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Schwarze Herzen

Schwarze Herzen

Titel: Schwarze Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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mir übergeben; solange ich ihn also nicht anfasse, bekomme ich alles, was ich will. Und ich will dich. Ich will, dass du mir gehorchst, nicht ihm. Deshalb musst du meinen Befehlen Folge leisten, nicht seinen. Wenn ich dir sage, du sollst etwas tun, und er sagt, du sollst es nicht tun, musst du es trotzdem ausführen. Das will ich.“
    Und, oh Baby, das wird ein Heidenspaß .
    Je mehr sie darüber nachdachte, desto zufriedener war sie damit, dass sie Lysander nicht noch einmal berühren konnte. Wirklich. Ihn zu verführen – beziehungsweise es zu versuchen –, war ein Fehler gewesen. Letztendlich hatte sie mehr sich selbst verführt. Seine Hitze … seine Kraft … Gib. Mir. Mehr .
    Jetzt konnte sie nur noch daran denken, wie sie sein Gewicht wieder auf ihren Leib kriegen wollte. Und daran, dass sie ihm zeigen wollte, wo sie sich am liebsten berühren ließ. Als er erst mal den Bogen raus gehabt hatte, war er wie ein Meister ans Werk gegangen, hatte ihren Mund geneckt und betört. Beim Sex würde es genauso sein.
    Sie würde jeden einzelnen seiner Muskeln ablecken. Würde ihn unaufhörlich stöhnen hören, während er sie leckte.
    Wie konnte sie sich diese Dinge von ihrem Feind wünschen? Wie konnte sie vergessen, auch nur eine Sekunde lang, wie er sie eingesperrt hatte? Vielleicht weil er eine Herausforderung war. Eine sexy, verlockende, frustrierende Herausforderung.
    Aber es war sowieso egal. Sie hatte genug davon, die süße, lüsterne Gefangene zu spielen. Umbringen konnte sie ihn immer noch nicht; dann säße sie auf ewig hier fest. Was nur eins bedeutete: Sie musste dafür sorgen, dass er sie loswerden wollte. Und jetzt, als Herrin dieser Wolke, wäre das kein Problem mehr für sie.
    Sie konnte es kaum erwarten anzufangen. Wenn er sich an dasMuster hielt, das sie kannte, würde er eine Woche lang wegbleiben. Dann würde er zurückkommen, um „nach ihr zu sehen“. Dann konnte Operation Heul-wie-ein-Baby beginnen. Morgen würde sie sich die Details überlegen und die Bühne bereiten. Ein paar Ideen tummelten sich schon in ihrem Kopf. Zum Beispiel, ihn vor einer Striptease-Stange an einen Stuhl zu fesseln. Zum Beispiel die Einführung des Nackten Dienstags.
    Kichernd lehnte sie sich an das Kopfteil des Betts, gähnte und schloss die Augen.
    „Ich hätte gern eine Schale von Lysanders Weintrauben“, sagte sie und spürte sogleich das kühle Gewicht einer Porzellanschale auf dem Bauch. Ohne die Augen zu öffnen, warf sie sich eine der Früchte in den Mund und kaute. Götter, war sie müde. Seit ihrer Ankunft hier hatte sie sich nicht vernünftig ausgeruht – und auch vorher schon lange nicht mehr.
    Sie konnte nicht. Es gab keine Bäume, auf die sie klettern, keine Blätter, in denen sie sich verstecken konnte. Und selbst wenn sie einen herbeirief, konnte Lysander sie leicht ausfindig machen, wenn er früher zurückkam …
    Moment. Nein. Nein, könnte er nicht. Nicht, wenn sie hunderte davon herbeiriefe. Und wenn er alle Bäume verschwinden ließe, würde sie fallen und davon aufwachen. Er konnte sie nicht überraschen.
    Wieder kicherte Bianka und zwang sich, die Augen noch einmal zu öffnen. Sie verputzte die Trauben, rutschte vom Bett und stand auf. „Ersetz die Möbel durch Bäume. Hunderte großer, dicker, grüner Bäume.“
    Augenblicklich sah die Wolke aus wie ein Wald. Um dicke Baumstümpfe wand sich dichter Efeu, Tau tropfte von den Blättern. Blumen in allen Farben erblühten, von denen zarte Blütenblätter zu Boden segelten. Beim Anblick dieser Schönheit fiel Bianka die Kinnlade hinunter. Nirgends auf Erden gab es etwas Vergleichbares.
    Könnten ihre Schwestern es doch nur sehen!
    Ihre Schwestern. Ob sie nun dabei war, ein Spiel zu gewinnen,oder nicht, mit jeder verstreichenden Sekunde vermisste sie sie mehr. Auch dafür würde Lysander bezahlen.
    Wieder gähnte sie. Als sie versuchte, auf die nächststehende Eiche zu klettern, blieb ihr zartes Negligé an der Rinde hängen. Sie stieg ab und verzog das Gesicht – von Neuem wurde sie daran erinnert, wie ihr dunkler Engel auf sie zugekommen war, sich an sie gelehnt hatte, wie sein heißer Atem über ihre Haut gestrichen war …
    „Ich will ein Tanktop in Tarnfarben und Armeehosen anhaben.“ Sobald sie in der gewünschten Kleidung steckte, huschte sie auf den höchsten Ast hinauf. Ihre flatternden Flügel verliehen ihr die nötige Kraft und Geschicklichkeit. Auf dem breiten Ast machte sie es sich bequem, den Blick in den bezaubernden

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