuhauen. Für den Augenblick war sie viel zu neugierig geworden. Auf ihre Umgebung, versicherte sie sich, nicht auf den Engel. Der Himmel war kein Ort, den zu besuchen sie je erwartet hätte.
    Sein Kinn hob sich eine Spur, doch seine Augen blieben ausdruckslos. „Ich meine es ernst.“
    „Da bin ich mir ganz sicher. Aber du wirst bald herausfinden, dass du mich nirgendwo festhalten kannst, wo ich nicht sein will. Und – ich? Sündenfrei? Was für ein Knaller!“
    „Wir werden sehen.“
    Möglicherweise hätte seine Sicherheit sie nervös gemacht, hätte sie weniger Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gehabt. Als Harpyie konnte sie einen Halbtonner mit einer Hand heben, als wäre er nichts weiter als ein Kieselstein, konnte sich schneller bewegen, als für das menschliche Auge wahrnehmbar – und hatte keinerlei Skrupel, einen unwillkommenen Gastgeber abzuschlachten.
    „Sei ehrlich“, meinte sie. „Du hast mich gesehen und wolltest mal probieren, hab ich recht?“
    Für einen Sekundenbruchteil lag blanker Horror auf seinen Zügen. „Nein“, brachte er heiser hervor, räusperte sich und sagte noch einmal etwas glatter: „Nein.“
    Beleidigender Bastard. Warum dieses Entsetzen bei der Vorstellung, etwas mit ihr anzufangen? Sie war diejenige, die entsetzt sein sollte. Offensichtlich war er ein richtiger Streber-Gutmensch, noch viel mehr als sie vermutet hatte. Ich bin gut und du bist böse , hatte er gesagt. Uff.
    „Dann erklär mir noch mal, warum du mich ändern willst. Hat dir niemand beigebracht, dass man an Perfektion nicht rumpfuschen soll?“
    Wieder zuckte dieser Muskel unter seinem Auge. „Du bist eine Bedrohung.“
    „Ja, klar, Kumpel.“ Sie klaute eben gerne – na und? Sie konnte töten, ohne mit der Wimper zu zucken – noch einmal: na und? Sie war schließlich keine Finanzbeamtin oder so was. „Wo ist meine Schwester Kaia? Sie ist mit Sicherheit genauso eine Bedrohung wie ich. Warum versuchst du nicht, sie zu ändern?“
    „Sie ist immer noch in Alaska und fragt sich, ob du in einer Eishöhle begraben bist. Und du bist im Moment mein einziges Projekt.“
    Projekt? Arschloch. Aber der Gedanke, wie Kaia auf der Suche nach ihr jeden Stein umdrehte, ohne eine Spur von ihr zu entdecken, gefiel ihr. Das war fast, als würden sie Verstecken spielen. Diesmal würde Bianka gewinnen, keine Frage.
    „Du wirkst … begeistert“, stellte er fest und legte den Kopf schief. „Warum? Beunruhigt es dich nicht, wenn du an die Sorge deiner Schwester denkst?“
    Jep. Gutmensch mit Sternchen. „Ist ja nicht so, als würde ich lange hierbleiben.“ Sie lugte über seine Schulter und entdeckte nur noch mehr von dem nebligen Weiß. „Hast du was zu trinken da?“
    „Nein.“
    „Essen?“
    „Nein.“
    „Klamotten?“
    „Nein.“
    Langsam hoben sich ihre Mundwinkel. „Ich schätze, das bedeutet, du läufst gern nackt rum. Heiß.“
    Seine Wangen wurden rot. „Genug. Du versuchst, mich in die Falle zu locken, und das gefällt mir nicht.“
    „Dann hättest du mich nicht herbringen sollen.“ Hey, Moment mal . Er hatte ihr immer noch nicht wirklich gesagt, warum er sich gerade sie als Projekt ausgesucht hatte. „Sei ehrlich. Brauchst du bei irgendwas meine Hilfe?“ Immerhin war sie wie viele ihrer Harpyienschwestern eine Söldnerin. Sie ließ sich dafürbezahlen, Dinge ausfindig zu machen und zurückzuholen. Ihr Motto lautete: Wenn’s unethisch und illegal ist und du die Kohle hast, bin ich genau die Richtige für dich! „Ich meine, ich weiß, dass du mich nicht bloß hergebracht hast, um die Welt vor meinem schlechten Einfluss zu retten. Sonst wären ja noch Millionen anderer Leute hier.“
    Er verschränkte die Arme vor der breiten Brust.
    Sie seufzte. Mit Männern hatte sie genug Erfahrung, um zu wissen, dass er solche Fragen erst mal nicht mehr beantworten würde. Ach, na gut. Sie hätte ihn vom Gegenteil überzeugen können, indem sie ihn nervte, bis er nachgab, aber das war ihr die Mühe nicht wert.
    „Also, was machst du so, wenn du mal Spaß haben willst?“
    „Ich vernichte Dämonen.“
    Wie dich , beendete sie

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