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Schwarze Madonna

Schwarze Madonna

Titel: Schwarze Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Tag, Inspek…«, begann Justus.
    »Tag, Justus«, sagte Inspektor Cotta wütend. »Hallo, Peter und Bob. Sagt mal, ich bin ja einiges von euch gewöhnt. Aber in was habt ihr euch diesmal hineingeritten?«
    »Wieso, was ist denn?«, fragte Peter.
    »Ach, ihr habt die heutige Sonntagsausgabe der ›Carino Daily Post‹ nicht gelesen? Dann wird’s aber Zeit.« Er zog eine Zeitung aus einer Schublade und warf sie vor sich auf den Tisch. »Setzt euch, macht es euch gemütlich, und ich hole mir einen Kaffee und überlege schon mal, welche Zelle ich für euch reserviere.«
    Justus, Peter und Bob wechselten erschrockene Blicke und nahmen sich dann die Zeitung vor. Auf die Titelseite hatten sie es nicht geschafft, aber der entsprechende Artikel im hinteren Teil war mit dickem rotem Filzstift markiert. »Heldenhafte Rettung oder gemeiner Betrug?« mit den beiden Kommentaren »Detektivtrio auf Abwegen?« und »Nach der Rettung brachen sie ein«.
    Der Artikel berichtete zunächst von der »dramatischen Rettung eines Verletzten durch ein Mitglied eines bekannten Kinderdetektivtrios«, schwenkte dann um zu »Verzweifelter Nachbar rief die Polizei« und breitete sich dann genüsslich in der Vermutung aus, dass Peter José während der Rettung den Wohnungsschlüssel abgenommen hatte, um später in aller Ruhe seine Wohnung ausrauben zu können, während das Opfer noch »mit dem Tode rang«. Geschrieben hatte den Artikel jemand namens B.S.
    Während sie die Kommentare lasen, kam Inspektor Cotta mit seinem Kaffee und einem kleinen Kästchen zurück, setzte sich hin und wartete, bis sie fertig waren. Dann sagte er: »Nun?«

Unter Verdacht
    Die drei ??? wechselten bestürzte Blicke. »Also war er doch ein echter Reporter«, murmelte Bob. Peter schwieg und sah nur elend aus, während er sich vorzustellen versuchte, was seine Eltern zu diesem Artikel sagen würden.
    Justus’ Gehirn lief auf Hochtouren. »An dieser Geschichte ist etwas oberfaul«, sagte er. »Steht der Artikel nur in der ›Carino Daily Post‹ oder auch in anderen Zeitungen?«
    »Die anderen loben und preisen Peter für seine Heldentat«, sagte Cotta. »Was ja auch in Ordnung ist. Stimmt es denn, was diese Zeitung behauptet? Natürlich braucht ihr nicht zu antworten, wenn ihr euch damit selbst belastet.«
    Bob hob den Kopf und blickte ihn fest an. »Glauben Sie , dass wir erst jemandem einen Schlüssel klauen und dann irgendwo einbrechen und alles verwüsten würden?«
    »Was ich glaube, ist unwichtig«, knurrte Cotta. Dann musterte er die drei Detektive der Reihe nach und schüttelte den Kopf. »Aber falls es euch beruhigt: nein, ich glaube es nicht. Das wäre ein schwarzer Tag in meiner Karriere, wenn ich eine miese Hetzerei nicht von einem sachlichen Artikel unterscheiden könnte. Und übrigens bin ich der Meinung, dass ihr zwar jederzeit skrupellos irgendwo einsteigen würdet – aber nicht, um eine Wohnung zu verwüsten. Und ihr würdet einen Einbruch auch nicht so brutal begehen und die Wohnungstür aufbrechen, sondern auf die bewährten Dietriche zugreifen. Darauf braucht ihr übrigens auch nicht zu antworten.« Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. »Also, erzählt mal, was ihr getan habt, um euch die Abneigung der ›Carino Daily Post‹ zuzuziehen.«
    »Ich glaube, wir haben einen ihrer Reporter verärgert, indem wir uns weigerten, ihm eine Story zu liefern.« Geistesabwesend bediente Justus sich aus einer Schale mit Erdnüssen, die auf dem Schreibtisch stand. Cotta schaute mit hochgezogenen Augenbrauen zu, bis Justus es endlich bemerkte, rot wurde und schleunigst die Hand zurückzog.
    »Na, seine Story hat er ja dann doch noch bekommen«, sagte Cotta. »Mit dem Wohnungseinbruch gleich nach der Rettung habt ihr ihm ordentlich Stoff geliefert. Was ist da passiert?«
    »In die Wohnung sind wir nicht eingebrochen«, sagte Justus. »Das war auch nicht nötig, denn die Wohnungstür stand offen, als wir kamen.«
    »Und die Haustür?«
    »Die Haustür ist etwas anderes«, gab Justus zu. »Die war verschlossen.«
    Der Inspektor schaute ihn finster an. »Und ihr hattet natürlich einen Grund, sie aufzubrechen.«
    »Wir haben sie nicht aufgebrochen. Wir haben uns lediglich Zutritt verschafft.«
    »Und darf man fragen, warum ihr anschließend die Wohnung betreten habt, deren Tür so einladend offen stand? Oder greife ich damit in laufende Ermittlungen ein?«
    Der Sarkasmus war unüberhörbar, aber Justus nickte nur. »José Santanda hatte Peter gebeten,

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